Institut für Pflegewissenschaft und -praxis
Forschung
Die pflegewissenschaftliche Forschung des Instituts konzentriert sich auf den Bereich der Versorgungsforschung, wobei insbesondere der Theorie-Praxis-Transfer im Fokus steht.
Neues Wissen wird innerhalb der professionellen Pflege durch professionsspezifische wie auch interprofessionelle Forschung nicht nur generiert - es wird auch sichergestellt, dass dieses neue Wissen seinen Weg in die Praxis findet.
Ziel unserer wissenschaftlich fundierten Forschungsarbeit ist es, die Versorgungsqualität von Patient*innen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse zu optimieren.
Was ist Versorgungsforschung?
In allen Bereichen der gesundheitlichen Versorgung, von der Planung, der Finanzierung, der sektorenübergreifenden Durchführung und der Evaluation bis hin zur politisch profunden Entscheidung werden tiefgreifende systemische Änderungen erforderlich sein, um bürgernahe Versorgung in Zukunft sicherstellen zu können.
- Präventive Versorgungsforschung: umfasst sämtliche Interventionen und Maßnahmen zur Prävention chronischer Krankheiten. Auch Formen der gesundheitlichen Beratung und Maßnahmen zur Beeinflussung der Health Literacy und damit verbunden des Lebensstils von Patient*innen sind Teil präventiver Versorgungsforschung.
- Kurative Versorgungsforschung: umschließt Maßnahmen, die auf die vollständige Wiederherstellung der Gesundheit abzielen. Krankheitszustände sollen beendet und ein Fortschreiten der Erkrankung somit verhindert werden.
- Rehabilitative Versorgungsforschung: umfasst alle Aktivitäten von professionellen Pflegenden und Pflegeeinrichtungen, die der Rehabilitation dienen.
- Palliative Versorgungsforschung: bezieht alle Maßnahmen bzw. Interventionen für Menschen, bei denen eine kurative Versorgung nicht mehr möglich ist, sowie Fragen zu Sterben, Tod und Trauer mit ein. Im Mittelpunkt steht die Begleitung von unheilbar kranken Menschen.
Unser Forschungsprofil
Unser Forschungsprofil vermittelt ein umfassendes Verständnis der pflege- und gesundheitswissenschaftlichen Forschungsaktivitäten am Institut für Pflegewissenschaft und -praxis. Es umfasst fünf Forschungsschwerpunkte (FSP), die die Aktivitäten des Instituts in Forschung, Praxis und Lehre abbilden und dient als längerfristiger Orientierungsrahmen.
Vor diesem Hintergrund stützt sich unsere pflege-, gesundheits- und versorgungsbezogene Forschung auf aktuelle quantitative, qualitative und methodenübergreifende Theorien und Methodologien.
Dabei haben wir uns folgende Ziele gesetzt:
- Definition von fünf wesentlichen Forschungsschwerpunkten, um das Forschungsprofil des Instituts abzubilden
- Entwicklung der mittel- bis langfristigen (3-5jährigen) Aktivitäten des Instituts
- Schaffung von Verbindungen zu den übergreifenden Forschungsschwerpunkten der PMU
- Präsentation und Kommunikation des Forschungsprofils intern wie extern
- Darstellung integrativer, zugleich eigenständiger Forschungsthemen für die Kooperationspartner*innen des Instituts, Interessenvertreter*innen und affiliierte wissenschaftliche Personen im interprofessionellen Feld
In diesem Forschungsschwerpunkt werden Entwicklungen von aktuellem Wissen in der Gesundheits- und Krankenpflege, innovativen internationalen Pflegerollen, Bedarfen in der Pflegepraxis sowie von Systemen und Patient*innenfaktoren an der Schnittstelle von Edukation und Praxis betrachtet und initiiert. Diese Themen fordern den aktuellen Stand der Pflegeforschung heraus und bestärken die transdisziplinäre Entwicklung der nationalen und internationalen Politik durch das Einbeziehen von Natur-, Human- und Sozialwissenschaften. Unter Berücksichtigung der Pflegequalität sowie der Patient*innensicherheit spiegeln sich die Gesundheitsergebnisse in den Forschungsaktivitäten wider.
In diesem Forschungsschwerpunkt werden die Abstimmungen mit anderen Leistungserbringer*innen und Praxispartner*innen berücksichtigt, die dazu beitragen, evidenzbasierte und evidenzinformierte Ergebnisse der Patient*innenversorgung innerhalb und außerhalb der sektorenübergreifenden Pflege- und Gesundheitsversorgung zu verbessern. Dieser Schwerpunkt entwirft Strategien, um die Pflegewissenschaft mit der Wissenschaft anderer Professionen zu verbinden und unterstützt die interprofessionelle klinische Edukation und transdisziplinäre Zusammenarbeit. Zusätzlich bewirkt er, die Potenziale jedes und jeder Einzelnen als Change Agent zu optimieren und einen Unterschied im Leben der Menschen zu bewirken.
In diesem Forschungsschwerpunkt wird darauf fokussiert, pflege- und gesundheitsbezogene Ergebnisse inklusive Schmerzen, alters- und/oder arbeitsbedingte Krankheiten zu verbessern. Dabei sind die Pflege- und Gesundheitsversorgung in verschiedenen Sektoren durch eine Reihe von Interventionen zu optimieren und komplexe gesundheitliche Herausforderungen zu lösen. Die Forschung im Bereich der öffentlichen Gesundheit reicht von lokal bis global und umfasst Prävalenz, Biostatistik und Prävention von nicht übertragbaren und übertragbaren Krankheiten in allen Bevölkerungsgruppen, einschließlich Menschen mit akuter, chronischer und/oder palliativer Pflegebedürftigkeit. Die Förderung der Gesundheit als Menschenrecht sowie die Notwendigkeit, alle Determinanten der Gesundheit, die Verbesserung der öffentlichen Gesundheit und des Wohlbefindens zu berücksichtigen, sind leitende Ziele.
In diesem Forschungsschwerpunkt sind die Erfahrungen derjenigen zentral, die auf Pflege- und Gesundheitsversorgung angewiesen sind, akute, kritische und/oder chronische Pflegebedarfe haben und rechtzeitigen Zugang zu bedarfsgerechten Leistungen einschließlich spezialisierter Palliativversorgung oder Advanced Practice Nursing benötigen. Im Mittelpunkt stehen Menschen in verschiedenen Unterstützungs- und Versorgungsphasen, die von der Erholung, Rehabilitation und Überleben bis hin zu einem begleiteten Sterben berücksichtigt werden. In diesem Kontext werden sowohl eine Fachführung als auch eine Systemführung angewandt, um Gesundheitsorganisationen weiter zu entwickeln. Die Forschung stützt sich auf eine Vielzahl von Methodologien sowie theoretischen Ansätzen und hat Einfluss auf die Politik, Gesundheits- und Pflegeleistungen und Interventionen. Die aktive Einbeziehung der Patient*innen, die Förderung ihrer Gesundheitskompetenz und ihres Selbstmanagements sind hier von hoher Bedeutung.
In diesem Forschungsschwerpunkt werden Innovationen in der Pflege- und Gesundheitsversorgung gefördert. Er widmet sich dem Aufbau einer Innovationskultur und neuartigen Managementstilen, um neue Ideen/Kenntnisse oder bestehende Ideen in die Praxis umzusetzen. Angehörige der Gesundheits- und Krankenpflegeberufe sind Change Agents, Pionier*innen und Vermittler*innen - dasselbe gilt für die Mitarbeiter*innen des Instituts für Pflegewissenschaft und -praxis. Dieser Forschungsschwerpunkt verdeutlicht einen ganzheitlichen Blick auf die Verbesserung der Versorgungsqualität und Sicherheit der Patient*innen sowie die gesundheitsbezogenen Ergebnisse. Dadurch trägt diese Forschung zur Entdeckung innovativer Einblicke in die breitere Pflegepraxis bei, um Brüche in der Unterstützung und Versorgung zu vermeiden bzw. zu beheben. Die damit verbundenen Aktivitäten umfassen u.a. die Entwicklung, Umsetzung und Evaluierung innovativer Pflege- und Betreuungskonzepte sowie eine digitale Pflege- und Gesundheitsversorgung mit aktuellen assistiven Technologien.