Neue Publikation: Heparin in der Zelltherapie vielversprechend

Neue Publikation: Heparin in der Zelltherapie vielversprechend

12.11.2021

Heparin gehört zu jenen Wirkstoffen, die einen großen Bekanntheitsgrad genießen. Als Blutverdünnung oder „Thrombosespritze“ sind die Präparate vielen Patient*innen ein Begriff. Sie retten jedes Jahr Tausende von Menschenleben. Doch Heparin kann noch vieles mehr. Es lebt derzeit auch in der Forschungswelt wieder neues Interesse für die gerinnungshemmende Substanz auf. In „Heparin in der Zelltherapie“, einem Themenhelft des International Journal of Melcular Sciences, wurde aktuell ein Paper zu einem SCI-TReCS-Projekt der PMU publiziert (IJMS | Special Issue : Advances in Heparin, Heparan Sulfate and Heparanase (mdpi.com)

Die Expert*innen aus der Transfusionsmedizin rund um die Professorinnen Katharina Schallmoser und Eva Rohde beschäftigen sich gemeinsam mit dem Institut für Zelltherapie mit den Möglichkeiten von Heparin in der regenerativen Medizin. Heparine können Wundheilung und Gewebeerneuerung wesentlich beeinflussen. Außerdem wird eine antivirale Wirkung beschrieben. Diese Eigenschaften wollen die Forschenden in der Zelltherapie nutzbar machen. In der Übersicht über die verschiedenen Heparin-Arten wurden die zellbiologischen Funktionen erläutert und wichtige Ausblicke im Bereich Herstellung künstlicher Organe und Gewebe erstellt.

Die Forschungsergebnisse der experimentellen regenerativen Medizin werden derzeit gerade in die Klinik überführt. Der wichtigste Schritt bei der Übertragung von Resultaten in die klinische Praxis ist die Bestimmung der Machbarkeit und Sicherheit. Dazu leistet dieser Review einen besonderen Beitrag: „Aus den klinischen Erfahrungen mit Heparin als Gerinnungsmedikament wissen wir, dass unterschiedliche Heparine ein unterschiedliches Nebenwirkungsprofil haben. Dieser Aspekt wird im Review besonders erörtert, um den Anwendern in der regenerativen Medizin zu ermöglichen, das jeweils beste Heparin mit dem höchsten Sicherheitsprofil für die zukünftigen klinischen Studien auszuwählen“, informiert Dirk Strunk, Institutsvorstand in der experimentellen und klinischen Zelltherapie.

Abb.: Aufnahme von unfraktioniertem fluoreszenzmarkierten Heparin in verschiedenen Stromazellen (Quelle)