Institut für Sehnen- und Knochenregeneration
Vorstand // Prof. Dr. Andreas Traweger
Tendinopathien - Entschlüsselung molekularer Mechanismen und innovative Therapieansätze
Sehnen sind spezialisierte Bindegewebe, die Muskel und Knochen verbinden und die Fortbewegung ermöglichen. Etwa 30% der muskuloskelettalen Konsultationen resultieren aus Sehnenerkrankungen, was erhebliches persönliches Leid und hohe Gesundheitskosten verursacht. Mit der erwarteten Verdreifachung der Weltbevölkerung über 80 Jahre bis 2050 werden diese Zahlen voraussichtlich steigen. Die Behandlung von Sehnenerkrankungen, auch als Tendinopathien bekannt, ist durch lange Rehabilitationszeiten und unvollständige funktionelle Wiederherstellung geprägt. Extrinsische (z.B. Überlastung) und intrinsische Faktoren (z.B. chronische Entzündungen, Alterung, Stoffwechselerkrankungen, genetische Veranlagung) führen zu zellulären Veränderungen und Beeinträchtigungen der extrazellulären Matrix (EZM). Unser unvollständiges Verständnis der molekularen und zellulären Prozesse, welche der Sehnenpathophysiologie zu Grunde liegen erschwert jedoch die Entwicklung effektiver Therapien und Fortschritte in der Forschung sind daher entscheidend, um innovative Therapieansätze zu entwickeln.
Motiviert durch diesen dringenden wissenschaftlichen und klinischen Bedarf liegt der Schwerpunkt unserer Arbeit auf dem Verständnis grundlegender Prozesse in der Sehnenheilung, um die Entwicklung und Umsetzung neuer therapeutischer Modalitäten in die zukünftige medizinische Praxis zu ermöglichen.
Neue Ansätze für eine Verbesserung der Knochenheilung
Die Knochenregeneration verläuft im Allgemeinen ohne nennenswerte Komplikationen, doch in Gegenwart von Komorbiditäten wie Diabetes oder Osteoporose steigt das Risiko für gestörte Heilungsprozesse erheblich. Unsere Forschung konzentriert sich auf die Entwicklung innovativer Ansätze, die speziell darauf abzielen, die Knochenregeneration unter diesen komplexen Bedingungen zu optimieren. Durch eine gründliche Analyse der biologischen Mechanismen streben wir wissenschaftlich fundierte Strategien an, um eine verbesserte Heilung und Regeneration in solchen Kontexten zu ermöglichen.
Fo.-Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr. Andreas Traweger
Andreas Traweger bekleidet derzeit eine Forschungsprofessur für Regenerative Biologie an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) in Salzburg. Er promovierte in Genetik an der Universität Salzburg und absolvierte seine post-doktorale Ausbildung am Samuel Lunenfeld Research Institute in Toronto (Mount Sinai Hospital), Kanada. Anschließend war er 4 Jahre lang Forschungs- und Entwicklungsleiter bei Baxter AG (Wien, Österreich), bevor er 2012 an die PMU wechselte.