Institut für Palliative Care
Leitung: Univ.-Prof.in Dr.in Piret Paal und Univ.-Prof. Dr. Stefan Lorenzl
![]() |
Das 2022 gegründete Forschungsinstitut an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg ist das erste Palliative Care Forschungsinstitut in Österreich.
Forschungsschwerpunkte sind neurologische und geriatrische Palliative Care, Palliativmedizinische Symptomkontrolle und Palliativpflege, Anwendung von Pharmaka in der Palliativmedizin, Spiritual Care, Public Health, Telemedizin, Palliative Care Basis-, Aus- und Weiterbildung und assistiertes Sterben.
Die Forschungsfragen werden durch Einbindung des multiprofessionellen Teams, u.a. Medizin, Gesundheits- und Krankenpflege, Seelsorge, Musik-, Psycho-, Gesprächs-, Physio-, Ergotherapie, Logopädie usw., und Vernetzung mit weiteren Forschungsschwerpunkten innerhalb der Medizin, z. B. Geriatrie, Medizinethik, Religions-, Kultur- und Sozialwissenschaften, Pflegewissenschaft abgearbeitet. Die Etablierung von „Citizen Science“ zur Erweiterung des Forschungsspektrums ist angedacht.
Der Ausbau bestehender lokaler, nationaler und internationaler Kooperationen und die Mitarbeit an der Internationalisierung im Rahmen des Internationalisierungsprogramms der PMU wird angestrebt.
Unsere Mitarbeiter*innen wirken unter anderem im Palliative Care Lehrgang so wie im Public Health das Onlinestudium mit.
Aktuelles
Aufgrund Ihrer exzellenten Beiträge innerhalb der Neuropalliativ Community wurde Frau Prof.in Piret Paal heuer für den „International Neuropalliative Care Society (INPCS) Tara Cook Award for Innovation in Neuropalliative Education“ nominiert. Diese Nominierung ist eine große Ehre in der wissenschaftlichen Laufbahn und wir gratulieren herzlich!
Die/der Gewinner*in des Awards wird auf dem heurigen INPCS Meeting in Minneapolis (12.-15.09.2023) bekannt gegeben: INPCS23 Schedule At A Glance | International Neuropalliative Care Society
Veranstaltungen
Dramabasierte Schulung zur assistierten Selbsttötung - Pflegende
Aufgrund der seit Anfang 2022 in Österreich unter bestimmten Voraussetzungen straffrei gestellten Hilfeleistung zur Selbsttötung (Suizidassistenz), werden Pflegende künftig in der Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeit mit dieser Thematik konfrontiert. Diese wird allerdings in der Ausbildung/Fortbildung für Gesundheits- und Krankenpflege nicht oder nur unzureichend vermittelt.
Aus diesem Grund wurde am Institut für Palliative Care der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg die "Dramabasierte Schulung zur assistierten Selbsttötung - Pflegende (DRAS-P)" entwickelt. Diese dient als Unterstützung um Pflegende für die moralischen und ethischen Herausforderungen im Alltag, die persönliche spirituelle Selbstwahrnehmung sowie die Stärkung des eigenen Selbstbewusstseins im Umgang mit Suizidassistenz vorzubereiten.
Der DRAS-P Workshop dauert 180 Minuten und behandelt folgende Themen:
• Grundlagen der rechtlichen Situation in Österreich
• Nursing Reading Theater:
Freiwillige aus dem Kreis der Teilnehmer*innen lesen mit verteilten Rollen ein Theaterstück, welches auf der Grundlage der Ergebnisse eines qualitativen systematischen Reviews entwickelt worden ist. Es thematisiert Pro- und Contra-Gespräche von Pflegenden bzw. Angehörigen einer sterbewilligen Person.
• Reflexion und Diskussion in der Gruppe
• anonyme Kursevaluation mit retrospektiver Bewertung des Wissenszuwachses und der Einstellungsänderung
Nächster Workshop:
Datum/Zeit: 12.07.2023, 09:00-12:00
Ort: Hörsaal 7 (Haus A, 3. OG) Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Strubergasse 21, 5020 Salzburg
Kosten: 75 Euro
Forschungsschwerpunkte und Projekte
Dramabasierte Schulung zur assistierten Selbsttötung - Pflegende (DRAS-P)
Seit Anfang 2022 ist in Österreich die Hilfeleistung zur Selbsttötung (Suizidassistenz) unter bestimmten Voraussetzungen straffrei. Es ist zu erwarten, dass Pflegende mit Fragen zur Suizidassistenz und Bitten um diesbezügliche Unterstützung konfrontiert werden. Bislang ist die Suizidassistenz weder Inhalt in den Curricula der Ausbildung noch in Modulen der Weiterbildungen, weshalb Pflegende in der Praxis auf diese ethische und moralische Herausforderung nicht vorbereitet sind. DRAS-P soll den Pflegenden helfen, die Rechtsunsicherheit im Bereich ihres Aufgabenfeldes zu verstehen; ihre eigene Einstellung zur Suizidassistenz zu reflektieren; sich mit der Frage auseinanderzusetzen, wie sie auf einen geäußerten Wunsch nach Suizidassistenz reagieren würden; zu überlegen, ob sie bereit wären, sich am Prozess der Suizidassistenz zu beteiligen.
Kontakt und Anfragen Prof.in Dr.in Paal und Dr.in Egger-Rainer
ERASMUS+ Palliative Care Kompetenzen im Bachelorstudium Gesundheits- und Krankenpflege (NURSEDUPAL@euro)
Laut der World Health Organisation ist Palliativpflege ein Ansatz, der die Lebensqualität von Patient*innen und deren Familien verbessert, die mit Problemen im Zusammenhang mit einer lebensbedrohlichen Krankheit konfrontiert sind und zwar durch die Vorbeugung und Linderung von Leid, durch frühzeitige Erkennung und einwandfreie Beurteilung und Behandlung von Schmerzen und anderen körperlichen, psychosozialen und/oder spirituellen Problemen. Aufgrund der zunehmenden Alterung der Bevölkerung und der Tatsache, dass immer mehr Menschen mit chronischen Krankheiten leben, besteht ein Bedarf an Pflegekräften die über angemessene Kompetenzen und Fähigkeiten verfügen, um eine qualitativ hochwertige Palliativversorgung anzubieten. Internationale Erkenntnisse deuten darauf hin, dass es den Pflegekräften derzeit an den Kernkompetenzen mangelt, die erforderlich sind um auf die Bedürfnisse der Patient*innen in der Palliativversorgung einzugehen, ebenso wie den Lehrpersonen, welche sie ausbilden.
Das von Erasmus+ geförderte Projekt NursEduPal@euro mit dem Titel “Palliative Care Core Competencies and novel European matrix for educating bachelor-degree nurses” hat das Ziel die Qualität von Hochschulbildung im Bereich Palliativpflege durch folgende Aspekte zu fördern:
• Erstellung eines Berichts über die Kernkompetenzen, die Pflegekräfte für eine qualitativ hochwertige Palliativversorgung in Europa benötigen,
• die Entwicklung innovativer Instrumente für die Palliativpflegeausbildung um diese Kompetenzen zu vermitteln und
• Schulung von Pädagog*innen in der Arbeit mit der europäischen Matrix (ein Toolkit für Pädagogen) damit diese innovativen Instrumente in die Lehrpläne der Pflegeausbildung eingeführt werden können.
Das Projekt NursEduPal@euro ist eine Kooperation zwischen der Kajaani University of Applied Sciences (Finnland), der Hogeschool West-Vlaanderen (Belgien), der Universitatea Transilvania din Brasov (Rumänien), der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (Österreich) und der European Association for Palliative Care (Belgien).
Kontakt und Anfragen Prof.in Dr.in Paal
Aktuelle Veröffentlichungen
Palliative Care: Ausbildungslandschaft Pflege
ALS Home-Care
Das Projekt ALS Home-Care wird seit Juni 2021 am Krankenhaus Agatharied, Deutschland als Versorgungsprojekt für Patient*innen mit Amyotropher Lateralsklerose (ALS) durchgeführt. Bei dieser neurodegenerativen Erkrankung mit fortschreitendem Verlauf, kommt es zu einer Schädigung der motorischen Nervenzellen in Gehirn und Rückenmark, wobei es derzeit keine kurative Therapie gibt. Aus diesem Grund ist eine multidisziplinäre Palliativversorgung ein zentraler Aspekt zur Linderung der Symptome, wobei das Ziel von ALS Home-Care die Verbesserung der ambulanten Versorgung von ALS Patient*innen und deren Angehörigen durch ein teambasiertes Versorgungsmodell ist. Außerdem sollen den Patient*innen dabei autonome und überlegte Entscheidungen ermöglicht werden.
Das Projekt wird im Rahmen einer Begleitstudie zum Nachweis der Wirksamkeit der Maßnahmen, zur Bewertung der Auswirkungen auf Patient*innen und deren Angehörige und um eine Übertragung in die Regelversorgung zu erzielen, wissenschaftlich evaluiert. Dies erfolgt in regelmäßigen Abständen im Mixed Methods Design über einen Zeitraum von der Aufnahme in die Versorgung sowie nach 6, 12 und ggf. 18 Monaten. Ergänzend ist derzeit eine Befragung der Hinterbliebenen in Planung, um festzustellen wie die Versorgung durch das Pilotprojekt angenommen wurde und was die Bedürfnisse und besonderen Belastungen der Angehörigen bei der Versorgung von ALS Patient*innen sind.
Kontakt und Anfragen Prof. Dr. Lorenzl und Dr.in med. Bublitz
Websites: Krankenhaus Agatharied - Neurologie, ALS-Hilfe Bayern
Aktuelle Veröffentlichungen
Stand der universitären palliativmedizinischen Lehre in Österreich (PallAUSTRIA)
Wie man den Ausbau von Palliative Care in einem Land am besten fördern kann, wird national wie international diskutiert. Als ein zentraler Ansatz dabei gilt die Bildung des Gesundheitspersonals. Auf postgradualer Ebene hat sich in Österreich in den letzten Jahren ein breites Angebot für Palliative Care entwickelt, welches mit positiver Resonanz von vielen Berufsgruppen wahrgenommen wird. Allerdings sind Menschen mit palliativen Bedürfnissen nicht nur auf Palliativstationen anzutreffen, sondern machen laut einer aktuellen österreichischen Studie 10% der Patient*innen in der Notaufnahme aus. Insofern sollten alle angehenden Ärzt*innen über grundlegende palliativmedizinische Kenntnisse, Fähigkeiten und Haltungen verfügen und nicht nur diejenigen, die sich für eine zusätzliche Weiterbildung entscheiden.
Die Implementierung von Palliative Care in das Medizinstudium ist dabei ein wichtiger Schritt. Dies spiegelt sich auch in einer kürzlich veröffentlichten Arbeit der World Health Organization wider und deckt sich mit den Empfehlungen der European Association for Palliative Care. Die europäische Fachgesellschaft betont seit vielen Jahren die Relevanz der palliativmedizinischen universitären Lehre und hat mehrere Musterlehrpläne hierfür entwickelt.
Die PallAustria Untersuchung soll den Stand und die Entwicklung der universitären Lehre von Palliative Care in Österreich folgendermaßen erfassen:
• Mithilfe eines (Struktur-)Fragebogens soll das palliativmedizinische Lehrangebot der einzelnen medizinischen Fakultäten aller österreichischen Universitäten dokumentiert werden.
• Zusätzlich soll in semistrukturierten Interviews mit Schlüsselpersonen der palliativmedizinischen Lehre ermittelt werden, wie das derzeitige Lehrangebot eingeschätzt und wodurch dieses beeinflusst wird bzw. werden könnte.
Das Projekt ist eine Kooperation zwischen RWTH Aachen in Deutschland (Cand. med. Véronique Toussaint und Prof. Dr. med. Frank Elsner), der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität und dem Dachverband Hospiz Österreich (Herr Rainer Simader).
Kontakt und Anfragen Prof.in Dr.in Paal
Aktuelle Veröffentlichungen
Entwicklung der universitären palliativmedizinischen Lehre in Österreich: ein Scoping Review
Forschungsschwerpunt: Spiritual Care ein zentrales Element der Gesundheitsversorgung
Spiritualität ist die dynamische Dimension menschlichen Lebens, die sich darauf bezieht, wie Personen (individuell und in Gemeinschaft) Sinn, Bedeutung und Transzendenz erfahren, ausdrücken und/oder suchen, und wie sie in Verbindung stehen mit dem Moment, dem eigenen Selbst, mit Anderen/m, mit der Natur, mit dem Signifikanten und/oder dem Heiligen. (EAPC 2011)
Spiritualität steht somit in einem starken Zusammenhang mit Sinnsuche und -erleben sowie mit dem Spüren und Erfahren einer Verbundenheit und Zugehörigkeit. Das Spiritual Care ein zentrales Element der Gesundheitsversorgung darstellt wurde schon vielfach thematisiert und hervorgehoben. Grundlage von Spiritual Care ist, dass die spirituellen Bedürfnisse von Patient*innen, Angehörigen aber auch von Mitarbeiter*innen im Gesundheitswesen und bei der Gesundheitsversorgung Beachtung finden. Die Person, deren ganzheitliche Betrachtung im Sinne eines personenzentrierten Ansatzes sowie die Aufrechterhaltung der Würde stehen im Zentrum dieses Konzepts. Das Thema der Implementierung von Spiritual Care in der klinischen Praxis betrifft alle im Gesundheitswesen tätigen Personen, stellt aber auch eine Organisationsaufgabe dar. Unser Forschergruppe hat das Ziel, die Qualität von Spiritual Care im Gesundheitswesen durch folgende Aspekte zu fördern:
• Evidenzbasierte Aus- und Weiterbildungsmodelle
• Fortbildungsangebote und Workshops
• Entwicklung innovativer Assessment-Strategien
• Befürwortung und Richtlinienkompetenz
• Forschungskollaborationen
Kontakt und Anfragen Prof.in Dr.in Paal
Aktuelle Veröffentlichungen
Spiritual Care und Palliative Care: zentrale Aspekte
Leveraging Spirituality and Religion in European For-profit-organizations: a Systematic Review
Spirituelle Bedürfnisse von Patienten mit primären, malignen Gehirntumoren auf neurochirurgischen Bettenstationen: Eine qualitative Vignettenstudie über die Haltungen Pflegender (NEUROSPIRIT-AT)
Menschen mit primären, malignen Gehirntumoren und deren Angehörige können angesichts der lebensverkürzenden Diagnose und der damit einhergehenden Symptomlast spezifische, spirituelle Bedürfnisse haben. Diese gilt es in der Betreuung durch Angehörige verschiedenster Gesundheitsberufe schon ab Diagnosezeitpunkt zu berücksichtigen. Unklar ist, wie Pflegende auf diese spirituellen Bedürfnisse reagieren und welche Haltungen sie dabei einnehmen. Mögliche Antworten darauf sollen im Rahmen einer Masterthesis erarbeitet werden. Mittels einer multizentrisch angelegten, qualitativen Vignettenstudie sollen Aussagen über die Haltungen Pflegender auf neurochirurgischen Bettenstationen in Österreich gemacht werden können. Die Ergebnisse sollen für Fortbildungsangebote zur verbesserten Integration der spirituellen Dimension in der Begleitung von Menschen mit malignen Gehirntumoren genutzt werden.
Kontakt und Anfragen Prof.in Dr.in Paal
Forschender Reinhard Grabenweger, BScN, Student des Masterstudiums Pflegewissenschaft am Institut für Pflegewissenschaft und -praxis an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger am Kepler Universitätsklinikum Linz. Interessen und Forschungsschwerpunkte: Spiritual Care, Neurochirurgische Pflege.
NEUROSPIRIT-DE
Patient*innen mit primär malignen Hirntumoren haben eine deutlich eingeschränkte Lebenszeit und leiden unter einer besonders hohen Symptomlast (u.a. epileptische Anfälle, Hirndruckzeichen, Wesensveränderung und neurologische Einschränkungen). Bei Patienten und Angehörigen können in dieser Situation spezielle spirituelle Bedürfnisse vorliegen. Es soll untersucht werden, welche Haltung Pflegende und Ärzt*innen der Neurologie und Neurochirurgie in Bayern in Bezug auf die spirituellen Bedürfnisse von Patient*innen mit primären Hirntumoren haben. Hierzu wird eine qualitative Vignettenstudie im Rahmen eines online Surveys durchgeführt. Die Erkenntnisse die hierbei erlangt werden, dienen dazu die spirituellen Bedürfnisse von Patient*innen mit primär malignen Hirntumoren besser zu berücksichtigen und als Grundlage für weitere Versorgungsforschung.
Kontakt und Anfragen Prof.in Dr.in Paal
Forschende Dr.in med. Elisabeth Bumes (Oberärztin Neurologie), Daniela Völz (Doktorandin); Wilhelm Sander-Therapieeinheit NeuroOnkologie; Klinik und Poliklinik für Neurologie am Universitätsklinikum Regensburg, Deutschland
Team und Kontakt
Institut für Palliative Care
Leitung
Tel.: +43 662 2420-80354
Mobil: +43 699 14420093
E-Mail: piret.paal@pmu.ac.at
Publikationen
Institut für Palliative Care
Leitung
Tel.: +43 662 2420-80315
Mobil: +43 699 14420081
E-Mail: stefan.lorenzl@pmu.ac.at
Publikationen
Institut für Palliative Care
Assistent der Leitung
Tel.: +43 662 2420-80318
E-Mail: clemens.brandl@pmu.ac.at
Publikationen
Institut für Palliative Care
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
E-Mail: andrea.egger@pmu.ac.at
Institut für Palliative Care
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
E-Mail: christiane.weck@pmu.ac.at
Institut für Palliative Care
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
E-Mail: sarah.bublitz@pmu.ac.at