„Ars Docendi“-Anerkennungspreis für Interprofessionelle Ausbildungsstation der PMU in Salzburg

„Ars Docendi“-Anerkennungspreis für Interprofessionelle Ausbildungsstation der PMU in Salzburg

22.09.2023

Anfang 2023 ist sie mit zwei Durchgängen an der Universitätsklinik für Innere Medizin II (Kardiologie) des Uniklinikums Salzburg als Pilotversuch gestartet. Der überwältigende Erfolg und die positive Resonanz haben zur Etablierung von künftig jährlich zwei Zyklen an der Inneren Medizin II sowie vorerst eines weiteren Zyklus an der Universitätsklinik für Neurologie am Uniklinikum-Standort Christian-Doppler-Klinik geführt: die Rede ist von der Interprofessionellen Ausbildungsstation (IPSTA) der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU), des Uniklinikums Salzburg und der Landesapotheke sowie der Fachhochschule Salzburg. Dabei handelt es sich um ein speziell entwickeltes fünfwöchiges Praktikum, das Studierende der Humanmedizin, Pharmazie und Pflege gemeinsam absolvieren. Die insgesamt jeweils acht Studierenden arbeiten dabei in einem Real-Life-Setting unter Supervision erfahrener Fachkräften aus ihren Professionen und lernen so nicht nur den Stationsalltag an einer Uniklinik kennen, sondern entwickeln auch Verständnis für die Perspektiven und Herangehensweise der jeweils anderen Berufsgruppen.

Die österreichweit erste Interprofessionelle Ausbildungsstation dieser Art fand nun auch auf höchster Ebene Anerkennung: Im Rahmen des „Ars Docendi“ Staatspreises für exzellente Lehre 2023 wurde die Salzburger IPSTA in der Kategorie „Kooperative Lehr- und Arbeitsformen“ mit einem Anerkennungspreis geehrt. „Die Interprofessionalität der Berufsgruppen im Gesundheitswesen wird zunehmend wichtiger, um eine qualitativ hochwertige Versorgung zu gewährleisten und die Patientensicherheit zu optimieren. Mit unserer Interprofessionellen Ausbildungsstation setzen wir hier bereits im Studium mit der Zusammenarbeit von Medizin, Pflege und klinischer Pharmazie an. Die Shortlist-Nominierung freut uns sehr und ist zugleich Ansporn, das Konzept weiterzuentwickeln und breiter auszurollen“, so Dr.in Christina Dückelmann, Expertin und Koordinatorin für Klinische Pharmazie am Institut für Pharmazie der PMU sowie Klinische Pharmazeutin in der Landesapotheke am Uniklinikum Salzburg, die den Anerkennungspreis stellvertretend für das IPSTA-Team bei der Ars Docendi Verleihung in Wien entgegennahm.

Fachjury: „Überaus bemerkenswertes Beispiel“

Die international besetze Fachjury des Ars Docendi würdigt die Salzburger IPSTA mit folgenden Worten: „Das eigene Fachwissen zielgerichtet und nachvollziehbar kommunizieren zu können, gehört zu den Zielen eines Hochschulstudiums. Dennoch kann dies im späteren Berufsalltag Hürden verursachen. Die Verständigungen über Fächer- und Berufsgrenzen hinweg bereits im Studium zu erlernen, ist daher ein Wunsch, der inzwischen in vielen Studiengängen aktiv verfolgt wird. Das hier gewürdigte Lehrkonzept stellt ein in seiner Struktur und Ausdifferenziertheit überaus bemerkenswertes Beispiel dafür dar, wie ein Studium diesem Wunsch gerecht werden kann, indem es den Wert einer interprofessionellen Zusammenarbeit für Studierende erfahrbar macht. Studierende der Pflege, der Pharmazie und der Medizin haben an der Salzburger Klinik die außergewöhnliche Gelegenheit, nicht nur getrennt voneinander, sondern auch gemeinsam ein Praktikum zu absolvieren. In einer eigens dafür gestalteten und auf das interprofessionelle Arbeiten ausgerichteten Station können sie lernen, die eigene Expertise zu nutzen und fachspezifische Konzepte gegenüber ihren fachfremden Peers zu erläutern. Das ausgeklügelte didaktische Konzept dieser Praktikumsveranstaltung überzeugt sowohl durch die vielschichtige Kooperation der beteiligten Lehrenden als auch durch die implementierten kooperativen Elemente zur studentischen Lernförderung. Auch dass die Reflexion des gemeinsamen Arbeitens zwischen den Studierenden sowie zwischen den Lehrenden ein fester Bestandteil des Lehrkonzeptes ist, erachtet die Jury als Indikator dafür, dass es sich hierbei um ein ausgezeichnetes Beispiel akademischer Lehre handelt, das zurecht den Anerkennungspreis im Bereich Kooperativer Lehr- und Arbeitsformen erhält.“

Detaillierte Informationen über die Salzburger IPSTA finden sich im „Atlas der guten Lehre“

Der „Ars Docendi“ des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung wurde 2013 ins Leben gerufen, um innovative Vorzeigebeispiele qualitätsvoller hochschulischer Lehre und die Lehrenden, die sie entwickelt haben, vor den Vorhang zu holen.

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Bild: Dr.in Christina Dückelmann und Bundesminister A.o. Univ.-Prof. Dr. Martin Polaschek bei der Ars Docendi Verleihung am 21.09.2023 in Wien (Fotocredit: BMBWF/Martin Lusser).