Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU)

Institut für Neurointervention
Forschung

Die Forschungsschwerpunkte des Bereichs der experimentellen Neurointervention lassen sich unterteilen in die neurovaskuläre Forschung im klinischen Bereich einerseits und die Grundlagenforschung andererseits.

Es bestehen zahlreiche Kooperationen mit regionalen, nationalen und internationalen Partner*innen aus dem universitären Bereich und der Wirtschaft. In den einzelnen Forschungsgruppen arbeiten Mediziner*innen und Naturwissenschafter*innen interdisziplinär zusammen.


Forschungsschwerpunkte

  • Die Erprobung, Weiterentwicklung und Optimierung neuer Materialien und unterschiedlicher Verfahren, insbesondere zur Behandlung intrakranieller Aneurysmen, stehen im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Arbeit, um Eingriffe wie etwa den Verschluss eines Aneurysmas so risikoarm wie möglich anbieten zu können und die Anzahl der Kontrolluntersuchungen für den Patient*innen zu reduzieren. Dies gelingt etwa durch den Einsatz von besonders beschichteten Spiralen, die zum Verschluss von Aneurysmen eingesetzt werden.
  • In Zusammenarbeit mit der Stroke Unit der Salzburger Universitätsklinik für Neurologie und deren Universitätsinstitut für Radiologie werden quantitative MR-Untersuchungen der Hirndurchblutung mittels CT und MRI vor und nach den Eingriffen durchgeführt. Diese Ergebnisse und Untersuchungen des Hirninfarktes im zeitlichen Verlauf mit multimodalen MR-Methoden (Diffusions-, Tensorbildgebung, Spektroskopie) geben Hinweise auf die Epidemiologie des Schlaganfalles und dienen der Forschung nach neuen Möglichkeiten der Prophylaxe und Therapie.
  • Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ist die Entwicklung neuer Methoden zur schnellen Rekanalisation verschlossener Hirngefäße (z.B. mittels Thrombaspiration oder Thrombektomie), wobei in Zusammenarbeit mit der Industrie neue Katheter und Instrumente entwickelt werden. Auf diesem Gebiet nimmt das Forschungsinstitut für Neurointervention an zahlreichen Studien teil und arbeitet aktiv mit anderen Zentren im In- und Ausland zusammen.
  • Geforscht wird weiters an Neuroimplantaten für Aneurysmen und an Mikrokathetern, die MR-Navigation im Gehirn erlauben.
  • Es wird an der Entwicklung von Stents gearbeitet, die ohne die bisher erforderliche Dualtherapie mit Plavix und Aspirin implantiert werden können. Auch Stent-artige Implantate (Flow diverter), die zum Verschluss von Aneurysmen dienen, werden derzeit auf ihre Langzeitwirkung, Risiken und Materialverträglichkeit geprüft und weiterentwickelt.
  • Die Vaskuläre Neuroimmunologie beschäftigt sich mit den neuroimmunologischen Veränderungen bei zerebrovaskulären Erkrankungen sowie mit vaskulären Veränderungen mit Schwerpunkt Blut-Hirn-Schranke bei neurologischen und insbesondere neuroimmunologischen Erkrankungen. Dabei werden insbesondere Veränderungen von immunologischen Parametern im Blut von Patient*innen mit Schlaganfall mit und ohne Neurointervention untersucht und zu klinischen und neuroradiologischen Parametern korreliert. Weiters soll im Bereich der experimentellen Neurointervention der Einfluss von unterschiedlichen Devices auf das Immunsystem untersucht werden.
  • Schwerpunkt der MR-Methodenforschung ist die Optimierung spezieller Sequenzen zur Darstellung bewegter Inhalte im Sinne einer MR-navigierten Neurointervention. Auf diesem Gebiet besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Forschungsgruppe Neurokognition des Fachbereichs Psychologie der Universität Salzburg.