Informationen zur COVID-19-Impfung: Impfen zum persönlichen Schutz und zur Eindämmung der Pandemie

Informationen zur COVID-19-Impfung: Impfen zum persönlichen Schutz und zur Eindämmung der Pandemie

23.12.2020

Eine Impfung gegen COVID-19 trägt sowohl zum individuellen Schutz als auch zur Eindämmung der Pandemie bei. Effektive und sichere Impfungen können einen entscheidenden Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leisten und werden es ermöglichen, Kontaktbeschränkungen mittelfristig zu lockern. Zunächst muss jedoch ein Großteil der Bevölkerung eine Immunität gegen das Virus entwickelt haben. Durch die Impfung wird eine relevante Bevölkerungsimmunität ausgebildet und das Risiko schwerer COVID-19 Erkrankungen sehr stark reduziert.

Das medizinische Expertengremium des Landes Salzburg hat unter der Leitung von Professorin Uta Hoppe vom Universitätsklinikum Salzburg jene Informationen zum mRNA-Impfstoff BNT162b2 von BioNTech/Pfizer zusammengefasst, die bislang zur Verfügung stehen. Sobald die umfangreiche Zulassungsstudie veröffentlicht ist, wird ein Update nachgereicht.


Wie wirkt der Impfstoff?

Der mRNA-Impfstoff enthält Genabschnitte des SARS-CoV-2-Virus in Form von messenger-RNA (kurz mRNA), die auch als Boten-RNA bezeichnet wird. Ausgehend von der mRNA werden nach der Impfung in Körperzellen Proteine (Antigen) hergestellt, die das Immunsystem zu einer gezielten Antikörperbildung gegen SARS-CoV-2 führen und eine zelluläre Immunreaktion gegen SARS-CoV-2-infizierte Zellen erzeugen. Die mRNA des Impfstoffes wird nach kurzer Zeit von den Zellen abgebaut. Sie wird nicht in DNA umgebaut und hat keinen Einfluss auf das menschliche Genom, weder in Körperzellen noch in Keimbahnzellen. Nach dem Abbau der mRNA findet keine weitere Produktion des Antigens statt.

Warum ging die Entwicklung so schnell?

Die Entwicklung des Impfstoffes konnte schnell erfolgen, weil die Zielstrukturen für Antikörper zur Neutralisierung des SARS-CoV-2-Virus von anderen Coronaviren bereits bekannt waren. Weltweit wurden umfangreiche finanzielle und personelle Ressourcen in die Entwicklung eines Impfstoffes investiert. Bis zur Zulassung durchlief der Impfstoff alle erforderlichen wissenschaftlichen Entwicklungsstufen zur Prüfung der Sicherheit und Wirksamkeit. Die Daten werden von der Europäischen Zulassungsbehörde in vollem Umfang in einem Rolling-Review-Verfahren überprüft.

Welche Ergebnisse sind bislang bekannt?

  • Für eine Immunisierung mit dem mRNA-Impfstoff BNT162b2 bedarf es zweier Impfungen im Abstand von 21 Tagen.

  • Der Impfstoff erzielt sieben Tage nach der zweiten Dosis einen Impfschutz von 95 Prozent gegen COVID-19 (bei über 65-Jährigen mehr als 94 Prozent).

  • Die Wirksamkeit war in Studien über alle Alters- und Geschlechtsgruppen und die gesamte diverse Studienpopulation der 43.000 Probanden konsistent.

Welche Nebenwirkungen traten bei der Studie auf?

  • Es wurden keine schwerwiegenden Nebenwirkungen (Grad 4) festgestellt.

  • Von der Mehrzahl der Geimpften wurden innerhalb von sieben Tagen milde bis moderate Schmerzen an der Injektionsstelle angegeben. Dies wurde auch von bis zu 22 Prozent in der Placebogruppe berichtet.

  • Im Alter von 18 bis 55 Jahren trat Müdigkeit in 9 bzw. 19 Prozent nach der ersten bzw. zweiten Impfung häufiger als unter Placebo auf, im Alter von 65 bis 85 Jahren in 3 bzw. 31 Prozent. Stärkere Erschöpfung (Grad 3) wurde in 3,8 Prozent der Fälle berichtet.

  • Von etwa der Hälfte der Geimpften wurden innerhalb von sieben Tagen milde bis moderate Kopfschmerzen angegeben. Subjektiv stärkere Kopfschmerzen (Grad 3) traten in zwei Prozent auf. Kopfschmerzen wurden auch von bis zu 33 Prozent in der Placebogruppe berichtet.

  • Bei etwa 17 Prozent der Probanden im Alter von 18 bis 55 Jahren und 8 Prozent im Alter von 65 bis 85 Jahren trat nach der Impfung Fieber (38,0 bis 38,9 °C) auf. Das Fieber verschwand in der Regel innerhalb eines Tages.

Wird die Wirksamkeit des Impfstoffes laufend evaluiert?

Wie bei allen neu zugelassenen Medikamenten oder Impfstoffen liegen noch keine Langzeitdaten vor. Nach der Zulassung erfolgen laufend nationale und internationale Kontrollen („Surveillance“), um die Wirksamkeit und mögliche Nebenwirkungen zu erfassen. Diese Kontrollen werden zentral, also vom Hersteller unabhängig, durchgeführt.

Weiterführende Informationen und interessante Videos zum besseren Verständnis:

Robert Koch-Institut: Wirkweise und potentiellen Risiken der mRNA-Impfstoffe gegen COVID19 (Erklärvideo)

Erklärvideo zum Thema „Warum die RNA-Impfung dein Erbgut nicht verändert“

Bundesministerium für Gesundes, Soziales, Pflege und Konsumentenschutz: Häufig gestellte Fragen zur COVID-19-Impfung

Empfehlung des Nationalen Impfgremiums zur Priorisierung von COVID-19-Impfungen