Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU)

Institut für Biomechanik
Forschung

Die Biomechanik ist ein interdisziplinäres Forschungsfeld, das mechanische Prinzipien auf biologische Systeme anwendet. Dabei werden die Gesetze der Statik und Dynamik genutzt, um die mechanischen Eigenschaften von biologischen Materialien zu verstehen. Neben äußeren Kräften wie der Gewichtskraft werden auch die inneren Kräfte, insbesondere die Muskelkraft, berücksichtigt, die auf biologische Strukturen wirken.

Unsere biomechanische Forschung zielt darauf ab, das Verständnis für die Mechanik des menschlichen Körpers zu vertiefen und Erkenntnisse für Diagnose, Behandlung und Prävention von Verletzungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates zu gewinnen. Anhand biomechanischer Prinzipien können neue Therapien und Rehabilitationstechniken entwickelt werden, um die Mobilität, Funktion und Lebensqualität von Patient*innen zu verbessern.

 

Forschung zur Optimierung von Osteosynthesen

Die Fixierung von Osteosynthesen ist bei Mehrfragmentfrakturen oder osteoporotischem Knochen oft mit der Herausforderung verbunden, eine ausreichende mechanische Stabilität zu erreichen. Die Modifikation von Implantaten kann dazu beitragen, die Verankerung von Osteosynthesen zu verbessern. Möglichkeiten der Modifikation umfassen z.B. geometrische Variationen, Winkelstabilität oder beschichtete Implantate. Diese neuen Implantate müssen im Vergleich zu existierenden Implantaten auf ihre mechanische Eignung getestet werden.

 

Frakturheilungsforschung

Biomechanische Prinzipien spielen eine entscheidende Rolle bei der Frakturheilung. Sie umfassen Mechanismen wie die Belastung der Knochen während der Heilungsphase und die Auswirkungen von Bewegung auf den Heilungsprozess. Darüber hinaus beeinflussen biomechanische Faktoren wie die Stabilität der Osteosynthese und die Kraftübertragung auf den Knochen maßgeblich den Verlauf der Frakturheilung.

 

Bewegungsanalyse

In der Unfallchirurgie und Orthopädie ist die Bewegungsanalyse entscheidend für die Erforschung und das Verständnis von Verletzungen des Bewegungsapparates. Sie ermöglicht die Untersuchung von Bewegungsmustern vor und nach Verletzungen, um Ursachen besser zu verstehen und Behandlungsstrategien zu entwickeln. Die Analyse von Gangbildern und Bewegungsmustern hilft, biomechanische Auswirkungen zu erkennen und Rehabilitationsinterventionen zu gestalten. Auch die Evaluierung chirurgischer Eingriffe und die Entwicklung orthopädischer Implantate profitieren von der Bewegungsanalyse. Insgesamt trägt sie maßgeblich zur Verbesserung der Behandlung, Beschleunigung der Genesung und Steigerung der Lebensqualität bei.