Rückblick: Kongress "European Association of Oral Medicine"

Rückblick: Kongress "European Association of Oral Medicine"

20.10.2008

Die European Association of Oral Medicine veranstaltete von 18.-20. Sept. 2008 ihren 9. Kongress in Salzburg (WIFI). Dieser Kongress wird alle 2 Jahre in einer anderen europäischen Stadt abgehalten. Unser wissenschaftlicher Verein der Salzburger Zahnärzte (ÖGZMK Salzburg) war mit der Organisation betraut.

Wir konnten 400 Teilnehmer aus 37 Ländern, (fast alle europäischen Länder, aber auch Experten aus Übersee waren vertreten) begrüssen. In drei Parallelsitzungen und Posterdemonstrationen wurde ein wissenschaftliches Programm auf hohem Niveau geboten (siehe http://www.eaom2008.at). Hauptthemen waren die genetischen Grundlagen für Erkrankungen im Mund- und Kieferbereich sowie das „Zungenbrennen“ (Burning Mouth Syndrome). Die Abstracts wurden in „Oral Diseases“ publiziert (high ranking journal). Frau Kollegin Etzelsdorfer erhielt den ersten Posterpreis für „Central giant cell granuloma of the mandible as first symptom of a parathyroid carcinoma“. Neben den englischen Vorträgen hielten am zweiten Tag Top-Fachleute Übersichtsreferate über aktuelle Themen in der Oralen Medizin. Glanzlichter des Rahmenprogramms waren die festliche Eröffnung in der Residenz und das Gala Dinner im Stieglkeller.

Die Orale Medizin stellt inhaltlich eine Verbindung zwischen Medizin und Zahnheilkunde dar. Anders als in England, Skandinavien, Spanien, Italien oder Griechenland ist sie im deutschen Sprachraum kaum bekannt. Wie der Präsident der EAOM, Prof. Dr. Peter Reichart von der Charité, Berlin, ausführte, geht es bei der Oralen Medizin nicht sosehr um die Zähne, sondern um die Gesundheit bzw. die Erkrankungen des gesamten Kauorgans. Der oralmedizinisch ausgebildete Zahnarzt erkennt medizinische Probleme oft frühzeitig und berücksichtigt diese in seinem Behandlungsplan. Dies erspart dem Patienten unnötige Leiden und dem Gesundheitssystem kostspielige Irrwege. In Anbetracht einer immer älter werdenden Bevölkerung, der raschen Fortschritte in Medizin und Zahnheilkunde sowie der gestiegenen Erwartungen der Patienten an eine zeitgemässe zahnärztliche Versorgung ist jedenfalls mit einer zunehmenden  Nachfrage zu rechnen.

Die Österr. Ges. für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Salzburg hatte die Ehre, erstmals das Aufgabengebiet der „Oralen Medizin“ in unserem Land vorstellen zu dürfen. Unser Dank gilt der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, den Sponsoren und dem ehrenamtlichen Kongresskomitee dieser hochkarätigen Fortbildung. Das Feedback von den Teilnehmern war ausgezeichnet, und der Name „Salzburg“ ist nun international in der Oralen Medizin mit schönen Erinnerungen verbunden.

Univ.Doz.Dr. Johann Beck-Mannagetta