Praxisgespräch "Gesundheitssysteme in Österreich und Deutschland im Vergleich"

Praxisgespräch "Gesundheitssysteme in Österreich und Deutschland im Vergleich"

30.11.2017

Wie wirken sich die unterschiedlichen Finanzierungssysteme des Gesundheitswesens in Österreich und Deutschland auf den klinischen Alltag und die PatientInnenversorgung aus? Im Rahmen des Universitätslehrgang "Health Sciences & Leadership" an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität tauschten sich zwei Experten des Universitätsklinikums Salzburg zu diesem spannenden Thema aus: Univ.-Prof. Dr. Thomas Freude, Vorstand der Universitätsklinik für Traumatologie und Orthopädie, und Univ.-Prof. Dr. Karl Sotlar,  Leiter des Universitätsinstituts für Pathologie, legten ihre Erfahrungen in beiden Systemen anschaulich dar. 35 Studierende waren zu dem von Univ.-Prof. Dr. Christian Pirich, Vorsitzender der Studiengangsleitung und Dekan für Studium und Lehre, moderierten Gespräch gekommen (im Bild v.l.n.r.: Prof. Thomas Freude, Prof. Christian Pirich und Prof. Karl Sotlar).

Ausgehend von OECD-Parametern für Gesundheitsqualität wie Lebenserwartung, Bettendichte in Krankenhäusern oder dem Anteil der Ausgaben für das Gesundheitswesen in Prozent des Bruttonationalprodukts berichteten die Gesprächspartner über ihre Wahrnehmung der Unterschiede sowie Vor- und Nachteile der beiden Systeme in der klinischen Praxis. Der Reigen der Themen spannte sich von den Abrechnungsmodalitäten über die Führung von Kliniken unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten bei Wahrung der ethischen Verantwortung gegenüber der Patientenschaft bis hin zur Wichtigkeit des niederschwelligen Zugangs zur Gesundheitsversorgung in beiden Ländern. Nach einer angeregten Diskussion mit den Studierenden wurde abschließend betont, dass die Investition in Prävention ein wichtiger Hebel für das Wohl der Patienten und die Finanzierbarkeit des Gesundheitssystems sei, und diese in Gesellschaft und Politik stark verankert werde müsse. Einigkeit herrschte über die hohe Qualität der medizinischen Versorgung in beiden Ländern, welche auch von der Bevölkerung auch so wahrgenommen werde und die es zu bewahren gelte.