Prof. Reinhard Putz referierte zum Thema „Universität im Spannungsfeld zwischen Bildung und Ausbildung“

Prof. Reinhard Putz referierte zum Thema „Universität im Spannungsfeld zwischen Bildung und Ausbildung“

24.02.2011

Das Institut für Anatomie und Muskuloskelettale Forschung der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität lud am 9. Februar 2011 zum Vortrag von Prof. Putz ein. Das Thema seines Vortrages lautete „Universität im Spannungsfeld zwischen Bildung und Ausbildung“ und wurde mit großem Interesse verfolgt.

Bei seinem Vortrag erläuterte Prof. Putz das Spannungsfeld der Universitäten: „Die moderne Universität ist aus der Universitas litterarum des frühen 19. Jhdts. hervorgegangen, in der die individuelle Erreichung von methodenorientierter, fächerübergreifender Bildung (Wissenschaft) im Vordergrund stand. Heute aber wird zunehmend Druck zu berufsorientierter Ausbildung aufgebaut, wodurch die Gefahr einer Trennung in Forschungseinrichtungen einerseits und Ausbildungseinheiten andererseits entstanden ist. Universität definiert sich zuerst über Forschung in wissenschaftlicher Freiheit. Die Gesellschaft aber kann verständlicherweise nicht nur von außen zuschauen und muss angesichts der großen Investitionen versuchen, die Universität für berufsbezogene Ausbildung zu nutzen. Die Chance der modernen Universität liegt darin, ihre Angehörigen so zu motivieren und zu schulen, dass sie in die Lage versetzt wird, beide Funktionen zu erfüllen. Die institutionelle Herausforderung ist dabei, einerseits die dafür notwendigen Instrumente (teach the teacher) zu entwickeln (oder zu übernehmen) und andererseits ein Anreizsystem für das Engagement in der Ausbildung aufzubauen, dass auch in unserer Wettbewerbsgesellschaft reüssiert.“

Vita Prof. Reinhard Putz:

Prof. Reinhard Putz ist in Kärnten geboren, hat zunächst in Innsbruck Lehramt und dann Medizin studiert. Er war Assistent am Institut für Anatomie in Innsbruck, später Direktor des Anatomischen Institutes in Freiburg und von 1990 bis 2008 Vorstand der Anatomischen Anstalt in München. Von 2005 bis 2010 war er Vizepräsident der LMU (Ludwig-Maximilians-Universität) München. Er war Präsident des Deutschen Fakultätentages und Programmdirektor des Harvard München Programmes der LMU München. Im Rahmen seiner Karriere hat er sich intensiv mit Fragen der Hochschuldidaktik befasst und hat aufgrund seiner Funktionen einen umfassenden Einblick in die internationale Hochschulpolitik.