Veranstaltungsrückblick: "Von der Idee zum Produkt" und "Salzburger Palliativgespräche"

Veranstaltungsrückblick: "Von der Idee zum Produkt" und "Salzburger Palliativgespräche"

20.12.2016

Von der Idee zum Produkt – Schlüsselstellen in der Entwicklung von Medizinprodukten

Um Innovatoren auf dem Weg von ihrer Idee über deren rechtliche Absicherung bis hin zur Verwertung zu unterstützen und zu begleiten, bietet Startup Salzburg die Veranstaltungsreihe "Entrepreneurship ABC" an. Am 28. November lud die Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU) in Salzburg zur Veranstaltung "Von der Idee zum Produkt – Schlüsselstellen in der Entwicklung von Medizinprodukten" ein. Vier Referenten berichteten über die Erfinder- und Industrieperspektive, vermittelten Know-how und sprachen über die Bedeutung der Themen Schutzrechte und Quality-Standards nach ISO13485.

PMU-Rektor Univ.-Prof. Dr. Herbert Resch erklärte in seinem Vortrag "Lessons Learned – Innovation aus der Sicht des Erfinders" aus eigener Erfahrung, auf welche Stolpersteine und Umstände medizinische Innovationen auf dem Weg zur Vermarktung treffen können.

Im Bild v.l.n.r.: Mag. Oliver Wagner (ITG – Innovationsservice für Salzburg), Prof. Herbert Resch (Rektor der Paracelsus Universität), Dr. Ludwig Weiss (sciXess GmbH), Prof. Robert Frigg und Dr. scient. med. Alfred Niederberger (beide 41medical AG).

Prof. Robert Frigg, langjähriger Chief Technology Officer des Medizintechnikunternehmens Synthes und nunmehr mit der Firma 41medical AG in der Entwicklung von Lösungen für das muskuloskelettale System aktiv, war aus der Schweiz angereist. Der Ehrendoktor und Kooperationspartner der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität sprach über "Gelegenheiten und Stolpersteine – Innovation aus der Sicht der MedTech-Industrie". 

Dr. scient. med. Dipl.-Ing. Alfred Niederberger, als Geschäftsführer bei der 41medical AG in der Entwicklung und Herstellung medizinisch-technischer Produkte aktiv, informierte über die "Bedeutung von Quality in der MedTech". Er referierte über die diversen regulatorischen Anforderungen an Medizinprodukte und die notwendigen Schritte auf dem Weg zu zu einer erfolgreichen CE-Zertifizierung eines Medizinprodukts.

Dr. Ludwig Weiss von sciXess Biotech & Pharma Consulting sprach über den Weg "Vom Schutzrecht zur Lizenz – Aspekte einer Verwertung". Er informierte über den Ablauf von Patenterteilungsverfahren und listete auf, wann welche Verfahrensschritte zu setzen sind. Ratschläge zur Kontaktaufnahme und zum Umgang mit relevanten Firmen und die richtigen Verhandlungsstrategien am Weg zum Lizenzvertrag rundeten seinen Vortrag ab.



Gibt es Grenzen zwischen palliativer Sedierung und assistiertem Suizid?


Rund 200 interessierte Gäste kamen zur Auftaktveranstaltung der "Salzburger Palliativgespräche" an die Paracelsus Medizinische Privatuniversität in Salzburg.



Unter dem Titel "Gibt es Grenzen zwischen palliativer Sedierung und assistiertem Suizid?" fand am 23. November 2016 die Auftaktveranstaltung der "Salzburger Palliativgespräche" statt. Die Stiftungsprofessur Palliative Care unter Univ.-Prof. Dr. Stefan Lorenzl möchte mit diesem Format ein neues Forum bieten, in dem sich Experten auf dem Podium zu wichtigen und gesellschaftlich relevanten Themen der Palliative Care austauschen, in dem aber auch das Publikum die Möglichkeit hat, sich an der Diskussion zu beteiligen. Daher sind nicht nur Pflegende und Ärzte eingeladen, sondern die Einladung ergeht explizit an jedermann, der sich für diese Themen interessiert.

Rund 200 interessierte Gäste waren zu den Vorträgen und Diskussionen von Referenten aus unterschiedlichen Fachbereichen an die Paracelsus Universität in Salzburg gekommen. Die Diskutanten aus der Pflege, Medizin, Spiritual Care, Rechtswissenschaft und selbst Betroffene nutzten den ersten Termin, um sich über die Thematik des "sanften Todes" auszutauschen. Palliative Care wird in der Öffentlichkeit immer noch mit Tod und Sterben verbunden und insbesondere mit einem sanften und gut begleiteten Sterben, bei dem man auch seine Autonomie und Würde behält. Die Angst vieler Menschen, gerade diese Werte am Ende des Lebens zu verlieren, öffnet den Sterbehilfeorganisationen Tür und Tor.

Die palliative Begleitung bietet aber eine Vielzahl von Möglichkeiten. In Österreich hat die Enquete Kommission zu "Würde am Ende des Lebens" bereits im Jahr 2014 einen wichtigen Beitrag geleistet, der auch als Grundlage für die Diskussion diente. Darüber hinaus konnte die aktuelle Veröffentlichung zu Praktiken der Sedierungstherapie in Österreich von Dr. Sophie Schur und Kollegen (Schur et al., 2016) diskutiert werden. Der Begriff der Sedierungstherapie beinhaltet die Gabe von Medikamenten am Lebensende, die das Leid des Sterbenden lindern. Dadurch können Atemnot und Schmerzen, aber auch Unruhezustände, gut behandelt werden.

Die Diskutanten waren sich einig, dass die Indikation streng zu stellen ist und die Durchführung dieser Maßnahmen engmaschig kontrolliert werden muss. Die dafür bestehenden Regularien wurden als klar und eindeutig bewertet. Ein Graubereich, in dem eine derartige Maßnahme in ärztlich assistierten Suizid münden könnte, wurde nicht gesehen. Dennoch wurde auch klar die Überprüfung dieser Maßnahme und die Einbeziehung eines multiprofessionellen Teams in jedem Einzelfall gefordert.