Internationales Symposium an der PMU: Forum Medizin 21

Internationales Symposium an der PMU: Forum Medizin 21

23.03.2022

An der Paracelsus Universität hatte Rektor Prof. Wolfgang Sperl am vergangenen Donnerstag und Freitag zum internationalen Forum Medizin 21 geladen. Zahlreiche namhafte Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik, Universitäten und gesundheitswissenschaftlichen Institutionen nahmen teil. In mehreren Sessions werden diverse "heiße", aktuelle Themen zur COVID-19 Pandemie diskutiert.

Beim Thema "Politische Entscheidungsfindung in Krisenzeiten auf Basis von akademischen Expertenwissen" sparte der ehemalige Geundheitsminister Rudolf Anschober (im Bild am Rednerpult) nicht mit Kritik zur O-Ton "Baustelle Wissenschaft und Politik". Es werde zu sehr aneinander vorbei geredet und der Herbst könnte wieder eine COVID-Baustelle werden. Anschober: "Wir müssen mit Blick auf den Herbst lernen, überregional zu denken und zu handeln. Eine europäische Kompetenz ist notwendig."

BioNTech-Mitgründer Christoph Huber, bezeichnete die Universitäten als „Brutstätte der Wissenschaft“. Universitäten sollten mutiger sein, auch bei Ausgründungen. „Universitäten sollen an der Wertschöpfung, etwa bei Entwicklung von Medikamenten etc. teilhaben. Vieles müsse größer werden, die öffentlichen Mitteln für die Forschung sind zu gering, das regionale Denken müsse aufhören, es solle größer gedacht werden.

Robin Rumler, Geschäftsfrüher von Pfizer Corporation Austria, wartete mit beeindrucken Zahlen auf. Seit 2020 wurden von seinem Unternehmen 3,2 Milliarden Impfstoffe in 172 Länder dieser Welt ausgeliefert. Die Entwicklung des Impfstoffs per se war eine sensationelle Leistung der Wis-senschaft, auch unterstützt mit viel Geld und einer nicht gewohnten Schnelligkeit bei behördlichen Verfahren, Qualitätskontrollen etc. Noch interessant: der Pfizer-Impfstoff besteht aus 280 Be-standteilen! Die hochkarätigen Teilnehmer beim Forum Medizin 21 in Salzburg versuchten auch Lösungen für die Zukunft zu finden und zu formulieren.

Die wichtigsten Erkenntnisse aus zwei Tagen:

  • Das offene Wort zwischen der Wissenschaft, der Politik, den diversen Institutionen, Einrichtungen im Gesundheitswesen, Behörden, Universitäten ist notwendig. Die Vernetzung führt zu raschen Erfolgen
  • Klinische Studien müssen von der öffentlichen Hand wesentlich besser finanziert werden. Jeder investierte Euro hat eine Wertschöpfung von zwei Euro
  • Eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten für die richtige Kommunikation ist unbedingt notwendig. Dann muss eine Kommunikations-Strategie entwickelt werden. Die Öffentlichkeit muss nicht jedes Detail und jeden technologischen Schritt in der Forschung vermittelt bekommen. Bei Medikamenten oder Impfstoffen ist eine akademisch-pharmazeutische Kooperation unabdingbar, um Misstrauen in der Bevölkerung abzubauen.
  • Die Politik und die Wissenschaft verstehen einander zu wenig. Das muss sich ändern, es muss zusammengearbeitet werden.
  • Der Bevölkerung müssen Maßnahmen mit einer Stimme erklärt werden.

Das Symposium wurde von der Paracelsus Universität in Kooperation mit der AAHCI (Association of Academic Health Centers International) organisiert.