Tag der Geschlechterforschung am 1. März nimmt Genderaspekte in den Fokus

Tag der Geschlechterforschung am 1. März nimmt Genderaspekte in den Fokus

01.03.2022

Am Tag der Geschlechterforschung, den das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung für heute, Dienstag, 1. März 2022, erstmals ausruft, stehen Genderaspekte in der Forschung im Fokus.

Auch die Wissenschaftler*innen der PMU leisten dazu einen wichtigen Beitrag. Hier seien zwei Forschungsaktivitäten vorgestellt, die die Relevanz der genderspezifischen Unterschiede unterstreichen und damit auch Frauen sichtbarer machen.

Foto: Paul Kranzler

Dozentin Anna Maria Dieplinger, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Pflegewissenschaft und -praxis, beschäftigt sich viel mit Gender-Themen wie beispielsweise auch geschlechterspezifischen Tötungen. Sie sprach im Herbst bei der Fachtagung zum Thema Femizide im Rahmen der „Orange the World“-Kampagne in Österreich. „Wir sind in Österreich bei den Femiziden leider Spitzenreiter“, so Dieplinger. Seit 2014 sind bereits 240 Frauen gestorben, weltweit werden täglich laut Schätzungen der Vereinten Nationen 137 Femizide verübt. Dieplinger nahm in ihrem Vortrag Interessierte auch auf eine historische Reise mit. Fazit: Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich in den letzten 150 Jahren für Frauen kaum verändert. Dieplinger: „Ungleichheiten funktionieren heute noch.“ Ihre Ratschläge für die Zukunft: Maßnahmen wie etwa mehr Netzwerke, die generelle Förderung von Gleichstellung, verstärkte Sensibilisierung oder mehr Mittel für Beratungsstellen.

 

Bild: Anna Maria Dieplinger ist Dozentin am Institut für Pflegewissenschaft und -praxis. Foto: Paul Kranzler

 

Peter Jirak, er war 2021 auch unter den ausgezeichneten Jungforschenden der PMU, beschäftigt sich mit Unterschieden zwischen Mann und Frau in der Intensivversorgung bei Corona-Erkrankung. Seine Abschlussarbeit für den Universitätslehrgang "Health Science & Leadership" ist gerade in der Startphase. Kernfragen sind darin beispielsweise: Gibt es Versorgungsunterschiede? Ist die Verweildauer von männlichen oder weiblichen Patient*innen höher? Gibt es Auffälligkeiten bei den Laborwerten? Ziel ist es, je 50 Patient*innen in das Projekt aufzunehmen.

 

Bild: Peter Jirak bei der Verleihung der Wissenschaftspreise