Pressegespräch zum Welt-Schlaf-Tag: Musiktherapie als Medikament gegen Schlafstörungen

Pressegespräch zum Welt-Schlaf-Tag: Musiktherapie als Medikament gegen Schlafstörungen

14.04.2016

In Österreich leidet fast jeder Zweite an Schlafstörungen, auch Kinder und Jugendliche sind immer öfter davon betroffen. Die Folgen des Schlafmangels sind massive Störungen der körperlichen und geistigen Aktivität wie Tagesmüdigkeit, Kopfschmerzen, Reizbarkeit und Konzentrationsstörungen. Mit der Zeit können sich auch ernsthafte Krankheiten ausbilden: Depressionen, Angstzustände, Herzrhythmusstörungen und Veränderungen der Persönlichkeit. Zudem erhöht sich das Unfallrisiko im Straßenverkehr und am Arbeitsplatz.

Anlässlich des Welt-Schlaf-Tages am 18. März 2016 lud Vera Brandes, Leiterin des Forschungsprogramms Musikmedizin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, gemeinsam mit Experten zum Pressegespräch. Im Bild v.l.n.r.: Schlafpsychologe Prof. Dr. med. h.c. Günther W. Amann-Jennson, Vera Brandes (Leiterin Forschungsprogramm für Musikmedizin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität) und Prim. Dr. Heidemarie Abrahamian (Präsidentin der Gesellschaft für psychosomatische Medizin).

Laut Brandes kann Musiktherapie bei Schlafstörungen Abhilfe schaffen. Insbesondere in den vergangenen 20 Jahren sei der positive Effekt von Musik auf den menschlichen Körper in zahlreichen Studien nachgewiesen worden. In ihren Forschungen untersucht sie die Wirkung speziell komponierter und eigens produzierter Musik auf Schlafende. "Das passive Hören während der nächtlichen Ruhephase fördert das vegetative und hormonelle Gleichgewicht und stärkt das Immunsystem", betont die Expertin. "Wenn wir nicht schlafen, hat dies dramatische Auswirkungen auf das Abwehrsystem, den Stoffwechsel und das Gehirn", betont auch Heidemarie Abrahamian, Präsidentin der Gesellschaft für psychosomatische Medizin. Während der Nachtruhe erhöht sich die Zahl der natürlichen Abwehrzellen und deren Aktivität, um Bakterien und Viren zu bekämpfen. Laut Schlaf-Experte Günther Amann-Jennson gibt es insgesamt mehr als 100 Formen von Schlafstörungen, die Mitursache von Zivilisationskrankheiten wie Krebs, Alzheimer oder Diabetes sein können.

Bild oben: wdw, Bild Startseite: Fotolia