Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU)

4. ELC Konferenz
Wissenschaftliche Symposien

Am Sonntag von 9:00 - 11:00 Uhr werden in 4 parallelen Symposien aktuelle Befunde der Forschung vorgestellt und in Bezug auf theoretische und praktische Implikationen diskutiert. Beate Priewasser, Daniel Weghuber, Gabriela Markova und Antonia Dinzinger laden nationale und internationale Forscher*innen ein zu den Themen Haltung als Ressource, Früherkennung, Neonatologie und moderne Technologien zu berichten und diskutieren.

SP 1: Eltern, Kinder & Smartphones: Moderne Technologien als Ressource oder Belastung?

Chair: Dr.in Antonia Dinzinger

mit Dr.in Katrin Braune-Krickau, Elke Greif, BSc Aleksandra Mikić, MSc & Carmen Wusatiuk, BSc, BA

Smartphones sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken und prägen auch das Familienleben in vielfältiger Weise. Eltern nutzen digitale Geräte, um soziale Kontakte aufrecht zu halten, Infos einzuholen und den Alltag zu organisieren und schon früh kommen Kinder mit Technologien wie Tablets und Smartphones in Berührung (McDaniel, 2019; Mikic & Klein, 2022). Doch wie beeinflussen diese Geräte das Leben in der Familie? In welchen Situationen stellen sie eine wertvolle Ressource dar und inwiefern beeinflussen sie die Eltern-Kind-Interaktion positiv oder negativ?

Dieses 3-Länder-Symposium widmet sich der Frage, welche Rolle Smartphones im Familienalltag spielen und gibt Einblick in die aktuelle Forschung aus unterschiedlichen Perspektiven. Der erste Beitrag thematisiert die Auswirkungen von Smartphones auf die Mutter-Kind-Interaktion und stellt neben einer neuen Skala zur Erfassung elterlicher Handynutzung auch erste Ergebnisse einer Längsschnittstudie vor (Aleksandra Mikić, Berlin). Im Rahmen der folgenden Beiträge werden diese Erkenntnisse durch Studienergebnisse aus Salzburg ergänzt (Elke Greif, Salzburg) und ein weiterer Fokus auf Unterschieden in der Nutzung und Wahrnehmung zwischen Müttern und Vätern gelegt (Carmen Wusatiuk, Salzburg). Der letzte Beitrag stellt Ergebnisse der Smartphoneforschung vom Übergang zur Elternschaft bis ins Kleinkindalter vor und rundet das Symposium mit Einblicken aus der qualitativen Forschung, die das Erleben von Eltern darstellen, ab (Katrin Braune-Krickau, Zürich).

Das Symposium bietet einen interdisziplinären Austausch und regt zur Diskussion an: Wann sind Smartphones für familiäre Interaktionen eine Belastung und wann werden sie als Ressource wahrgenommen?

SP 2: Frühzeitig erkennen, frühzeitig handeln: Screening-Strategien für die frühe Lebensphase

Chair: Dr.in Gabriela Markova

mit Selina Ismair, MSc, Dr.in Ulrike Metzger, Dr.in Lydia Speyer & Dr.in Maren Passow

Dieses wissenschaftliche Symposium widmet sich der Bedeutung frühzeitiger Erkennung psychosozialer Belastungen bei jungen Familien. Expert*innen präsentieren aktuelle Forschungsergebnisse zu Screening-Strategien und deren praktische Anwendbarkeit in der frühen Lebensphase. Dabei werden sowohl diagnostische Verfahren als auch deren Einfluss auf die elterliche und kindliche Entwicklung beleuchtet. Ein besonderer Fokus liegt auf der Rolle von Screening-Instrumenten in klinischen und präventiven Kontexten sowie auf innovativen Ansätzen zur Unterstützung belasteter Familien. Das Symposium bietet eine Plattform für interdisziplinären Austausch und die Weiterentwicklung effektiver Erkennungs- und Interventionsstrategien.

SP 3: Haltung als Ressource in der beziehungsorientierten Begleitung

Chair: Dr.in Beate Priewasser

mit Lin Burian-Friesenbichler, MSc, Mag.a Anna Schachner, MA, Prof. Dr. Alexander Trost

Dieses Symposium beschäftigt sich mit der Bedeutung der professionellen Haltung von Fachpersonen für die beziehungsorientierte Begleitung. Eine reflektierte und gezielt eingenommene Haltung schafft Vertrauen, fördert Sicherheit und unterstützt Entwicklungsprozesse. Die innere Haltung prägt nicht nur den Beziehungsaufbau und die Qualität der Interaktion, sondern dient auch den Fachkräften selbst als wertvolle Ressource.
Lin Burian-Friesenbichler und Anna Schachner präsentieren die Ergebnisse eines qualitativen Forschungsprojektes, das untersucht, welche Haltungsmerkmale sich in der Begleitung hochbelasteter Familien über die letzten zehn Jahre aus der Arbeit des Vereins Grow Together entwickelt haben. Alexander Trost beleuchtet das Konzept der Mentalisierung und dessen Bedeutung für eine bewusst kultivierte, beziehungsorientierte Haltung. Das Mentalisierungskonzept schlägt eine Brücke zwischen innerer Haltung und professionellem Handeln und bietet Fachkräften eine wertvolle Orientierung für die Praxis.

SP 4: Early Life Care in der Versorgung von Früh- und Neugeborenen

Chair: Prim. Prof. Dr. Daniel Weghuber

mit Elisabeth Bürgler, BScN, MScN, Prim. Prof.in Dr.in Nadja Haiden, Prim. Prof. Dr. Roman Metzger & Prof. Dr. Martin Wald

Die Versorgung von Früh- und Neugeborenen stellt eine interdisziplinäre Herausforderung dar, die ein umfassendes Konzept im Sinne von Early Life Care erfordert. Dieses Symposium beleuchtet wesentliche Aspekte, darunter die entwicklungsfördernde Betreuung (NIDCAP) mit Martin Wald, die Bedeutung optimaler Ernährung für Wachstum und Entwicklung mit Naja Haiden sowie chirurgische Interventionen mit Roman Metzger. Ziel ist es, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und Best Practices zu diskutieren, um die langfristigen gesundheitlichen Perspektiven dieser vulnerablen Patientengruppe zu verbessern. Elisabeth Bürgler ergänzt die Beiträge um den Blick aus Sicht einer Early Life Care- und Pflegeexpertin. Moderiert wird die Veranstaltung von Daniel Weghuber, der die Synergien zwischen den Themenbereichen herausarbeitet.