PMU-Alumnus Tobias Welponer mit LEO Pharma Young Researcher Award ausgezeichnet

PMU-Alumnus Tobias Welponer mit LEO Pharma Young Researcher Award ausgezeichnet

13.02.2024

Für seine Forschungsarbeit über Hautkrebsprävention bei "Schmetterlingskindern" wurde Dr. Tobias Welponer (Bild: 2. v. re.) von der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie mit dem LEO Pharma Young Researcher Award ausgezeichnet. Die Forschungsarbeit hat der PMU-Alumnus (Humanmedizin-Jahrgang 2010) im Rahmen seines aktuellen Ph.D.-Studiums "Medical Science" an der PMU verfasst.

„Epidermolysis bullosa (EB) gehört zu jenen seltenen Erkrankungen mit genetischer Ursache, an denen sehr wenige Menschen leiden, dies aber oft mit schwerem Verlauf. Da hier keine breit angelegten Studien betrieben werden können, ist es besonders wichtig, dass Forschung und Patientenbetreuung sehr eng zusammenarbeiten“, erläutert Tobias Welponer, Oberarzt im EB-Haus Austria sowie an der Universitätsklinik für Dermatologie und Allergologie am Uniklinikum Salzburg. Patientinnen und Patienten mit RDEB (rezessiv-dystrophe Epidermolysis bullosa), einer schweren Form von EB, tragen ein sehr hohes Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Fortschritte in der Forschung ermöglichen nun einen innovativen Therapieansatz. 

„Tumorzellen beziehen laut aktuellem Wissensstand ihre Energie hauptsächlich auf zwei Wegen: aus der Glykolyse und mittels der sog. mitochondrialen oxidativen Phosphorylierung (OXPHOS). Die flexible Nutzung beider Wege durch Tumorzellen spielt eine zentrale Rolle im Zusammenhang mit aggressivem Tumorverhalten, Metastasenbildung und Therapieresistenz. Die Ergebnisse unserer Studie deuten darauf hin, dass das Anti-Diabetikum Metformin wirksam sein könnte, um beide Arten der Energiegewinnung in den bösartigen Zellen zu hemmen und so das Tumorwachstum zu beeinflussen. Im Modell konnte die Wirkung bereits nachgewiesen werden. Unser Ziel ist es nun, mit computergestützten Analysen und der Erstellung von Einzelzellprofilen maßgeschneiderte Therapien zu entwickeln, die gezielt die unterschiedlichen Stoffwechselsignaturen des jeweiligen Tumors berücksichtigen. Heißt in der Praxis, dass Metformin präventiv als Creme auf Wunden aufgetragen werden könnte, die gehäuft etwa an Händen oder Füßen auftreten, um die Gefahr des Entstehens eines Plattenepitelkarzinoms bzw. das Auftreten von Rezidiven zu verringern“, so Welponer. 

Seit 2005 gibt es am Salzburger Universitätsklinikum das EB-Haus Austria, eine größtenteils durch Spendengelder über die Patientenorganisation DEBRA Austria finanzierte Spezialklinik für Epidermolysis bullosa (EB). Mit den vier Einheiten Ambulanz, Studienzentrum, Forschung und Akademie hat sich die Einrichtung weltweit einen exzellenten Ruf als Spezialklinik erarbeitet und wurde im Jahr 2017 durch das Österreichische Bundesministerium für Gesundheit zum ersten Expertisezentrum für seltene Hauterkrankungen in Österreich ernannt. „Expertisezentren stellen eine optimale Synthese aus (prä)klinischer Forschung und klinischer Versorgung dar. Derartige Einheiten zählen zu den Highlights des Uniklinikums Salzburg“, wie dessen ärztlicher Direktor, Professor Christian Pirich, hervorhebt.

Mehr Informationen über das EB-Haus: www.eb-haus.org

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Bild: Preisträger*innen der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie, 2. v. re. OA Dr. Tobias Welponer, LEO Pharma Young Researcher Award. // Bild: © SALK/Österreichische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie.