Institut für Ecomedicine: wissenschaftlicher Motor für EU-Projekt und Fachkongress "Heilkraft der Alpen"

Institut für Ecomedicine: wissenschaftlicher Motor für EU-Projekt und Fachkongress "Heilkraft der Alpen"

16.05.2017

Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU) in Salzburg erforscht seit vielen Jahren die Wirkung von natürlichen und soziokulturellen Umwelten und Stimuli auf die Immunologie, Physiologie und Psychologie des Menschen sowie die Entwicklung innovativer methodischer Ansätze für deren Messbarkeit. Das Institut für Ecomedicine betreibt anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung an der Schnittstelle von Ökonomie, Ökologie und Medizin und positionierte sich damit als Forschungs- und Innovationsplattform zur Integration von Grundlagenwissenschaft in regionale Wirtschaftsstrukturen. Das Forschungsinstitut Gastein der PMU untersucht in klinischen Studien die Wirkung der kombinierten Hyperthermie-/Radon-Therapie der Gasteiner Gesundheitseinrichtungen auf das Immunsystem von Patienten/innen mit Arthrose, Morbus Bechterew, rheumatoider Arthritis und anderen Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises.  

Alpine Gesundheitsregion SalzburgerLand

Gemeinsam mit 12 Partnern – von ITG Innovationsservice Salzburg und  der SalzburgerLand Tourismus GmbH über das Universitätsklinikum Salzburg bis zu Tourismus- und Gesundheitsunternehmen – und unterstützt vom Land Salzburg entstand so die Alpine Gesundheitsregion SalzburgerLand, deren wissenschaftliche Grundlage das Institut für Ecomedicine liefert. Um passgenaue Angebote für Best Agers, also Personen ab 65 Jahren aufwärts, zu entwickeln, wurde der erste Schritt gerade abgeschlossen: Die Paracelsus Universität hat in der Jungbrunnen-BERG-Studie erstmals untersucht, ob ein aktiver Wander- und Heilbad-Urlaub das Immunsystem von Menschen ab 65 Jahren stärken kann. Durch Alterungsprozesse leidet auch das Immunsystem und wird mit der Zeit schwächer. Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Ein einwöchiger Aufenthalt mit Wandern und Heilbaden verbessert signifikant das Gleichgewicht und erhöht langfristig die Sauerstoffsättigung und damit die körperliche Leistungsfähigkeit. Damit einher gehen die Erhöhung der Lebensqualität und die Verbesserung des Immunsystems.

EU-Projekt Trail for Health Nord

Im EU Projekt "Trail for Health Nord" (Interreg V-A Österreich-Bayern, AB40) schließen sich die touristischen Regionen Bad Reichenhall, Tegernsee/Bad Wiessee und Tennengau/Abtenau mit dem Lead-Partner Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg, der ITG Salzburg, der Hochschule München und der Ludwigs-Maximilians Universität München zusammen, um entlang der Ressourcen Heilwasser und Naturraum neue evidenzbasierte gesundheitstouristische Produkte und Dienstleistungsketten für die wachsende Zielgruppe der älteren Menschen zu entwickeln. Dazu werden in einem grenzüberschreitenden Kooperationsnetzwerk aus Forschungseinrichtungen, Transferorganisationen und touristischen Regionen evidenzbasierte gesundheitstouristische Produkte und Wertschöpfungsketten entwickelt. Das Projekt fokussiert auf die wachsende Zielgruppe der älteren Menschen mit dem Motiv einer aktiven Verlängerung der Lebensqualität über gesundheitsfördernde Maßnahmen.

Die Basis bildet dabei eine klinische Studie in den drei Regionen Tennengau/Abtenau, Tegernsee/Bad Wiessee und Bad Reichenhall. Dabei wurde untersucht, wie sich ein Urlaub mit Kombination aus Bewegung im Naturraum und ortsgebundenen Anwendungen auf das Immunsystem und die Fitness älterer Menschen auswirkt. Darauf aufbauend werden in den jeweiligen Regionen evidenzbasierte gesundheitstouristische Angebote entwickelt, welche auf die spezifischen Ansprüche und Bedürfnisse älterer Menschen eingehen. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels im Tourismus wird im Rahmen des Projekts außerdem ein Fachkräftekonzept mit einer strategischen Ausrichtung auf das Kernangebot des Gesundheitstourismus entwickelt, um auch touristischen KMU einen Zugang zu einem professionellen Personalmanagement zu ermöglichen. Zum nachhaltigen gesundheitstouristischen Kompetenzaufbau werden zudem Qualifizierungs- und Transfermaßnahmen für Regionen und KMU entwickelt und angeboten (Trail for Health Nord, 2016).

Fachkongress alpiner Gesundheitstourismus

Am 5. und 6. Mai fand der "Heilkraft der Alpen – Fachkongress alpiner Gesundheitstourismus" in St. Johann/Pongau statt, dessen umfassendes Programm heimische Heilressourcen und deren Wirkung als Grundlage für gesundheitstouristische Angebote rund um den älteren Gast in den Mittelpunkt stellte. Abgerundet wurde es durch praktisches Wissen rund um die Vermarktung solcher Angebote und Informationen zu den Rahmenbedingungen im Gesundheitstourismus wie beispielsweise die erforderlichen Fachkräfte.