Institut für Klinische Pharmakologie / Nürnberg
Forschung
In der kurzen Geschichte des Instituts wurden bereits Kooperationen mit zahlreichen klinischen Fachabteilungen am Klinikum Nürnberg eingegangen. Das Institut für Klinische Pharmakologie fokussiert sich dabei besonders auf Investigator Initiated Trials (IITs). Neben eigenen Studien unterstützen wir aber auch Forscher am Klinikum Nürnberg bei der Planung und Ausgestaltung des Studiendesigns, beim Entwurf von Dokumenten für die Ethikkommission oder beim Schreiben von Förderanträgen. Es besteht zusätzlich eine eingehende Expertise und Erfahrung in der Durchführung von klinischen Studien der Phase 1 bis Phase 4. Als eines der größten Krankenhäuser in Deutschland eignet sich das Klinikum Nürnberg besonders für innovative Forschungsprojekte hinsichtlich der Alltagswirksamkeit neuer Medikamente und Therapieformen (Stichwort „Pragmatic Clinical Trials“). Einige Forschungsschwerpunkte umfassen folgende Themen:
Pulmonale Hypertonie und Alltagsmobilität
In einer bizentrischen IIT mit dem Lungenzentrum am Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart und der Klinik für Pneumologie untersuchen wir das „real-world walking behavior“ bei Patienten mit Pulmonaler Hypertonie. Zum Einsatz kommt dabei ein neu entwickeltes Sensor-Algorithmus-Paar aus der IMI-Initiative Mobilise-d (www.mobilise-d.eu).
Antimicrobial Stewardship und personalisierte Antibiotika-Therapie
Im Rahmen eines noch in 2020 gestarteten Projekt am Universitätsklinikum Tübingen wurde eine Software-Lösung entwickelt, die die Verschreibung eines Antibiotikums mit dem Antibiogramm des Erregers verknüpft. Anhand zusätzlicher Patientencharakteristika wird durch ein PK/PD Modell eine Prognose des Plasmaspiegelverlaufs des Antibiotikums erstellt. Die Informationen werden durch ein Dashboard zusammengefasst und erleichtert damit eine individualisiert-angepasste Antibiotikatherapie. Erprobt wird die Anwendung in einem aktuellen Projekt in der klinischen Routine auf Intensivstationen des Klinikum Nürnberg Nord.
Schwerwiegende Nebenwirkungen bei der Anwendung von Chemotherapeutika
Im Rahmen einer neuen Kooperation mit der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm wird eine praxisnahe Machine-Learning Applikationen für das Management der Chemotherapie induzierten Polyneuropathie (CIPN) bei Brustkrebs untersucht. Neben der Entwicklung und Validierung des Algorithmus umfasst die Studie auch die Erprobung einer neuen technologischen Plattform zur individuellen Diagnose der CIPN. Hierbei werden am Körper getragene Sensor und Machine Learning (ML) Algorithmen genützt, um Probleme in der Körperhaltung und in den Bewegungsmustern von Patienten zu erkennen und zu quantifizieren.
Zusammen mit der Klinik für Onkologie und der Klinik für Hals-Nasen-Ohren Heilkunde wird außerdem den durch Cisplatin induzierten Hörverlust und andere dosis-limitierende Nebenwirkungen bei Patienten mit Karzinomen im Hals-Kopf-Bereich untersucht, die eine Radiochemotherapie erhalten.
Weitere Forschungskooperationen
Wissenschaftliche Kooperationen und gemeinsame Projekte bestehen auch mit der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin, dem Institut für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin und dem Institut für Klinikhygiene, Medizinische Mikrobiologie und Klinische Infektiologie.