Bei dreitägiger Konferenz im Fokus: Das Synergetische Navigationssystem (SNS) in Praxis und Forschung

Bei dreitägiger Konferenz im Fokus: Das Synergetische Navigationssystem (SNS) in Praxis und Forschung

19.06.2023

Menschliche Veränderungsprozesse sind hoch dynamisch, komplex, im mathematischen Sinne chaotisch, selbstorganisierend und nur sehr begrenzt vorhersehbar. Viele Praktiker*innen sind in unterschiedlichen Arbeitsfeldern damit befasst – z.B. in Psychotherapie, Psychosomatik, Beratung, Coaching, Jugend- und Familienhilfe, Sport, Erziehung, Teamentwicklung, Aus- und Weiterbildung – und müssen sie „steuern“, obwohl derartige Prozesse nicht steuerbar sind, zumindest nicht linear und interventiv. Wie kann man also von der Illusion des „Steuerns“ zu einer kooperativen, lösungsorientierten Haltung des Navigierens und Bei-Steuerns kommen? Seit Jahren findet das von Univ.-Prof. Dr. Günter Schiepek, Leiter des Instituts für Synergetik und Psychotherapieforschung der PMU entwickelte Synergetische Navigationssystem (SNS), ein internet- und App-basiertes System für Prozessmonitoring und Prozessfeedback Anwendung, um Veränderungen „in Echtzeit“ abzubilden und mit den betroffenen Personen zu reflektieren. Zugleich resultieren aus der Praxisanwendung Prozess- und Outcome-Daten, die einen detaillierten quantitativen wie qualitativen Blick in die Prozessmuster von Veränderung erlauben.

Bei der dreitägigen Konferenz „Menschliche Veränderungsprozesse begleiten, erfassen, gestalten – Das Synergetische Navigationssystem (SNS) in Praxis und Forschung“ von 15. bis 17.06. 2023 an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) gaben Anwender*innen Einblicke in die verschiedenen Einsatzgebiete des SNS und diskutierten in Vorträgen und Workshops Perspektiven des Systems für Forschung und Praxis. Der thematische Bogen war dabei weit gespannt und reichte beispielsweise von Erfahrungen mit real-time Prozessmonitoring und -feedback in einer familienpsychiatrischen Eltern-Kind-Tagesklinik über die Nutzung in ambulanter und stationärer Psychotherapie bis hin zur Anwendung im Sport und in der Psychotherapie mit Leistungssportlern. Zu den Vortragenden zählte auch Andreas Huss, Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse ÖGK (Vortrag „Gesundheitspolitik Österreich: Qualitätssicherung und Prozessfeedback in der Psychotherapie).

Eröffnet wurde die dreitägige Konferenz von Dr. Brigitta Pallauf, Landtagspräsidentin des Bundeslandes Salzburg, PMU-Rektor Univ.-Prof. Wolfgang Sperl, Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Aichhorn, Vorstand der Universitätsklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Universitätsklinikums Salzburg, und – online zugeschaltet – Prof. Dr. Matthias Ochs, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF). Veranstaltet wurde die Konferenz vom Institut für Synergetik und Psychotherapieforschung der PMU, der Universitätsklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Universitätsklinikums Salzburg sowie der Fachgruppe für Synergetik, Neurowissenschaften und systemische Praxis der DGSF.

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