Public Health – Das Onlinestudium | Paracelsus Universität
Studium & Weiterbildung > Masterstudien > Public Health
Master Public Health

Onlinestudium Public Health

Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU) bietet am Standort Salzburg ein Masterstudium in Public Health an. Der Studiengang wird von den beiden Instituten für Pflegewissenschaft & -praxis unter der Leitung von Prof. Jürgen Osterbrink sowie dem Institut für Allgemein-, Familien und Präventivmedizin unter der Leitung von Prof.in Maria Flamm ausgerichtet. Dieses ist einzigartig für den deutschsprachigen Raum und als Onlinestudiengang konzipiert, welcher berufsbegleitend absolviert werden kann. Das Masterstudium Public Health hat ein globales, interprofessionelles und forschungsorientiertes Profil. Den Studierenden wird nach Abschluss des Studiums (vier Semester/120 ECTS) der Akademische Grad "Master of Science in Public Health" (MScPH) verliehen. 

 

  Das bietet das Studium

  • Blick über den Tellerrand: Erweiterung der Perspektive des eigenen (Gesundheits-)Berufs – ein holistischer Systemblick
  • Ortsunabhängig Studieren
  • Zeitflexibel Studieren
  • Internationale Dozierende und Perspektiven
  • Möglichkeit der Spezialisierung durch den Besuch von freien Wahlfächern und Wahlpflichtfächern
  • Vernetzungsmöglichkeiten mit anderen Bereichen des Gesundheitssystems

  Berufschancen und Tätigkeitsfelder

  • Sämtliche Einrichtungen der Gesundheitsversorgung (öffentlich und privat, NGO & NPO)
  • Krankenhausgesellschaften, private und gesetzliche Krankenkassen sowie kassenärztliche Vereinigungen
  • Öffentliche Verwaltungen und staatliche Einrichtungen zur Steuerung des Gesundheitswesens sowie Städte und Kommunen
  • Internationale Organisationen (WHO, EU, UN, etc.) und (Berufs-) Verbände
  • Universitäten, Fachhochschulen, Epidemiologische Institute und sonstige Forschungseinrichtungen
  • Consulting- und pharmazeutische Unternehmen

Eindrücke vom PMU-Campus

  Online-Infoveranstaltungen

Die Informationsveranstaltungen finden online via Internet statt. Sie benötigen zur Teilnahme lediglich einen Internetanschluss. Bitte wählen Sie per Klick auf das Bild Ihren Online-Wunschtermin und geben Sie uns Ihre Kontaktdaten bekannt:

Infoveranstaltung Public Health

  Public Health - Themenvielfalt & Abschlussarbeiten

Die Europäische Woche der öffentlichen Gesundheit 2023 nehmen wir zum Anlass, um anhand der fünf Tagesthemen die Themenvielfalt der Disziplin Public Health sowie thematisch passende Abschlussarbeiten und ihre Verfasser*innen zu präsentieren.

Psychische Gesundheit für alle

"Public Health macht Schule". Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung der psychosozialen Gesundheit von Jugendlichen an Österreichs Schulen am Beispiel von Salzburg

Auf den Punkt gebraucht: Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung der psychosozialen Gesundheit von Jugendlichen werden in Österreichs Schulen bereits durchgeführt, aber eine flächendeckende und effektive Umsetzung scheitert meist an einem finanziellen und personellen Ressourcenmangel.

Aus Public Health-Perspektive wäre gerade der Ort Schule eine Möglichkeit mit einer großen Reichweite für eine effiziente Umsetzung der Maßnahmen.

Warum haben Sie diesen Themenbereich für die Abschlussarbeit Ihres Public Health-Studiums
gewählt?

Ich habe meine Abschlussarbeit dem Themenbereich der psychischen Gesundheit gewidmet, weil ich
denke, und darin auch immer wieder bestätigt werde, dass der Stellenwert der psychischen
Gesundheit weiterhin dem der physischen Gesundheit untergeordnet bzw. vernachlässigt wird. Das
zeigt sich in der Prävention, der Diagnostik und bei den Therapiemöglichkeiten, bei welchen die
Behandlung und Vorsorge der physischen Gesundheit besser aufgestellt ist.
In letzter Zeit werden jedoch die Folgen psychischer Erkrankungen immer deutlicher. Sie zeigen sich
unter anderem in den Wirtschafts- und den Sozialkosten. Die Kosten wären meiner Meinung nach
niedriger, wenn die Prävention bzw. das frühzeitige Erkennen und Behandeln psychischer
Erkrankungen effektiver wäre, darin sehe ich ein wichtiges Forschungspotential. Ebenso sehe
ich eine Forschungslücke in der Überprüfung der Effektivität von Maßnahmen und im Vergleich der
Punktprävalenz psychischer Erkrankungen zwischen Ländern, die mehr für die psychische
Gesundheit unternehmen und Ländern, die kaum bis gar nichts zum Schutz und zur Förderung
beitragen.
Die Relevanz für Public Health sehe ich auch darin, dass ein Großteil der Bevölkerung noch viel zu
wenig über psychische Erkrankungen weiß und auch dahingehend viel Aufholbedarf besteht.

Eine meiner Ideen war es, die Health Literacy von SchülerInnen, bezogen auf psychische
Erkrankung, zu verbessern und somit die Bevölkerung als Ganzes zu erreichen. Ich bin davon
überzeugt, dass SchülerInnen eine Ressource mit viel Potential sind, um anderen Generationen
Wissen zu vermitteln, indem sie zum Beispiel ihren Eltern, Tanten, Onkel und Großeltern von
Gelerntem erzählen und somit ein besseres Verständnis und ein positiveres Bewusstsein für
psychische Gesundheit schaffen.

Was für ein Forschungsprojekt haben Sie umgesetzt?

Ich habe für meine Arbeit zehn ExpertInneninterviews mit LehrerInnen an ausgewählten Schulen der
Sekundarstufe I und II in Salzburg durchgeführt und diese dann mittels qualitativer Inhaltsanalyse
nach Mayring ausgewertet.

Welche Ergebnisse erscheinen Ihnen als Public Health-Expertin als besonders relevant in Bezug auf
aktuelle Herausforderungen in diesem Themenbereich?

Es ist mehr Bedarf für Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung der psychischen Gesundheit
Jugendlicher da, als gedeckt werden kann. Die Maßnahmen unterscheiden sich von Schule zu Schule
und oft fehlt die Zeit für die Umsetzung. Zudem wird nicht überprüft, ob Maßnahmen umgesetzt
werden oder wie effektiv sie wirklich sind. LehrerInnen sind bereits mit der eigenen Tätigkeit mehr als
ausgelastet und es fehlt oft an Ressourcen, um den SchülerInnen zu helfen, auch wenn sie es gerne
tun würden. Durch weitere Kürzungen im Schulsystem wird es dem Lehrpersonal mehr erschwert als
erleichtert. Fachkräfte wie Jugendcoaches oder Sozialarbeiter sind nicht genügend verfügbar und
meist für mehrere Schulen zuständig.

Biografie

Julia Hager BSc. MScPH, geboren in Innsbruck und wohnhaft in Salzburg, ist seit mehr als 10 Jahren als Orthoptistin bei zwei Augenärztinnen in Salzburg tätig und macht aktuell eine Ausbildung zur Lebens- und Sozialberaterin.

2012 hat sie an der Fachhochschule Salzburg das Orthoptikstudium erfolgreich beendet und 2019 mit dem Masterstudiengang Public Health an der PMU Salzburg begonnen, welches sie 2021 erfolgreich abgeschlossen hat.

Kontakt: julia.hager@gmx.at

 

 

Vielfalt in der Gesundheit (1)

 Titel: "The role of gender in malaria interventions: A scoping review

Auf den Punkt gebracht: Es ist wichtig, dass bereits bekannte epidemiologisches Wissen mit sozialwissenschaftlichen Erkenntnissen und geschlechtsspezifischen Analysen zu verbinden. Dadurch kann der Zusammenhang zwischen geschlechtsspezifischen Ungleichheiten und Malaria besser verstanden werden. Diese Verbindung sollte als vorrangiges Ziel in der Forschung und Politik betrachtet werden. Ein integrierter sektorenübergreifender Ansatz auf nationaler, kommunaler und Haushaltsebene ist entscheidend, um eine nachhaltig erfolgreiche Kontrolle und Ausrottung von Malaria in betroffenen Gebieten zu erreichen. 

Warum haben Sie diesen Themenbereich für die Abschlussarbeit Ihres Public Health-Studiums gewählt?

Während meines Studiums habe ich im Bereich der globalen Gesundheit gearbeitet mit besonderem Fokus auf Malaria. Diese Infektionskrankheit verursacht jährlich 627 000 Todesfälle, von denen 96% in Afrika südlich der Sahara auftreten. Trotz erheblicher Fortschritte bei der Malariabekämpfung seit dem Jahr 2000 ist die Zahl der Todesfälle durch Malaria im Jahr 2020 weltweit um 12 % gestiegen. Die Kontrolle und schlussendliche Eliminierung von Malaria ist nach wie vor eine der größten Herausforderungen für die öffentliche Gesundheit.

Die Malariaübertragung und -bekämpfung wird stark von sozioökonomischen Faktoren beeinflusst, die sich mit geschlechtsspezifischen Schwachstellen überschneiden. Dennoch wird bei der Durchführung von Malariamaßnahmen nicht viel Wert auf die Geschlechterfrage gelegt. Um die Verringerung der Krankheitslast und die Kontrolle der Krankheit zu beschleunigen und generell zur Gleichstellung der Geschlechter in Malaria-endemischen Gebieten beizutragen, sollten geschlechterspezifische Faktoren berücksichtigt werden.

Aus diesem Grund habe ich in Masterarbeit untersucht, inwieweit die Literatur Unterschiede zwischen Frauen und Männern bei Malariamaßnahmen wie Vektorenkontrolle, Fallmanagement und präventiven Malariamedikamenten in Bezug auf die Nutzung, den Zugang und den Umgang mit Informationen über die Krankheit und Maßnahmen aufzeigt.

 Was für ein Forschungsprojekt haben Sie umgesetzt?

Der in dieser Arbeit verwendete methodische Ansatz besteht aus zwei Teilen - einem Scoping Review mit unterstützenden Interviews mit Schlüsselinformanten und einer deskriptiven Datenanalyse zur Untermauerung der Ergebnisse des Scoping Reviews.

Welche Ergebnisse erscheinen Ihnen als Public Health-Expertin als besonders relevant in Bezug auf aktuelle Herausforderungen in diesem Themenbereich?

Beruhend auf den wenigen Veröffentlichungen ergab der Scoping Review, dass trotz der Bedeutung von Geschlecht und Malaria die Forschung auf diesem Gebiet noch immer begrenzt ist. Allgemein konnte festgestellt werden, dass angesichts wiederkehrender Schwierigkeiten wie zum Beispiel die COVID-19 Pandemie, Insektizidresistenzen, schwer erreichbarer Bevölkerungsgruppen oder finanzieller Engpässe die betroffene Bevölkerung, insbesondere Frauen und andere benachteiligte Gruppen, noch stärker gefährdet sind.

Es gibt einige wichtige Schwerpunktbereiche, die die Malariamaßnahmen für Frauen verbessern könnten: Erstens werden mehr wissenschaftliche Daten benötigt, um die Feststellung empirisch zu untermauern, dass Frauen bei Malariamaßnahmen unverhältnismäßig stark benachteiligt sind. Zweitens muss eine gleichberechtigte Beteiligung an den Arbeitskräften des Gesundheitswesens erreicht werden, damit Frauen die gleichen Möglichkeiten wie Männer haben, einer bezahlten Arbeit nachzugehen, und damit sie finanziell unabhängig sind. Drittens müssen Frauen als Entscheidungsträgerinnen gestärkt werden, insbesondere wenn es um die Gesundheitsversorgung geht, da dies zu einer besseren Gesundheitsversorgung in den Haushalten und Gemeinden führen kann. Frauen setzen sich nachweislich verstärkt für ihre Gesundheit und ihr Wohlergehen ein.

Es sollte immer beachtet werden, dass die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern nur einer von vielen anderen soziokulturellen, personenzentrierten und auf Rechten basierenden Faktoren ist, die bei der Malariabekämpfung berücksichtigt werden müssen. Ungleichheiten und Unterschiede zwischen armen und wohlhabenden Gruppen wirken sich ebenso wie Unterschiede im Alter und Bildungsniveau erheblich auf die Überlebenschancen im Falle einer Malariainfektion aus.

Biografie

Lina Heltsche ist Absolventin des Public Health Masterstudiengangs an der PMU (MSc). Nach ihrem Bachelorabschluss in Informationsmanagement im Gesundheitswesen (BSc) hat sie sowohl im privaten als auch im öffenltichen Sektor des Gesundheitswesens gearbeitet. Während ihres Masterstudiums war sie im akademischen Umfeld tätig, speziell im Bereich der globalen Gesundheit. Dort hat sie sich intensiv mit dem Thema Malaria auseinandergesetzt und schließlich ihre Masterarbeit in diesem Themengebiet verfasst. 

Kontakt: lina.heltsche@t-online.de

Vielfalt in der Gesundheit (2)

Wahrnehmung von Rassismus aus der Sicht von Master Level Pflegefachpersonen

Auf den Punkt gebracht: Rassismus ist stark in der Gesellschaft verankert, solange sich die Einstellung der Gesellschaft nicht verändert, bleibt Rassismus ein unerwünschter aber fester Bestandteil in der Pflegepraxis.

Warum haben Sie diesen Themenbereich für die Abschlussarbeit Ihres Public Health-Studiums gewählt?

„Rassismus ist schon so lang und massiv in unserer Geschichte, unserer Kultur und unserer Sprache verankert, hat unsere Weltsicht so sehr geprägt, dass wir gar nicht anders können, als in unserer heutigen Welt rassistische Denkmuster zu entwickeln. Rassismus ist in unserem System. So sehr, dass er oft unbewusst geschieht.“

(Hasters, 2021, p. 16). Rassismus wird als „Lehre, Theorie, nach der Menschen- bzw. Bevölkerungsgruppen mit bestimmten biologischen oder ethnisch-kulturellen Merkmalen anderen von Natur aus über- bzw. unterlegen sein sollen“ beschrieben (DUDEN, 2021). Während hingegen strukturelle Rassismus „dauerhaft in die privaten und öffentlichen Strukturen und in den Alltag integriert worden ist“ (Ohene-Nyako, 2020).

Die Anzahl der in Österreich dokumentierten rassistischen Vorfälle steigt seit sieben Jahren in Folge auf einen neuen Höchststand von 3040 Fällen an (2020) (Statista, 2021b).

Die Globalen Strategie für Humanressourcen für das Gesundheitswesen (Workforce 2030) prognostizieren einen erheblichen Anstieg der Nachfrage nach Gesundheitspersonal in Ländern der oberen Mitte und mit hohem Einkommen (WHO, 2016). Die Gründe sind der demographische Wandel, die sinkende Zahl an erwerbsfähigen Personen, die steigende Lebenserwartung, das sinkende familiäre Pflegepotential und zu geringe Zahl an Ausbildungsplätze/Auszubildenden (WHO, 2021). Dieser Personalmangel trägt zu einer stärkeren Abhängigkeit von internationaler Migration bei (WHO, 2016).

Die internationale Migration nimmt an Umfang aber auch an Komplexität zu (WHO, 2020a). ¼ des Pflegefachpersonals weltweit praktizieren in einem anderen Land als dem Ort, an dem sie geboren wurden (WHO, 2020b). In Österreich sind 14,6% (2009/2010), in Deutschland 14,0% (2009/2012) und in der Schweiz 33,3% (2011/2012) des ausgebildeten Pflegefachpersonals nicht in dem ursprünglichen Land geboren worden (Dumont & Lafortune, 2016). Dies schafft unter anderem einen Anreiz für rassistisches Verhalten.

Rassistischen Perspektiven und Stereotypen unter Patient*innen und Pflegefachpersonen wirken sich negativ auf die Pflege-Patient*innen Beziehung aus (Vaismoradi et al., 2022). Dabei sind die negativen Folgen für beide Seiten weitreichend (Debesay et al., 2022). Zu diesen Folgen zählen: Angst und Unsicherheit, gesteigertes Risiko für soziale Ungleichheiten der Gesundheitschancen (Waite & Nardi, 2019), die Bedürfnisse von Patient*innen und deren Familien werden nicht ausreichend erfüllen, die Unzufriedenheit mit der Pflege steigt (McFadden & Erikson, 2020), Pflegeentscheidungen, die nicht den Bedürfnissen der Patient*innen entsprechen, werden getroffen, Verschlechterungen des Gesundheitszustandes werden nicht bemerkt, Sorgen der Familienmitglieder werden nicht ernst genommen (Thirsk et al., 2022), emotionale Traumata und Stress unter dem Personal (Debesay et al., 2022).

Welche Ergebnisse erscheinen Ihnen als Public Health-Expertin als besonders relevant in Bezug auf aktuelle Herausforderungen in diesem Themenbereich?

Rassismus wurde von den Proband*innen immer als negativ empfunden. Vorurteile trugen dabei zur Stigmatisierung bei. Dadurch ist eine objektive Wahrnehmung der Pflegesituation meist nicht mehr gegeben, was die Grundlage der Pflegepraxis sein sollte. Rassismus wurde ebenfalls als Alltag in der Pflegepraxis angegeben.

Mögliche Präventionsstrategien, welche die Proband*innen auf der Mikroebene anführten waren, die offene Kommunikation, Gleichbehandlung, Wahrnehmung der Bedürfnisse der Person als auch der Rückhalt der Kolleg*innen und Führungsposition.

Präventionsmaßnahmen auf der Mesoebene waren Schulungen, eine vielfältigere Ausbildung sowie ein besseres Marketing der Einrichtung. Während politische Maßnahmen bei der Makroeben angeführt wurden.

Viele Lösungsansätze basieren auf der Mikroebene, weitreichende Veränderungen sind allerdings nur auf Makroebene möglich.

In der folgenden Abbildung wird der Prozess von Rassismus dargestellt.

 

Dabei zeigt sich ein ewiger Kreislauf der mit der Wahrnehmung von Rassismus im Pflegealltag beginnt. Rassismus schleicht sich dabei unbemerkt in den Pflegealltag ein. Während bereits viele Lösungsansätze wie Schulungen vorhanden sind, die aber noch nicht in der Praxis umgesetzt wurden. Zur erfolgreichen Bekämpfung des systematischen Problems benötigt es Interventionen der Politik, denn Rassismus ist in der Gesellschaft vorhangen und spiegelt sich im Pflegealltag wider.

Biografie

 

Melanie Bany, BScN, MScPH hat ihr Masterstudium in Public Health im Jahr 2022 abgeschlossen.

Die ausgebildete Gesundheits- und Krankenpflegerin ist aktuell auf einer neurologischen Station mit Stroke Unit in Linz tätig.

 

 

Literaturverzeichnis

Debesay, J., Kartzow, A. H., & Fougner, M. (2022). Healthcare professionals' encounters with ethnic minority patients: The critical incident approach. Nurs Inq, 29(1), e12421. doi.org/10.1111/nin.12421

Duden. (2021). Rassismus. Retrieved 09.06.2021 from www.duden.de/rechtschreibung/Rassismus

Dumont, J., & Lafortune, G. (2016). International migration of doctors and nurses to OEDC countries: recent trends and policy implications. WHO. Retrieved 28.06.2021 from www.who.int/hrh/comheeg/International_migration_online.pd

Hasters, A. (2021). Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten (19 ed.). Hanserblau.

McFadden, A., & Erikson, S. L. (2020). How Nurses Come to Race: Racialization in Public Health Breastfeeding Promotion. ANS Adv Nurs Sci, 43(1), E11-e24. doi.org/10.1097/ans.0000000000000288

Ohene-Nyako, P. (2020). Struktureller Rassismus bleibt eine Realität in der Schweiz [Interview]. Schweizerische Eidgenossenschaft. www.ekr.admin.ch/pdf/TANGRAM_44.pdf

Statista. (2021b). Rassistische Vorfälle in Österreich bis 2020. Retrieved 29.06.2021 from de.statista.com/statistik/daten/studie/823992/umfrage/rassistische-vorfaellein-oesterreich/

Thirsk, L. M., Panchuk, J. T., Stahlke, S., & Hagtvedt, R. (2022). Cognitive and implicit biases in Nurses' judgment and decision-making: A scoping review. International Journal of Nursing Studies, 104284. doi.orghttps://doi.org/10.1016/j.ijnurstu.2022.104284

Vaismoradi, M., Fredriksen Moe, C., Ursin, G., & Ingstad, K. (2022). Looking through racism in the nurse-patient relationship from the lens of culturally congruent care: A scoping review. J Adv Nurs. doi.org/10.1111/jan.15267

Waite, R., & Nardi, D. (2019). Nursing colonialism in America: Implications for nursing leadership. J Prof Nurs, 35(1), 18-25. doi.org/10.1016/j.profnurs.2017.12.013

WHO. (2016). Global strategy on human ressources for health: Workforce 2030. WHO Document Production Services.

WHO. (2020a). Adressing the international migration of health workers. Retrieved 28.06.2021 from www.who.int/activities/addressing-the-internationalmigration-of-health-workers

WHO. (2020b). State of the World´s Nursing Report -2020. Retrieved 28.06.2020 from apps.who.int/iris/rest/bitstreams/1274201/retrieve

WHO. (2021). WHO Global Strategic Directions for Nursing in Midwifery 2021-2025. Retrieved 29.06.2021 from cdn.who.int/media/docs/default-source

 

 

Zugang zur Pflege: Das Versprechen der digitalen Gesundheit (1)

Allgemeine Technikbereitschaft, wahrgenommene Akzeptanz und Nützlichkeit von Assistenzroboter in der Pflege, bewertet durch KrankenpflegeschülerInnen in Deutschland

Auf den Punkt gebracht: Anhand der Ergebnisse zeigt sich eine neutrale Einstellung bzw. Akzeptanz zu Robotern in der Pflege von Pflegeauszubildenden. Um die Akzeptanz steigern zu können, ist eine Aufklärung von den Einsatz von Robotern im pflegerischen Setting unabdingbar. Gerade die neue Pflegegeneration soll in Zukunft mit Pflegerobotern zusammenarbeiten, weshalb es aus der Public Health Sicht wichtig ist, eine höhere Akzeptanz zu erreichen.

Warum haben Sie diesen Themenbereich für die Abschlussarbeit Ihres Public Health-Studiums gewählt? 

Die Akzeptanzforschung von Robotern im pflegerischen Setting wurde als Untersuchungsbereich ausgewählt, da sie von hoher politischer und gesellschaftlicher Bedeutung ist und derzeit in politischen Debatten eine prominente Rolle spielt. Aus Sicht der Public Health ist es von entscheidender Bedeutung, die Akzeptanz der neuen Pflegegeneration in Bezug auf die Implementierung von Robotern im pflegerischen Setting zu erforschen, da diese künftig eng mit diesen Technologien zusammenarbeiten werden. Die Akzeptanzforschung ermöglicht es, mögliche Präferenzen und Verbesserungsvorschläge zu identifizieren. 

Die Implementierung von Robotern in der Pflege kann dazu beitragen, eine Politikgestaltung und Steuerung für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bevölkerung zu gewährleisten. Durch den Einsatz von Robotern kann die pflegerische Versorgung in ländlichen Regionen und Großstädten langfristig sichergestellt werden. Es ist daher von großer Bedeutung, eine reibungslose Implementierung von Robotern in der Pflege zu gewährleisten, um langfristig eine angemessene gesellschaftliche pflegerische Versorgung sicherzustellen. 

Es gibt nur wenige Studien im deutschsprachigen Raum, welche die von Auszubildenden wahrgenommene Akzeptanz und Nützlichkeit in Bezug auf Pflegeroboter untersuchen. Diese Thematik wurde also gewählt, um neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu generieren. 

Was für ein Forschungsprojekt haben Sie umgesetzt? 

 Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurde ein quantitatives Design gewählt. Dabei wurde eine Querschnittserhebung durchgeführt, bei der Auszubildende aller Ausbildungsjahre an zwei unterschiedlichen Pflegeschulen im Großraum Hamburg befragt wurden. Als Instrumente wurden drei validierte Fragebögen verwendet. Die Daten wurden im Zeitraum vom 24.01.2022 bis zum 01.03.2022 erhoben.  

Welche Ergebnisse erscheinen Ihnen als Public Health-Expertin als besonders relevant in Bezug auf aktuelle Herausforderungen in diesem Themenbereich? 

Die vorliegende Untersuchung befasst sich mit der Technikbereitschaft von Auszubildenden im Bereich der Pflege und ihrer Akzeptanz gegenüber Robotern im pflegerischen Kontext. Die Ergebnisse zeigen, dass die Auszubildenden eine mittlere Technikbereitschaft aufweisen, d.h. dass sie Technologie nicht vermehrt nutzen, aber auch nicht ablehnen. Sie zeigen jedoch wenig Angst im Umgang mit technischen Geräten und sind in der Lage, diese selbstständig zu bedienen. Die Auszubildenden haben im Allgemeinen eine neutrale Einstellung gegenüber Robotern.  

In Bezug auf das Design von Robotern zeigen sich deutliche Präferenzen: Ein Roboter mit einer menschen-ähnlichen Optik wird von den PflegeschülerInnen als abschreckend empfunden. Stattdessen wird eine typische Roboteroptik als angemessenes Design für den Einsatz im pflegerischen Kontext bevorzugt. 

Die Auszubildenden sehen bestimmte Aufgaben als nützlich für einen Pflegeroboter an, wie z.B. die Unterstützung bei der Erinnerung zur Einnahme von Medikamenten, das Erkennen von Stürzen und das Rufen von Hilfe, die Messung von Vitalparametern wie Blutdruck und Temperatur sowie die Auslieferung von Mahlzeiten. Andere Aufgaben, wie Hilfe bei der Körperpflege oder medizinische Beratung, wurden als weniger nützlich bewertet. 

Die wahrgenommene Akzeptanz von Robotern befindet sich im mittleren Bereich, somit besteht keine Ablehnung von Robotern in der Pflege durch Auszubildende. Die Auszubildenden legen jedoch Wert auf eine individuelle Pflege von Menschen und befürchten, dass der Einsatz von Robotern zu einem Verlust der individuellen Pflege führen kann.

Biografie

Anna-Luisa Brigmann, BScN, MScPH kommt aus Hamburg. Ihren Bachelor in Pflegewissenschaften hat sie im Jahr 2020 abgeschlossen, im Jahr 2022 folgte der Master in Public Health an der PMU. Seit 2022 arbeitet sie, ebenfalls an der PMU, auf ihren Ph.D hin.  

Sie hat 6 Jahre als Gesundheits-und Krankenpflegerin auf einer Unfallchirurgie gearbeitet, aktuell ist sie als Dozentin an einer Pflegeschule beschäftigt.

Kontakt: anna.brigmann@stud.pmu.ac.at 

Zugang zur Pflege: Das Versprechen der digitalen Gesundheit (2)

Patientenzufriedenheit mit der telemedizinischen präanästhesiologischen Visite

Auf den Punkt gebracht: Die telemedizinische präanästhesiologische Visite weist hohe objektivierte Patientenzufriedenheit (91,4% des max. Scores) und kann bei flächendeckender Ausweitung für Patient*innen nicht nur Zeit (Mittelwert= 130 Minuten) und Geld (Mittelwert= €26,-) sparen, sondern auch gesundheitsprotektives Potenzial entfalten.

Warum haben Sie diesen Themenbereich für die Abschlussarbeit Ihres Public Health-Studiums gewählt? 

Telemedizin ist eine wachsende Komponente der Patientenversorgung und trägt eine wichtige Rolle in Schaffung zeitgemäßer Infrastrukturen zur Optimierung des österreichischen Gesundheitssystems. Mit voranschreitender Digitalisierung können weitreichende Potenziale verortet werden, sodass neben der Effizienzsteigerung und der Patientenzentrierung auch die Nachhaltigkeit mitgedacht werden kann.  

Daraus ergibt sich ein spannendes Forschungsgebiet, welches über die letzten Jahre rasant angewachsen ist. Bereits präpandemisch wurde im medizinischen Fachbereich Anästhesie & Intensivmedizin die präanästhesiologische Visite (Synonym: Narkoseaufklärung) teilweise telefonisch ausgelagert, wobei in Österreich damit Neuland betreten wurde. Mittlerweile konnte neben der rechtlichen Akzeptanz auch die Praktikabilität bestätigt werden. Folgend konnten Mehrfachbelastungen durch vermeidbare zusätzliche Anreisen zur präanästhesiologischen Visite vor Ort in der Präanästhesieambulanz (State-of-the-Art), reduziert werden.  

Die Forschungslücke fand sich schlussendlich in der fehlenden objektivierten Patientenzufriedenheit mittels standardisierten Fragenbogen, sowie einer erweiterten Aufarbeitung von Klima- und Gesundheitsschutz-Aspekten durch das Ausbleiben gesonderter Anreisen.  

Als Public Health Experte möchte ich dazu beitragen, dass Telemedizin sicher, effektiv sowie gerecht ist und mit Ausschöpfung des Gesamtpotenzials zu einer Verbesserung der Gesundheit auf Bevölkerungsebene führt. 

Was für ein Forschungsprojekt haben Sie umgesetzt? 

Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde eine monozentrische einarmige Querschnittsstudie durchgeführt, wobei die standardisierte Befragung sowohl online als auch telefonisch erfolgte.  

Welche Ergebnisse erscheinen Ihnen als Public Health-Experte als besonders relevant in Bezug auf aktuelle Herausforderungen in diesem Themenbereich? 

Aufgrund der immanenten Ressourcenverknappung im Gesundheitssystem wird Wirtschaftlichkeit zunehmend von Effizienz- und patientenorientierten Abläufen geprägt. Diese Parameter stellen auch ein wichtiges Zielkriterium in der Qualitätssicherung dar.  

Dahingehend konnten hohe Zufriedenheitswerte sowie ein hoher Informationsgewinn bis hin zur stark ausgeprägten Präferenz Richtung telemedizinischer präanästhesiologischer Visite verzeichnet werden. Die hohen Werte  könnten möglicherweise auch auf den hohen Anteil positiver Narkose-Vorerfahrungen und dem eher gesunden Kollektiv (ASA I-II) zurückzuführen sein. Als aktuelle Herausforderung können insbesondere ältere oder weniger technikaffine Patient*innen genannt werden. Weiters sollte auch darauf geachtet werden, dass die Zugänglichkeit sowie die Erschwinglichkeit gegeben sind.  

Fraglich ist, ob die Gesamtheit der Krankenhäuser überhaupt auf die telemedizinische präanästhesiologische Visite umsteigen kann/soll. Für bestimmte Gruppen kann die Einbestellung für Ort notwendig sein, etwa bei Vorliegen von potenziell unüberwindbaren Kommunikationsbarrieren bei Verständnisdefiziten, vorliegenden psychischen Störungen, kognitiven Barrieren, sowie bei schwerstkranken Patient*innen. Dies kann als klarer Nachteil dieser Technologie identifiziert werden. Dennoch kann auf die Barrierefreiheit telemedizinischer Leistungen und die Reduktion von Mehrfachbelastungen von Schmerzpatient*innen hingewiesen werden. 

In Bezug auf den Klimawandel und der Reduktion von CO2-Emissionen wurde bei gleichbleibenden Verkehrsmittel-/Motorisierungsverhältnissen mittels Extrapolation auf ein Jahr (3432 Telefonvisiten) eine Ersparnis von 30,15 Tonnen CO2 kalkuliert. Dies mag zunächst marginal erscheinen, bezieht sich jedoch auf eine Krankenanstalt der Wiener Innenstadt mit innerstädtisch reisenden Patienten*innen.  

Da in Österreich im Jahr 2021 264 Krankenanstalten gezählt wurden, wäre dahingehend steigendes Potenzial gegeben. Die Herausforderung gestaltet sich in der Variation von Größe und Spezialisierung dieser Krankenanstalten, sodass die Auswirkungen einer flächendeckenden präanästhesiologischen Telefonvisite schwierig abzuschätzen sind. Dies betrifft auch den gesundheitlichen Benefit im Kontext der reduzierten Exposition inhalativer Noxen, sowie der traumatischen Gefahren des Straßenverkehrs.  

Im Angesicht der steigenden Nutzung von Informationstechnologien, welche Telefon- und Internet-basierende Ressourcen beinhalten, könnte zukünftig die individuelle Patientenvorbereitung durch Videotelefonie und gegebenenfalls Virtual Reality ergänzt werden. Aktuell wäre als nächster Schritt Richtung Digitalisierung die Vervollständigung des obligaten Anamnese-Fragebogens der ÖGRAI (Österreichische Gesellschaft für Anaesthesiologie, Reanimation und Intensivmedizin) mittels Onlineplattform inklusive digitaler Signatur anzustreben, sodass im Zuge der Telefonvisite bereits alle relevanten Daten vorliegen. Dahingehend stehen noch Herausforderungen in Bezug auf den Datenschutz bevor. 

Die gesteuerte Implementation telemedizinischer Prozesse in den anästhesiologischen Alltag könnte zukünftig Teilbereiche der versorgungsforschungsrelevanten Erwartungen und Bedürfnisse abdecken und das Patientenmanagement innerhalb der Fachdisziplin Anästhesiologie und Intensivmedizin optimieren. Schlussendlich sind weitere gesundheitspolitische Vorstöße notwendig, um Standards sowie Leitlinien zu etablieren und die präanästhesiologische Telemedizin auf ein solides Fundament zu stellen.

Biografie 

 

Dr. med. univ. Georg Gibas, MScPH hat im Jahr 2023 sein Masterstudium in Public Health beendet. Aktuell ist er als Turnusarzt tätig, davor hat er auch im Rettungswesen (2010-2021) in verschiedenen Führungspositionen Berufserfahrung gesammelt. 

Kontakt: georg.gibas@stud.pmu.ac.at

Zugang zur Pflege: Das Versprechen der digitalen Gesundheit (3)

Robot-assisted surgery vs. conventional laparoscopic and open abdominal approach in gynecological patients: a systematic review

Auf den Punkt gebracht: Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Roboterchirugie in der Gynäkologie die bisherigen Goldstandards aktuell nicht ablösen kann, da die Vorteile im Vergleich zur konventionellen Laparoskopie zu gering sind und die Vorteile, die roboter-assistierte Eingriffe gegenüber der offenen Chirurgie haben nur eine untergeordnete Rolle für die größtenteils onkologischen Patientinnen spielt. Zudem sind die Kosten der roboter-assistierten Chirurgie immer noch sehr hoch.

Warum haben Sie diesen Themenbereich für die Abschlussarbeit Ihres Public Health-Studiums gewählt?

 Der technische Fortschritt in der Medizin ist enorm. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Chirurgie von sehr invasiven Prozeduren zu minimalinvasiven Vorgehensweisen entwickelt. Diese minimalinvasiven Operationen bringen viele Vorteile für die Patienten und Patientinnen wie schnellere Rekonvaleszenzzeit, geringeres Risiko für Verwachsungen oder andere Langzeitkomplikationen wie Narbenbrüche mit sich. Allerdings gibt es auch Nachteile wie die schwierigere Kontrolle von intraoperativen Komplikationen wie Blutungen, weniger Überblick über das Operationsgebiet oder das schwierigere Erreichen von manchen Arealen. Diese Nachteile führen in meinem Tätigkeitsbereich als Gynäkologin zum Beispiel dazu, dass für manchen onkologische Erkrankungen wie das Ovarialkarzinom immer noch die offene Vorgehensweise mittels längsgeführten Bauchschnitts der Goldstandard der Therapie ist. Die Roboterchirurgie bildet den nächsten Schritt in der Evolution der Chirurgie und schafft es, manche Nachteile des herkömmlichen minimalinvasiven Vorgehens durch technische Hilfsmittel auszuschalten. So ist es beispielsweise mittels OP-Roboter möglich ein Händezittern zu korrigieren und die Freiheitsgrade der Instrumente zu erhöhten. Die Anschaffung und Erhaltung eines Operationsroboters sind allerdings mit sehr hohen Kosten verbunden.

Ob diese technischen Vorteile tatsächlich auch zu besseren klinischen Ergebnissen führen hat im Jahr 2015 das österreichische Institut für Health Technology Assessment für gynäkologische und urologische Indikationen untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass es noch zu wenig Evidenz dafür gibt, dass die Roboterchirurgie den bisherigen Goldstandards überlegen ist.

Seither wurden von mehreren Herstellern neue Operationsroboter entwickelt und eingeführt, die Technologie wurde weiterentwickelt und weitere Forschung bezüglich der Sicherheit, Effektivität und Kosteneffizienz wurde betrieben. Durch die Covid-19 Pandemie hat die Roboterchirurgie zusätzliche Aufmerksamkeit bekommen, da die Keimverbreitung durch weniger Arzt-Patienten-Kontakt reduziert werden könnte.

Aus diesen Gründen war es unser Ziel den HTA-Bericht von 2015 zu aktualisieren und die neueste Evidenz der roboter-assistierten Chirurgie in der Gynäkologie zusammenzufassen.

Was für ein Forschungsprojekt haben Sie umgesetzt?

 Für einen Systematic Review wurde die Literatur nach aktuellen Forschungsarbeiten, die ab 2015 zu diesem Thema veröffentlicht wurden durchsucht, wobei die Einschlusskriterien an den HTA-Bericht von 2015 angelehnt wurden. 

Welche Ergebnisse erscheinen Ihnen als Public Health-Expertin als besonders relevant in Bezug auf aktuelle Herausforderungen in diesem Themenbereich?

 Die Ergebnisse der Arbeit zeigen, dass roboter-assistierte Eingriffe in der Gynäkologie sicher und effektiv im Hinblick auf allgemeine Faktoren im Rahmen von Operationen sind und in einigen Bereichen dem offenen oder konventionell-laparoskopischen Vorgehen sogar überlegen sind.

Fraglich ist dabei ob es wirklich sinnvoll ist die Roboterchirurgie mit offenen Operationen zu vergleichen, da unklar ist, ob die gefundenen Vor- und Nachteile nur für die Roboterchirurgie gelten oder aber für alle minimalinvasiven Vorgehensweisen. Darüber hinaus fehlen Daten für wirklich relevante Endpunkte wie onkologische Langzeitergebnisse nach wie vor.

Kann man wirklich von Überlegenheit der Roboterchirurgie sprechen, wenn zwar die Liegezeit im Krankenhaus kürzer ist und die Patientinnen weniger Schmerzen postoperativ angeben, aber nicht untersucht wurde ob das Langzeitüberleben bei einer Krebserkrankung besser oder zumindest vergleichbar ist und das Gesundheitssystem dafür auch noch mit viel höheren Kosten belastet wurde? Bezüglich der Kosten konnte nämlich gezeigt werden, dass die Anschaffung und Erhaltung der Roboter immer noch sehr teuer sind.

Wie hoch die Kosten pro Patient oder Patientin genau sind, hängt stark von der Anzahl der jährlich durchgeführten Operationen ab. Es müssen jährlich mehr als 300 Operationen mit dem OP-Roboter durchgeführt werden, damit die Kosten pro Patient oder Patientin in etwa den Kosten einer konventionellen laparoskopischen Operation entsprechen. Dementsprechend kann die Anschaffung eines OP-Roboters gynäkologischen Abteilungen nur empfohlen werden, wenn diese sehr hohe Fallzahlen aufweisen oder wenn eine interdisziplinäre Nutzung des Roboters gemeinsam mit anderen Fachrichtungen möglich ist.

Biografie

 

Dr. med. univ. Margarita Nagele, MScPH hat ihren Master in Public Health 2022 abgeschlossen. Die Gynäkologin arbeitet aktuell als Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe im Krankenhaus Dornbirn 

Kontakt: margarita.nagele@dornbirn.at

 

Prävention und Bekämpfung chronischer Krankheiten (1)

Health Literacy im Management chronischer Krankheiten bei älteren Menschen - eine qualitative Metasynthese zum Erleben und zu Potenzialen einer wachsenden Bevölkerungsgruppe 

Auf den Punkt gebracht: Relevante Gesundheitsinformationen sollten mit Gesundheitsfachkräften und den älteren Menschen unter Einbindung ihrer Bezugspersonen besprochen und lebensweltlich bedeutsam vermittelt werden.

Warum haben Sie diesen Themenbereich für die Abschlussarbeit Ihres Public Health-Studiums gewählt? 

Health Literacy wird in der Literatur eine zentrale Rolle in der Gesundheitsversorgung von Menschen zugeschrieben. Die stetig wachsende Anzahl älterer Personen wird Gesundheitssysteme insofern vor Herausforderungen stellen, als dass das Erreichen eines höheren Lebensalters mit dem Auftreten von mindestens einer chronischen Erkrankung in Verbindung gebracht werden kann. Ein multiprofessioneller Ansatz bezogen auf den Umgang mit chronischen Erkrankungen wird zunehmend personelle, finanzielle und institutionelle Ressourcen beanspruchen.  

Wenn Health Literacy auch zukünftig eine zentrale Rolle in der Gesundheitsversorgung einnehmen soll, muss die Sichtweise der potenziell vulnerablen Population erfasst werden, damit Interventionen von den Betroffenen akzeptiert und im bestenfalls proaktiv umgesetzt werden können.   

Der fehlende Forschungsüberblick, wie die ältere Bevölkerung Health Literacy erlebt und welche Erfahrungen im Umgang mit chronischen Erkrankungen und Gesundheitsinformationen als relevant betrachtet werden, war der Impuls zur Erstellung der Masterarbeit. 

 Wird den Erfahrungen und den Wünschen von Individuen keine oder wenig Bedeutung beigemessen, können auf wissenschaftlicher Basis entwickelte Interventionen zur Bildung und Förderung von Health Literacy nur teilweise oder gar nicht zum Erfolg führen. Inwiefern ältere Menschen in der Bildung und Erweiterung ihrer Health Literacy unterstützt und gefördert werden möchten, sollte durch eine qualitative Evidenzsynthese zu den Erfahrungen und dem Erleben von Health Literacy bei älteren Menschen mit chronischen Erkrankungen dargestellt werden. 

Was für ein Forschungsprojekt haben Sie umgesetzt? 

Mittels einer systematischen Literaturrecherche wurden qualitative Primärstudien identifiziert. Die extrahierten Ergebnisse aus neun Studien wurden anhand der Grundkompetenzen Finden, Verstehen, Beurteilen und Umsetzen von Gesundheitsinformationen aus dem konzeptuellen logischen Modells von Sørensen et al. (2012)  auf Metaebene abstrahiert und den Kompetenzen zugeordnet. Die Datensynthese wurde anschließend durch eine weitere Metanalyse der funktionalen, interaktiven und kritischen Ebene von Health Literacy anhand des 3-Ebenen-Modells von Nutbeam (2000)  abgerundet. 

Welche Ergebnisse erscheinen Ihnen als Public Health-Expertin als besonders relevant in Bezug auf aktuelle Herausforderungen in diesem Themenbereich? 

Die Daten aus den eingeschlossenen Studien zeigen in der Metasummary und Metasynthese eine Verdichtung von Themen in den Bereichen der Kommunikation und Interaktion zwischen der vulnerablen Bevölkerungsgruppe und Gesundheitsdienstleistern. Gesundheitsinformationen sollten laienverständlich und nicht zu fachsprachlich formuliert werden. Ferner spielt die Beziehungskomponente eine wichtige Rolle dabei, wie Gesundheitsinformationen bewertet und genutzt werden. Dies spiegelt sich in vielfältigen Aussagen zum persönlichen Wissenserwerb wider. Ältere Menschen nutzen unterschiedliche analoge und digitale Ressourcen individuell. Die Vermittlung von Wissen kann zudem bestimmten Lerntypen zugeordnet werden. Die emotionale Bedeutung eines Beziehungsaufbaus und eine damit verbundene Vertrauensbildung konnte in vielen Interviewaussagen detektiert werden.

Biografie 

 

Katrin Schütz, BScN, MScPH hat ihren Master in Public Health 2022 abgeschlossen. Die ausgebildete Fachkrankenpflegerin für Intensivpflege und Anästhesie ist aktuell als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrkraft an der Universität zu Lübeck beschäftigt.  

Kontakt: katrin.schuetz@uksh.de 

Prävention und Bekämpfung chronischer Krankheiten (2)

Health Literacy – Die Gesundheitskompetenz als Schlüsselfaktor der Gesundheit. Erhebung und Vergleich der Gesundheitskompetenz von Pflegefachkräften und Erwachsenen in Deutschland anhand des European Health Literacy Survey Questionnaire (HLS-EU-Q). 

Auf den Punkt gebracht: Eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass Pflegefachkräfte eine zentrale Position bei der Förderung und Stärkung der individuellen Gesundheitskompetenz in der Allgemeinbevölkerung einnehmen können, liegt in der Verbesserung ihrer eigenen Gesundheitskompetenz.

Warum haben Sie diesen Themenbereich für die Abschlussarbeit Ihres Public Health-Studiums gewählt? 

Die Förderung der Gesundheitskompetenz ist für die Gesellschaft ein zunehmend relevantes Thema, da diese ein Einflussfaktor für die Gesundheit der Bevölkerung und deren unterschiedlichen Bevölkerungsschichten darstellt. Gesundheitskompetenz ist die Fähigkeit, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu bewerten und anzuwenden. Eine hohe Gesundheitskompetenz ist von Bedeutung für das Ziel öffentlicher Gesundheit, da sie dazu beitragen kann, dass Menschen ihre eigene Gesundheit besser verstehen, Gesundheitsrisiken minimieren und Gesundheitsdienstleistungen und Ressourcen effektiver nutzen. Insbesondere für Menschen mit chronischen Erkrankungen kann eine hohe Gesundheitskompetenz dazu beitragen, dass sie erfolgreicher Prävention und Selbstmanagement betreiben und dadurch ihre Lebensqualität verbessern. 

Die Weltgesundheitsorganisation betont die Rolle von Pflegefachkräften bei der Förderung der Gesundheitskompetenz von Patientinnen und Patienten im Gesundheitswesen. Es gibt jedoch noch unzureichende Forschungsergebnisse darüber, ob Pflegefachkräfte in Deutschland über eine ausreichende Gesundheitskompetenz verfügen, um diese wichtige Kernkompetenz effektiv einsetzen zu können. Dies ist jedoch von entscheidender Bedeutung, da eine angemessene Gesundheitskompetenz von Pflegefachkräften eine wesentliche Voraussetzung für die Förderung der Gesundheitskompetenz von Dritten ist. 

Im Hinblick auf die Bedeutung von Gesundheitskompetenz für die Gesundheit von Menschen und der Rolle von Pflegefachkräften bei ihrer Förderung, hatte diese Arbeit das Ziel, die Gesundheitskompetenz sowie weitere Faktoren, die die Gesundheit beeinflussen können, bei Pflegefachkräften und der arbeitenden Allgemeinbevölkerung in Deutschland zu untersuchen und zu analysieren. 

Was für ein Forschungsprojekt haben Sie umgesetzt? 

Zwischen Mai und Juni 2021 wurde eine quantitative Querschnittsstudie mit 332 Teilnehmenden durchgeführt, um die Gesundheitskompetenz von Pflegefachkräften und der arbeitenden Allgemeinbevölkerung in Deutschland zu untersuchen und zu charakterisieren. Für die Datenerhebung wurde ein Selbstauskunftsinstrument mit 32 Items verwendet. Neben der Gesundheitskompetenz, die mithilfe des HLS-EU-Q16 gemessen wurde, konnten auch sozioökonomische, demografische und verhaltensbezogene Determinanten der Gesundheit erfasst werden. 

Welche Ergebnisse erscheinen Ihnen als Public Health-Expertin als besonders relevant in Bezug auf aktuelle Herausforderungen in diesem Themenbereich? 

Die Untersuchungsergebnisse ergaben, dass lediglich 40,9 % der 115 befragten Pflegefachkräfte über eine ausreichend ausgeprägte Gesundheitskompetenz verfügten. Des Weiteren konnte kein signifikanter Unterschied in der individuellen Gesundheitskompetenz zwischen Pflegefachkräften und der Allgemeinbevölkerung festgestellt werden. Die statistischen Analysen zeigten jedoch, dass der sozioökonomische Status bei der Gesamtstichprobe einen signifikanten Einfluss auf die Ausprägung der Gesundheitskompetenz hat: Je höher der sozioökonomische Status, desto höher die Gesundheitskompetenz. 

Biografie 

Johannes Stephan, MScPH, MSc hat seinen Master in Public Health 2021 abgeschlossen. Er kommt aus der Gesundheits- und Krankenpflege und ist aktuell wissenschaftlicher Mitarbeiter und PhD-Student am Lehrstuhl für Soziale Determinanten der Gesundheit, Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften der Technischen Universität München.  

Kontakt: johannes.stephan2@tum.de 

Globale Gesundheitsnotfälle und Reaktion

Kollateralschäden der Covid-19 Pandemie in Bezug auf kardiovaskuläre Erkrankungen und Ausgangsbeschränkungen (Lockdowns). Literaturreview und Daten am Beispiel der Internistischen Notaufnahme des LKH Villach

Auf den Punkt gebracht: Angst wird stets ein Begleiter während einer Pandemie bleiben, weshalb Regierungen und Gesundheitsinstitutionen klare und deutliche Formulierungen für weitere Public Health (Media) Kampagnen finden müssen, um einerseits Gesundheitssysteme vor einer Überlastung zu schützen, anderseits die Kollateralschäden einer Pandemie und insbesondere während Lockdowns so gering als möglich zu halten - Lösungsansätze sind eine Stärkung und Umstrukturierung der Primärversorgung und Erweiterung des PH-Bewusstseins der Bevölkerung.

Warum haben Sie diesen Themenbereich für die Abschlussarbeit Ihres Public Health-Studiums gewählt?

Das Thema Kollateralschäden der Covid-19-Pandemie in Bezug auf kardiovaskuläre Erkrankungen und Ausgangsbeschränkungen (Lockdowns) war für mich als Arzt im Krankenhaus, welcher sowohl auf Intensivstation wie auch in der Notaufnahme und im Herzkatheter tätig ist, von besonderem Interesse, da vor allem in der Zeit des ersten Lockdowns einige Erlebnisse sehr prägend waren: Erlebnisse, in denen klar zu erkennen war, dass Patient*innen einerseits aufgrund von (falscher) Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus, anderseits aufgrund fehlender oder zum Teil „heruntergefahrener Ressourcen“ nicht adäquat beziehungsweise in man-chen Fällen einfach zu spät behandelt werden konnten. Als Forschungslücke im engeren Sinn sah ich die direkten und indirekten Einflüsse von Lockdowns auf das Gesundheitssystem und das individuelle Gesundheitsverhalten, damit einhergehend positive und negative Auswirkungen zur Eindämmung des Sars-Cov-2-Virus in Hinblick auf kardiovaskuläre Erkrankungen, unabhängig von Covid-19.

Dass es zu einem eklatanten Rückgang der Patientenfrequenzen im ambulanten wie auch stationären Sektor kam, kann nicht alleine durch Ausgangsbeschränkungen erklärt werden. Die Neuausrichtung von Ressourcen im Gesundheitssystem aufgrund der drohend hohen Anzahl von zu behandelnden infektiösen Patient*innen während der Pandemie, andere Hypothesen wie bessere Luft, weniger Stress bzw. eine Entschleunigung im Alltag, haben ebenso dazu beigetragen. Nicht zuletzt hatten Medieninformationen von politischen Akteuren wie Public Health-Verantwortlichen weitreichende Folgen während der Pandemie.

Was für ein Forschungsprojekt haben Sie umgesetzt?

Neben einer systematischen Literaturrecherche wurden die kardiologischen Notaufnahmefälle an der Internen Abteilung des LKH Villach während der Zeit der ersten Ausgangssperre in Österreich ab 16.3.2020-30.4.202 erfasst und mit denselben Zeiträumen von 2017, 2018 und 2019 sowie einem 6-Wochen-Zeitraum nach dem ersten Lockdown 2020 verglichen.

Welche Ergebnisse erscheinen Ihnen als Public Health-Expertin als besonders relevant in Bezug auf aktuelle Herausforderungen in diesem Themenbereich?

Public Health Maßnahmen, allen voran Maßnahmen mit Kontaktbeschränkungen sowie Ausgangsbeschränkungen (Lockdowns) haben erwiesenermaßen einen deutlichen Effekt auf das Infektionsgeschehen während einer Pandemie. So sind kurzfristige harte Lockdowns gerechtfertigt, sie können aber nicht die langfristige Lösung des Problems sein. Das rasche Infektionsgeschehen und immer wieder neu auftretende Virusmutationen können nur durch eine hohe Durchimpfungsrate und weitere Abstandsregelungen sowie eine Maskenpflicht gebremst werden. Die besten Gesundheitssysteme und Krankenhäuser spielen hier sozusagen nur in Form von „Brandlöschung“ eine Rolle.

Es gilt daher vor allem, die Primärversorgung und Gemeinschaftspflege bzw. häusliche Pflege weiter zu stärken. Auch sollte angesichts der drastischen Abnahme der Fallzahlen in den Notaufnahmen während der Lockdowns das Patientenleitsystem und die niederschwellige Zugänglichkeit von Notaufnahmen diskutiert werden, denkt man an die große Zahl von Patient*innen mit fehlender Indikation in einer Notaufnahme.

Biografie

Dr. med. univ. Martin Untermoser, MScPH ist Facharzt für Innere Medizin, Kardiologe und Intensivmedizin und hat 2022 sein Public Health-Studium abgeschlossen. Er arbeitet als Oberarzt an der Medizinischen Abteilung im LKH Villach und als Wahlarzt für Innere Medizin und Kardiologie in Spittal/Drau.

Kontakt: martin.untermoser@me.com


Profil des Studiengangs

Einzigartig im deutschsprachigen Raum bieten wir regelhaft internationale Dozent*innen aus relevanten Organisationen (EU, WHO, Kostenträger, aus Europa, den USA, Skandinavien und Neuseeland). Kontingente für einen Zertifikatsabschluss in Global Health an der UNF (University of North Florida) sind gesichert.

Wir möchten mit diesem Studiengang wissenschaftlich qualifizierten Public-Health-Nachwuchs ausbilden, der:

  • Ursachen von Gesundheit und Krankheit kennt sowie die Häufigkeit und Verteilung von Krankheiten in der Bevölkerung versteht (angewandte Epidemiologie)
  • das Bewusstsein über soziale und umweltbedingte Einflussfaktoren auf die Gesundheit stärkt (Prävention und Gesundheitsförderung)
  • Public Health Konzepte und komplexe Fragestellungen unter einer interdisziplinären Perspektive umsetzt (Health Science: Public Health)
  • Globale Gesundheitspraktiken kritisch betrachtet und auf wissenschaftlichen Wert prüft (Global Health)
  • Konzepte des Gesundheits- und Qualitätsmanagements im Gesundheitswesen nutzt und beurteilt (Gesundheitsmanagement)
  • Strukturen im Gesundheitswesen bzw. in der Gesundheitsversorgung weiterentwickelt und evaluieren kann (Gesundheitssysteme und Versorgungsforschung)
  • die Wirksamkeit und Effizienz unterschiedlicher Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention sowie zur Krankenbehandlung bewertet (Evidenzbasierte Entscheidungsfindung)
  • in der Lage ist, Technologien, Prozesse und Verfahren im Gesundheitswesen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit zu beurteilen (Health Technology Assessment)
  • strukturelle und organisatorische Rahmenbedingungen und Kosten mittels wissenschaftlicher Theorien und Methoden evaluieren kann (Gesundheitsökonomie)
  • Innovationen im Gesundheitswesen (u.a. eHealth/Digitalisierung und Medizintechnik) weiterentwickelt und begutachtet
  • außerdem in der Lage ist, die sozialen und ethischen Implikationen für eine nachhaltige Gesundheitsentwicklung in einer gesundheitsförderlichen Gesamtpolitik voranzubringen (Gesundheitspolitik)

Studienaufbau und -inhalte

Das Masterstudium Public Health ist berufsbegleitend als kombiniertes Online-/Präsenzstudium konzipiert und bietet neben onlinegestützten Lerninhalten, die rund um die Uhr individuell und flexibel bearbeitet werden können, auch ein sehr individuelles Betreuungsprogramm an. Die Präsenzzeit am Studienstandort in Salzburg beträgt für das zweijährige Studium 2 Wochen.


Studienform

Onlinestudium, berufsbegleitend


Studienbeginn

ab Mai 2019, ein Einstieg ist jederzeit möglich


Dauer des Studiengangs

4 Semester (individuell angepasst)


Workload

120 ECTS


Studieninhalte

1. Studienjahr / 1. Kompetenzlevel

  • Wissenschaftliche Kompetenz: Grundlagen
  • Prävention und Gesundheitsförderung
  • Health Science: Public Health 1
  • Epidemiologie 1 (Grundlagen und klinische Epidemiologie)
  • Gesundheitssysteme
  • Wissenschaftliche Kompetenz: Methoden und Praktikum mit Projektarbeit
  • Primary Health Care und Versorgungsforschung
  • Health Science: Public Health 2
  • Epidemiologie 2 (akute und chronische Erkrankungen)
  • Global Health
  • Spezialisierung (English for Public Health Professionals/ Innovationen im Gesundheitswesen – Medizintechnik/ Freie Wahlfächer)

2. Studienjahr / 2. Kompetenzlevel

  • Wissenschaftliche Kompetenz: Vertiefung
  • Gesundheitsökonomie und Gesundheitspolitik
  • Evidenzbasierte Entscheidungsfindung
  • Wissenschaftliche Kompetenz: Kommunikation
  • Management im Gesundheitswesen
  • Health Technology Assessment (HTA)
  • Spezialisierung (English Writing/ Klinische Studien: Planung, Durchführung und Einreichung/ Freie Wahlfächer)
  • Masterarbeit

Ausbildungsvertrag

Ein Ausbildungsvertrag regelt die wechselseitigen Rechte und Verpflichtungen der/des Studierenden und der Universität mit dem Ziel, durch die Erfüllung dieser vertraglichen Verpflichtungen das Ausbildungsziel zu erreichen. Der Ausbildungsvertrag regelt insbesondere:

  • Verpflichtungen der Universität
  • Verpflichtungen der/des Studierenden
  • Gebühren
  • Erfüllungsort Ausbildungsstätte
  • Vertragsdauer/vorzeitige Auflösung
  • Gerichtsstand
  • Zustimmung zur Datenverarbeitung
  • Anmerkung zur ÖH-Gebühr
  • Unterzeichnungen
  • Ähnliches

Muster Ausbildungsvertrag

Zulassungsvoraussetzungen

Abschluss eines Studiums an einer anerkannten postsekundären Bildungseinrichtung in einem Gesundheitsberuf, oder anderweitiger Abschluss eines Studiums an einer anerkannten postsekundären Bildungseinrichtung in Verbindung mit mehrjähriger beruflicher oder ehrenamtlicher Tätigkeit im Gesundheitswesen. Positiv bewertetes Bewerbungsgespräch mit der Studiengangsleitung, sowie nachgewiesene Sprachkenntnisse in Deutsch (C1) und Englisch (B2) auf den entsprechenden Niveaus.

Studienbeitrag und Finanzierung

Studienbeitrag und Studienkosten

Der Studienbeitrag ist zu Beginn eines Kompetenzlevels zu entrichten (1 Kompetenzlevel = 1 Jahr Regelstudienzeit) und beträgt 5.050 Euro (zuzüglich Prüfungsgebühren und einmaligen Gebühren für die universitäre Anmeldung und Technikpaket). 

Sofern die doppelte Regelstudienzeit von acht Semestern nicht überschritten wird, betragen die Gesamtkosten für das Masterstudium Public Health 11.530,80 Euro (bei Einhaltung der Regelstudienzeit).

Studienbeitrag:EUR 10.100,00
Aufnahmegebühr:EUR 250,00
Prüfungsgebühren:EUR 1.100,00
ÖH Beiträge:EUR 80,80
SUMME:EUR 11.530,80

 

Staatliche Studienunterstützung in Österreich

Öffentliche Studienbeihilfe

Studierende von Privatuniversitäten sind Studierenden an staatlichen österreichischen Universitäten in den Bereichen Fremdrecht und Studienförderung gleichgestellt. Jede/r inländische Studierende hat Anspruch auf die öffentliche Studienbeihilfe. Die Studienbeihilfe ist ein Mittel staatlicher finanzieller Förderung für Studierende gemäß dem Studienförderungsgesetz. Näheres unter: http://www.stipendium.at

Leistungsstipendium

An die Studierenden der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität werden jährlich Leistungsstipendien ausbezahlt. Diese werden am Ende des Studienjahres für jeden Jahrgang in Abhängigkeit des erreichten ECTS-gewichteten Notendurchschnitts mit einer Höhe zwischen 750 Euro und 1.500 Euro vergeben.

Steuerliche Absetzbarkeit des Studiums

Studienkosten können steuerlich berücksichtigt werden. Informationen zu den Höchstgrenzen und Berechtigungen für die Absetzung von Studienkosten finden Sie

für Österreich: Bundesministerium für Finanzen (Österreich)
für Deutschland: N-TV Ratgeber: Steuererklärung für Studierende (Deutschland)

Kontakt

Bei weiteren Fragen zum Studium verwenden Sie bitte entweder das Anfrageformular oder wenden Sie sich an office.mscph@pmu.ac.at

Valentin Fischill-Neudeck, MScN
Institut für Pflegewissenschaft und -praxis
Studiengangsleitung Masterstudium Public Health

Tel.: +43 662 2420-80347
E-Mail: v.fischill-neudeck@pmu.ac.at
Publikationen
MMMag. Dr. Hans-Peter Wiesinger , LLB.oec.
Institut für Allgemein-, Familien- und Präventivmedizin & Institut für  Pflegewissenschaft und-praxis
Wissenschaftlicher Mitarbeiter 

Studiengangsleitung Masterstudium Public Health


Tel.: +43 (0)662 2420-80434
E-Mail: hans-peter.wiesinger@pmu.ac.at
Johanna Baumgartner-Dellinger, MA, BA
Institut für Pflegewissenschaft und -praxis
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Stv. Studiengangsleitung Masterstudium Public Health


Tel.: +43 662 2420-80349
E-Mail: johanna.dellinger@pmu.ac.at
Publikationen
Theresa Sperl, BA
Institut für Pflegewissenschaft und -praxis
Studiengangsorganisation Master Public Health

Tel.: +43 662 2420-80321
E-Mail: theresa.sperl@pmu.ac.at
Nicole Freywald
Institut für Pflegewissenschaft und -praxis
Zentrum für Public Health und Versorgungsforschung
Studiengangsorganisation Bachelorstudium Online & Master Public Health
Community Management


Tel.: +43 662 2420-80331
E-Mail: nicole.freywald@pmu.ac.at
Publikationen