Erfolgreich akkreditiert: Grünes Licht für reformiertes Humanmedizin-Studium

Erfolgreich akkreditiert: Grünes Licht für reformiertes Humanmedizin-Studium

17.04.2023

Mit dem Wintersemester 2023/24 tritt an der Paracelsus Universität (PMU) ein neues Humanmedizin-Curriculum in Kraft. Die erforderliche Akkreditierung durch die österreichische Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung (AQ Austria) hat das reformierte und neu konzipierte Studium nun mit Bravour (ohne Auflagen!) gemeistert. Doch was steckt hinter der Reform, wie ist das neue Curriculum konzipiert, wie profitieren Studierende und Lehrende davon und warum war eine Umstellung vom bisherigen Diplomstudium auf ein Bachelor-/Masterstudium erforderlich?: 

Umfassende Reform eines modernen Curriculums

Die Paracelsus Universität steht für anspruchsvolle wissenschaftsbasierte Lehre und Forschung. Sie ist 2002 als erste private Medizinuniversität Österreichs mit einem modernen, an jenem der renommierten Mayo Medical School (USA) orientierten Curriculum angetreten, um hervorragende Mediziner*innen mit hoher fachlicher, persönlicher und sozialer Kompetenz auszubilden. Und das mit großem Erfolg: Die PMU hat sich als international angesehene Ausbildungsstätte etabliert, seit dem Jahr 2014 auch mit einem Standort in Nürnberg. Bis dato verzeichnet die Paracelsus Universität mehr als 830 Absolvent*innen der Humanmedizin an den Standorten Salzburg und Nürnberg, 625 befinden sich aktuell in Ausbildung. Nach vielen erfolgreichen Jahren mit zahlreichen punktuellen Modifikationen und Weiterentwicklungen wurde eine grundlegende Reform des Curriculums erforderlich. „Die neue Art und Weise zu lernen und zu lehren im digitalen Zeitalter erfordert neue didaktische Konzepte, die Vielfalt von Lernstilen der Studierenden verlangt individualisierte Zugänge der Wissensvermittlung und Kompetenzentwicklung. Es ist der Anspruch der PMU, zukunftsorientierte Lehre auf höchstem Qualitätsniveau zu bieten und dabei den Ansprüchen und Herausforderungen des sich verändernden ärztlichen Berufsbildes gerecht zu werden“, erläutert PMU-Rektor Univ.-Prof. Wolfgang Sperl.

NEU: „Integriertes Curriculum“ mit zeitgemäßer Modulstruktur

Die PMU hat sich bei der Entwicklung des neuen Curriculums für einen Ansatz entschieden, der den Herausforderungen medizinischer Kompetenzentwicklung bestmöglich entspricht: Das neue Curriculum – von Lehrenden an den Standorten Salzburg und Nürnberg unter Einbeziehung von Studierenden und Alumni entwickelt, getragen und umgesetzt – ist als sogenanntes integriertes Curriculum mit zeitgemäßer Modulstruktur konzipiert. Das bedeutet: Die Inhalte entwickeln sich aufbauend, Wissen wird spiralförmig vermittelt und erarbeitet. Die Studierenden orientieren sich nicht mehr an der Struktur von Fächern, sondern an jener von Modulen, die sich vor allem an den Organ- bzw. Funktionssystemen (z.B. Nervensystem, Bewegung, Psyche) und an den wichtigsten Leitsymptomen bei Erkrankungen orientieren. Mit seiner vielfältigen didaktischen Struktur geht das neue Curriculum auf unterschiedliche Lerntypen ein und bietet auch den Lehrenden neue Möglichkeiten zeitgemäßer Wissensvermittlung. Gestützt durch den konsequenten Einsatz moderner digitaler Technologien, wird das aktive Erarbeiten von Inhalten seitens der Studierenden ebenso wie die studentische Selbstorganisation gefördert. Simulationsbasiertem Lehren und Lernen wird künftig mit modernen Settings noch stärker Rechnung getragen.

Reform erfordert Umstellung auf Bachelor-/Masterstudium

Die umfassende Reform des Curriculums erfordert eine Bologna-konforme Umstellung vom Diplomstudium auf ein Bachelor-/Masterstudium. Diese Umstellung ist Voraussetzung für die Akkreditierung. „Die Umstellung auf ein Bachelor-/Master-System war also nicht die vordergründige Intention für die Implementierung des neuen Curriculums – primär relevant ist die inhaltliche und didaktische Weiterentwicklung des Studiums. Die PMU sieht die Umstellung auf das Bachelor-/Master-System insofern positiv und wegweisend, als sich damit auch neue Chancen in der Studierendenmobilität eröffnen“, so Rektor Sperl.

In den 6 Semestern des Bachelorabschnittes steht die medizinisch-naturwissenschaftliche Grundausbildung im Mittelpunkt, in den 4 Semestern des Masterabschnittes die klinische Handlungskompetenz. Der Masterabschnitt ermöglicht eine stärkere Spreizung der Kompetenzentwicklung, von der Spezialisierung in medizinischen Handlungsfeldern bis zum Kompetenzaufbau in wissenschaftlichen Arbeiten. Auch bietet der Masterabschnitt erstmals die Möglichkeit eines Forschungsjahres, welches nach Studienabschluss vollständig für einen PhD anrechenbar ist. Die erfolgreiche Absolvierung des USMLE Step 1 als extern abzulegende Benchmark-Prüfung ist weiterhin verpflichtender Teil des Studiums und erfolgt im Bachelorabschnitt.

Die etablierten Stärken und Vorteile des Studiums (Abschluss in fünf Jahren, studieren in Kleingruppen, Forschungstrimester, verpflichtende Absolvierung des USMLE Step 1, u.v.m.) bleiben bestehen. Der Titel bzw. akademische Grad „Dr. med. univ.“ (Doctor medicinae universae) bleibt mit Absolvierung des Masterstudiums gleich wie bei der Absolvierung des bisherigen Diplomstudiums. "Das, was das Humanmedizinstudium an der PMU auszeichnet und einzigartig macht, bleibt also erhalten und wird durch das neue didaktische Konzept des Curriculums aufgewertet. Die Qualität der Lehre steigt", so Sperl.

Akkreditierung ohne Auflagen erteilt

Bereits im Januar 2023 hat das Board der AQ Austria den Beschluss zur Akkreditierung des Bachelor/Master-Studiums Humanmedizin der PMU gefasst. Der erwartete Bescheid der AQ Austria ist der PMU nach der erforderlichen Genehmigung durch das österreichische Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) nun zugestellt worden. Unserem Antrag wurde ohne Auflagen stattgegeben, d.h. alle erforderlichen Prüfkriterien sind vollumfänglich erfüllt. Diese umfassen die Punkte „Entwicklung und interne Qualitätssicherung des Studienganges“, „Studiengang und Studiengangsmanagement“, „Forschung und Entwicklung“, „Personal“, „Finanzierung“, „Infrastruktur“ und „Kooperationen“.

Darüber hinaus war im Akkreditierungsverfahren auch die Konformität des Medizin-Studiums mit der EU-Richtlinie 2005/36/EG nachzuweisen, diese wurde durch das österreichische Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) bestätigt. Auch die für den Standort Nürnberg erforderliche zusätzliche Genehmigung durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (STMWK) wurde noch im März erteilt.

Start mit Wintersemester 2023/24

Das neue Curriculum tritt mit Beginn des Wintersemesters 2023/24, also Ende August 2023, in Kraft. "Mein großer Dank gilt allen, die an der Entwicklung und Umsetzung unseres neuen Humanmedizin-Curriculums so intensiv mitarbeiten. Ich bin überzeugt davon, dass die PMU damit erneut Maßstäbe in der gesundheitswissenschaftlichen Bildungslandschaft setzen wird", so Rektor Sperl

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