Hohe Auszeichnung für Entwicklung eines telemedizinisches Systems an Prof. Stefan Lorenzl und Dr. Christiane Weck

Hohe Auszeichnung für Entwicklung eines telemedizinisches Systems an Prof. Stefan Lorenzl und Dr. Christiane Weck

16.10.2017

Univ.-Prof. Dr. med. Stefan Lorenzl, Stiftungsprofessor für Palliative Care an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg, und seine Kollegin Dr. Christiane Weck wurden von der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) für ihr Projekt "Entwicklung eines telemedizinischen Systems zur Unterstützung der Spezialisierten Ambulanten Palliativ Versorgungs-Teams in Bayern" mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Der "Anerkennungs- und Förderpreis für ambulante Palliativversorgung" wird seit 2008 an Personen oder Institutionen vergeben, welche die Entwicklung der ambulanten Palliativversorgung in besonderer Weise vorangetrieben haben.

Im Bild v.l.n.r.: Prof. Dr. med. Lukas Radbruch, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, Jurypräsidentin Prof. Dr. med. Gerhild Becker, die Preisträger Dr. med. Christiane Weck und Prof. Dr. med. Stefan Lorenzl, sowie Kai Martens, Geschäftsleiter Deutschland der Grünenthal GmbH.

"Unser Projekt beschert endlich auch neurodegenerativ erkrankten Menschen die Chance, daheim bestmöglich palliativ begleitet zu werden. Mithilfe relativ simpler moderner Kommunikationstechnik ist es uns gelungen, künftig eine ambulante Diagnose neurologischer Symptome, Unterstützung bei apparativen Problemen und die Möglichkeit eines Expertengesprächs für Angehörige anbieten zu können", erläuterte Stefan Lorenzl bei der Preisverleihung an der Universitätsmedizin der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Die beachtliche Mobilität der Lösung und die Verbindung des bestehenden palliativen und neurologischen Fachwissens durch IT-gestützte Instrumente werden in Zukunft zu einer flächendeckenden ambulanten Versorgung von neurodegenerativ erkrankten Menschen führen. Auch und gerade in dünn besiedelten Gebieten.

Bislang werden vorwiegend Patienten mit Krebserkrankungen von ambulanten Palliativteams in ihrem Zuhause versorgt. Die Palliativbetreuung von Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen hingegen erfolgt meist stationär, weil sie oftmals besonders umfangreiches Spezialwissen erfordert. Mithilfe der telemedizinischen Palliative Care werden die ambulanten Palliativteams fortan auch bei den komplexen Fragestellungen, die bei Patienten mit neurologischen Erkrankungen auftreten können, kompetent und zeitnah unterstützt. Die neuropalliative Expertise wird in Form eines Telemedizinzentrums geliefert. Die Spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) und Hospize werden mit mobilen Telesystemen ausgestattet, die Videokonsile von palliativmedizinisch geschulten Fachneurologen ermöglichen.