Die Salzburger Herzchirurgie im Wandel: Antrittsvorlesung von Primar Rainald Seitelberger

Die Salzburger Herzchirurgie im Wandel: Antrittsvorlesung von Primar Rainald Seitelberger

17.04.2013


In seiner Antrittsvorlesung stellte Rainald Seitelberger, Primar der Universitätsklinik für Herzchirurgie in Salzburg, Entwicklungen in seinem Fachgebiet und seine Arbeit vor. Foto: SALK


Das Bekenntnis zum weiteren Ausbau der ohnehin sehr hohen Qualitätsstandards an der Salzburger Herzchirurgie stand im Mittelpunkt der Antrittsvorlesung von Univ.-Prof. Dr. Rainald Seitelberger, seit September 2011 Vorstand der Universitätsklinik für Herzchirurgie in Salzburg. Der gebürtige Wiener hob dabei vor allem die schrittweise Weiterentwicklung der Zusammenarbeit mit anderen Universitätskliniken wie der Kardiologie, der Gefäßchirurgie, der Radiologie, der Nuklear- und Sportmedizin hervor.

Nur ein interdisziplinäres Herzzentrum Salzburg, für das sich der Herzchirurg seit Beginn seiner Tätigkeit in Salzburg einsetzt, gewährleiste eine optimale Versorgung der Patienten. Diese würden zwar im Falle einer koronaren Herzkrankheit immer häufiger durch die Implantation eines Stents und weniger oft durch eine Bypass-Operation therapiert – wodurch die OP aber nicht an Bedeutung verliere. Denn zum einen, so Seitelberger, ist die Bypass-Operation die Therapie der Wahl, wenn mehrere Gefäße von der minderen Durchblutung betroffen sind. Zum anderen weist im Beobachtungszeitraum von fünf Jahren die OP bei 75 Prozent der Patienten eine signifikant geringere Mortalitätsrate auf als bei einer Stent-Implantation. Auch die Herzinfarktrate sowie die Wahrscheinlichkeit für eine neuerliche Intervention sind bei Anwendung der Bypass-Operation geringer, betont der Herzchirurg.

Was die Chirurgie der Herzklappen – ebenfalls ein großer Schwerpunkt an der Universitätsklinik für Herzchirurgie – anbelangt, so gewinnen die erhaltenden Eingriffe (das "Reparieren" von undichten Klappen) im Vergleich zur Verwendung von künstlichen Klappen immer mehr an Bedeutung. Durch neue und schonende Verfahren können zunehmend ältere Patienten mit schweren Begleiterkrankungen  therapiert werden. Minimal invasive Verfahren mit kleinen Schnitten führen nicht nur zu einem besseren kosmetischen Ergebnis, sondern verkürzen auch die Rekonvaleszenz der Patienten, hob Seitelberger hervor.

Der Rektor der Paracelsus Medizinischen Universität, Univ.-Prof. Dr. Herbert Resch, würdigte Rainald Seitelbergers hohe Bereitschaft für Neuentwicklungen und sein Engagement für interdisziplinäres Arbeiten an der PMU. Außerdem zeichne sich der neue Vorstand der Herzchirurgie durch herzchirurgische Eingriffe aus, die erstmalig durchgeführt wurden.  Darüber hinaus habe sich Seitelberger als Autor bzw. Co-Autor von mehr als 200 Publikationen einen Namen gemacht. Man verspüre einfach, dass hier ein Mann sein Hobby zum Beruf gemacht habe, so Resch.

Der Gewürdigte selbst unterstrich seine Leidenschaft für das zentrale Organ des Menschen, indem er am Schluss seiner Antrittsvorlesung ein Zitat des persischen Mystikers und Dichters Dschalal ad-Din Muhammad Rumi (13. Jahrhundert) präsentierte, das er zu seinem Lebensmotto gemacht hat: "The only lasting beauty is the beauty of the heart."

Ein ausführliches Porträt von Rainald Seitelberger können Sie in der nächsten Ausgabe von "Paracelsus Today" lesen, das auch im kostenlosen Abonnement erhältlich ist.