Förderpreis für Wissenschaft und Forschung der Stadt Salzburg an Alexandra Kaser-Eichberger

Förderpreis für Wissenschaft und Forschung der Stadt Salzburg an Alexandra Kaser-Eichberger

23.11.2017

Für ihre Forschungsarbeit im Bereich der Lymphgefäßforschung in der Augenheilkunde und der regenerativen Medizin wurde Priv.-Doz. Dr. Alexandra Kaser-Eichberger von Salzburgs Vizebürgermeisterin Mag. Anja Hagenauer am 21. November 2017 mit dem Förderpreis des Kulturfonds der Stadt Salzburg ausgezeichnet. Die Stadt Salzburg würdigt jährlich im Rahmen des Kulturfonds besondere Leistungen in Kunst, Kultur und Wissenschaft nach Nominierung durch die einschlägigen Salzburger Einrichtungen, wie beispielsweise Museen, Kulturvereinigungen oder Universitäten.

Die promovierte Biologin Kaser-Eichberger ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungslabor der Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie in Salzburg sowie am Institut für Anatomie der Paracelsus Universität und koordiniert die anatomische Lehre im Studiengang Pharmazie. Ihr wissenschaftliches Hauptaugenmerk gilt der Erforschung von Lymphgefäßen, die für die Ausbreitung von Tumoren, bei Entzündungen, aber auch für den Abtransport von Flüssigkeit von besonderer Bedeutung sind. "Lymphgefäße sind im Körper weit verbreitet, jedoch schwierig nachzuweisen, insbesondere in ihren kleinen Anfangsgebieten. Noch schwieriger ist der Nachweis in einigen Organen, die im gesunden Zustand keine Lymphgefäße aufweisen, wie zum Beispiel im Auge", erklärt die Preisträgerin.

In Zusammenarbeit mit einem internationalen Konsortium ist es der wissenschaftlichen Arbeitsgruppe um Kaser-Eichberger gelungen, Standards für die Darstellung von Lymphgefäßen im Auge zu erstellen. Mit Hilfe dieser Standards werden nun am Auge Abflusswege studiert, was insbesondere für Erkrankungen wie dem "Grünen Star" (Glaukom), aber auch bei der Ausbreitung bestimmter Tumore von großer Bedeutung ist.

Daneben gelang ihr auch  erstmalig der Nachweis von Lymphgefäßen in verletzten Sehnen, welche auch dort normalerweise nicht vorkommen. Noch ist unbekannt, welche Bedeutung dies für den Heilungsverlauf hat. Sehnenverletzungen sind jedoch langwierig und heilen selten komplett aus, was sie anfällig für Überbelastung und neuerliche Verletzungen macht. Inwieweit Lymphgefäße dazu beitragen können, dies besser zu verstehen, wird zurzeit von Kaser-Eichberger in Kooperation mit dem Institut für Sehnen- und Knochenregeneration der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität intensiv analysiert. Auch das Rückenmark ist normalerweise frei von Lymphgefäßen. Die Arbeiten der Wissenschafterin zeigten hier jedoch die Anwesenheit von Zellen, die auf ihrer Oberfläche die gleichen Bausteine besitzen, wie sie ansonsten nur in Lymphgefäßen zu finden sind. Hier öffnet sich potenziell ein neues Fenster für die Therapie von Rückenmarksverletzungen.

Wenige Tage vor der Auszeichnung durch die Stadt Salzburg hat die Preisträgerin ihre Habilitation an der Paracelsus Universität erfolgreich mit der Verleihung einer Dozentur für experimentelle Ophthalmologie abgeschlossen. Neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit unterrichtet die ausgebildete Waldpädagogin in Salzburger Kindergarten- und Krabbelgruppen.

Bild oben: Priv.-Doz. Dr. Alexandra Kaser-Eichberger (li.) mit Salzburgs Vizebürgermeisterin Mag. Anja Hagenauer.

Bild unten: Preisträgerin Priv.-Doz. Dr. Alexandra Kaser-Eichberger (3.v.r.) mit Kollegen/innen und Gratulanten/innen (v.l.n.r.): Dr. Christian Mayr (Institut für Physiologie und Pathophysiologie), Mag. Elisabeth Prähauser (Studiengangsleitung Pharmazie), Daniela Bruckner, MSc und Dr. Andrea Zurl (Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie), Mag. Silke Weineck (Leitung Forschungsbüro), Prof. Dr. Falk Schrödl und Dr. Barbara Bogner (Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie).

Fotos: wildbild