Internationale Gastroenterologen und Endoskopie-Spezialisten an der Paracelsus Universität

Internationale Gastroenterologen und Endoskopie-Spezialisten an der Paracelsus Universität

22.05.2018

Endoskopiespezialisten aus 21 Nationen – nahmen am 10th Workshop on ESD Expert Training an der Paracelsus Universität teil.



Der Magen-Darm-Trakt ist das am häufigsten von Krebs befallene Organsystem mit rund 6000 Neuerkrankungen jährlich in Österreich. Bei gut zwei Dritteln davon handelt es sich um Darmkrebs. Trotz aller Fortschritte in der Onkologie versterben immer noch rund die Hälfte der Erkrankten am Darmkrebs und 80 bis 90 Prozent an Magen- und Speiseröhrenkrebs.  

Unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Frieder Berr veranstaltete die Universitätsklinik für Innere Medizin I in Salzburg von 15. bis 17. Mai 2018 an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität den 10th Workshop on ESD Expert Training. Bei der UPDATE-Veranstaltung am 18. Mai zur klinischen Thematik von GI-Frühkarzinomen nahmen rund 100 Spezialisten teil. Die Universitätsklinik für Chirurgie und die Universitätsklinik für Innere Medizin 1/Gastroenterologie führten gemeinsam vier schwierige ESD-Eingriffe aus der Endoskopie durch, die live übertragen wurden. Die Operateure entfernten Tumore am Speiseröhrenausgang (OP: Toyonaga, JP), Magenausgang (OP: Oyama, JP), Dickdarm (OP: Holzinger, AT) und Enddarm-Analkanal (OP: Kantsevoy, USA) jeweils komplett. Alle vier Patienten/innen wurden binnen zwei bis vier Tagen nach Hause entlassen.

Die Endoskopie hat in der Beurteilung von Krebsvorstufen und Frühkrebs (auf die Schleimhaut begrenzte Tumoren) enorme Fortschritte gemacht – und ebenso in deren operativ-endoskopischen Abtragung, der sogenannten Endoskopischen Submukosadissektion (ESD). Dieses ESD-Verfahren erzielt nicht nur exzellente Heilungsraten von 95 bis 100 Prozent, sondern auch eine sichere Voraussage der prozentualen Heilungschance.

Die Endoskopische Ausschälung (ESD) verlangt auch von den erfahrensten Endoskopikern eine Lernphase, bis sie diagnostische und operative Sicherheit erlangen.


Bei der Endoskopischen Ausschälung (ESD) von Krebsvorstufen und Frühkarzinomen werden diese Befunde komplett in einem Stück mit einem Sicherheitsrand an gesundem Gewebe abgetragen. Der Pathologe stellt fest, ob dabei eine Heilung, das heißt kurative Resektion, erzielt wurde. Dieses in Japan entwickelte ESD-Verfahren ist so ausgereift, dass der Eingriff meist eine Heilung bewirkt und die chirurgische Resektion (z.B. Dickdarm-, Magen- oder Speiseröhrenresektion) vermieden wird. Es verlangt auch von den erfahrensten Endoskopikern eine Lernphase, bis sie diagnostische und operative Sicherheit erlangen.

Zur Etablierung dieses endoskopischen Fortschritts in Europa kooperiert die Gastroenterologische Endoskopie der Salzburger Universitätsklinik für Innere Medizin I seit vielen Jahren eng mit den japanischen Experten und gab auch gemeinsam den ersten Endoskopie-Atlas dazu heraus. Sie hat die ESD von Frühkarzinomen der Speiseröhre, des Magens und des Dickdarms etabliert und in den Leistungskatalog des österreichischen Gesundheitssystems eingebracht.

Die Gastroenterologische Endoskopie der Salzburger Universitätsklinik für Innere Medizin I kooperiert eng mit japanischen Experten, die eine Vorreiterrolle in diesem Bereich einnehmen.