Salzburger Landeskliniken und PMU gründen eine gemeinsame Ethikkommission
19.05.2022
Professor Johannes Pfaff, Vorstand des Universitätsinstituts für Neuroradiologie, wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt
„Wir stellen die Würde des Menschen in den Mittelpunkt unseres Handelns“, lautet der erste Satz des Werte-Katalogs der Salzburger Landeskliniken. Dazu gehört auch, dass ethische Grundsätze in allen Bereich der Salzburger Landeskliniken und der mit ihr eng verbundenen Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) eingehalten werden. Aus diesem Grund haben die beiden Organisationen nun gemeinsam eine eigene Ethikkommission gegründet, die aus formalen (juristischen) Gründen an der PMU angesiedelt ist
Die Federführung bei der Gründung lag bei Professorin Monika Killer-Oberpfalzer, Leitende Oberärztin an der Uniklinik für Neurologie und gleichzeitig Dekanin für Humanmedizin im Bereich Forschung an der PMU. In der konstituierenden Sitzung der PMU-Ethikkommission am 16.03.2022 wurde Professor Johannes Pfaff, Vorstand des Universitätsinstituts für Neuroradiologie, zum ersten Vorsitzenden gewählt. Zu seinem Stellvertreter ist Privatdozent Martin Kronbichler, Psychologe am Neuro Science Institute gewählt worden: „Das Ziel der Ethikkommission ist es, die Forschung an unserer Universität und am Uniklinikum stetig weiterzuentwickeln, zu fördern und zu unterstützen“, erklären die drei.
Um eine möglichst ausgewogene, interdisziplinäre Besetzung der Ethikkommission zu erreichen, sind Vertreterinnen und Vertreter aller drei Studienrichtungen – Humanmedizin, Pflegewissenschaft und Pharmazie – sowie Juristinnen und Juristen Mitglieder der PMU-Ethikkommission.
Da die Ethikkommission der PMU noch jung ist, befinden sich die Strukturen teilweise noch im Aufbau. „Es besteht der Bedarf und großes Interesse an Expertinnen und Experten aller Fachrichtungen, die als Gutachterinnen und Gutachter für die PMU-Ethikkommission tätig werden“, ruft Professor Pfaff als Vorsitzender zur Mitarbeit auf. Die Tätigkeit ist freiwillig und unentgeltlich; es werden für erstellte Gutachten Punkte für Service to the University angerechnet.
Welche Voraussetzungen benötigen Gutachterinnen und Gutachter?
- Alle Gutachterinnen und Gutachter benötigen ein GCP-Zertifikat. Um dieses zu erwerben, gibt es eine kostenlose GCP-Schulung.
- Ärztinnen und Ärzte benötigen eine abgeschlossene Facharztausbildung.
- Mitglieder anderer Berufsgruppen (Pflegewissenschaft, Naturwissenschaft, Psychologie, Pharmazie …) benötigen eine abgeschlossene Berufsausbildung, wünschenswert wäre eine Promotion oder Vergleichbares
- Gutacherinnen und Gutachter sollen eine aktive Forschungstätigkeit nachweisen können.
Wie können Sie an einer GCP-Schulung teilnehmen?
- Die Schulung bietet das Clinical Research Center Salzburg (CRCS) für alle Gutachterinnen und Gutachter kostenlos an
- Es stehen ein e-Learning und Online-Termine zur Verfügung.
- Der nächste geplante Online-Termin ist am Montag, 20. Juni, ab 16 Uhr.
- Sie können sich unter ethik.kommission@pmu.ac.at anmelden und an diese Adresse auch Fragen richten.
Welche Art von Ethikanträgen können bei der Ethikkommission der PMU eingereicht werden?
Die Ethikkommission der PMU befindet sich derzeit in Abstimmung mit der Ethikkommission des Landes Salzburg bezüglich der Zuständigkeiten der Ethikanträge. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist sicher, dass jedwede Studien, die das Arzneimittelgesetz (AMG), das Medizinproduktegesetz (MPG) und das Krankenanstaltengesetz (KaKuG) betreffen, weiterhin bei der Ethikkommission des Landes Salzburg angesiedelt bleiben. Da sich die Gesetzeslage mit der Zeit ändert – neue Gesetze werden erlassen, andere treten außer Kraft – können sich die Zuständigkeiten langfristig ggf. verschieben.
Eine Entscheidungshilfe und einen Katalog der häufigsten Fragen zum Thema „Ethikkommission der PMU“ ist derzeit in Ausarbeitung, um Forscherinnen und Forscher bei dem Prozess der Antragserstellung und Einreichung zu unterstützen. Diese Informationen werden auf der Internetseite der Ethikkommission der PMU bereitgestellt werden.
