Forschungsinstitut Gastein
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RadoNorm Exkursion in Bad Gastein
Unter der Begleitung von Prof. Dr. Andrzej Wojcik (Department of Molecular Biosciences, The Wenner-Gren Institute, Stockholm University, Sweden) und Dr. Balázs Madas (HUN-REN Centre for Energy Research, Institute for Energy Security and Environmental Safety Ungarn) kamen acht Teilnehmer*innen des RadoNorm-Kurses “Radon therapy: theory and practice, benefits and health risks” (RATH; 7.-11.4.2025) nach Bad Gastein.
Das Hauptziel von RadoNorm (EURATOM Horizon 2020, Fördervereinbarung Nr. 900009) besteht darin, Antworten auf offene Fragen im Zusammenhang mit der Belastung von Mensch und Umwelt durch Radon und NORM (natürlich vorkommende radioaktive Stoffe) zu geben und fundierte, praktikable und anwendbare Lösungen zur Reduzierung des Strahlenrisikos bereitzustellen, die für den Einzelnen und die Öffentlichkeit allgemein akzeptabel sind.
Der RATH-Kurs untersuchte den Zusammenhang von Gesundheitsrisiko und Nutzen bei der medizinisch-therapeutischen Anwendung von Radon. Hierfür besuchten die Teilnehmer*innen am 9. April 2025 Bad Gastein, einen der ältesten und bekanntesten Radonkurorte Europas. Mitorganisiert vom FOI der PMU Salzburg konnten die Kursteilnehmer*innen die medizinischen Radonthermalanwendungen im Gasteiner Heilstollen sowie der Stiftung Kurtherme Badehospiz am eigenen Körper erleben.
"Forschertag" am FOI
Am 7. April 2025 hatten die Schülerinnen und Schüler der 4. Klassen der VS Bad Gastein die besondere Gelegenheit, das Forschungsinstitut Gastein an der PMU in Salzburg zu besuchen. Begleitet von großer Neugier und Begeisterung wurden die Kinder vom FOI-Team herzlich empfangen.
Symposium: Meet the Expert
Im Gasteinertal spielt die stationäre Therapie und Rehabilitation unterschiedlicher Erkrankungen, vor allem den Bewegungs- und Stützapparat betreffend, unter Einbeziehung der natürlich vorkommenden Heilmittel, eine große Rolle. Deshalb lud das FOI gemeinsam mit dem LBIAR am 28. März 2025 zum Symposium nach Bad Hofgastein ein.
Ziel dieses Symposiums war es, Wissenschaftler*innen, Mediziner*innen, Angehörende der Gesundheitsberufe, Versicherungsträger*innen und Patient*innen zusammenzubringen, um sich über gemeinsame Interessensgebiete auszutauschen und Fragen an die geladenen Expert*innen zu stellen.
Priv.-Doz. Dr. Benjamin Frey (Abteilung für Translationale Strahlenbiologie, Universitäts-klinikum Erlangen) berichtete über die Evidenz zur Niedrigdosis-Radonthermaltherapie. Prim. Dr. Christian Wiederer (medizinischer Geschäftsleiter des Klinikum Austria – Die Gesundheitsgruppe) gab einen Einblick in die österreichische Reha-Landschaft sowie die umfangreichen Präventivmaßnahmen der Gesundheitsvorsorge Aktiv (GVA).
Dr.in Monika Mustak-Blagusz, MBA (Chefärztin der Pensionsversicherung (PV)), Prim. Dr. Martin Pelitz (Ärztlicher Leiter PV Reha-Zentrum Bad Hofgastein), Priv.-Doz. Dr.in Bibiane Steinecker-Frohnwieser (stellvertretende Leiterin LBIAR) und der Bad Gasteiner Bürgermeister Norbert Ellmauer stellten sich gemeinsam mit den Vortragenden einer breiten Diskussion unter aktiver Publikumsbeteiligung.
Es ist gelungen festzuhalten, dass bei der Radonthermaltherapie eine wissenschaftlich untermauerte und evidenzgestützte Wirkung für bestimmte medizinische Indikationen gegeben ist. In der Diskussion konnten die Herausforderungen, die es hinsichtlich der richtigen und zeitgerechten Zuweisung zu der Vielzahl an Leistungen und Maßnahmen (Gesundheitsvorsorge, Kur, Rehabilitation) gibt, aufgezeigt werden.
Die Expert*innen wiesen darauf hin, dass die GVA ein speziell für Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates entwickeltes Programm ist. Das vorrangige Ziel der Gesundheitsvorsorgemaßnahmen ist die Förderung und Entwicklung von Gesundheitskompetenz und das Vermitteln des Bewusstseins, aktiv zur eigenen Gesundheit beitragen zu können. Medizinische Reha-Maßnahmen erfolgen in der Regel im Anschluss an ein akutmedizinisches Ereignis (z. B. nach Herzoperationen, Herzinfarkt, Schlaganfall, Gelenks- und Gelenksersatzoperationen usw.) oder bei schweren chronischen Erkrankungen (z. B. chronischer Rückenschmerz, entzündliche Erkrankungen wie Multipler Sklerose, chronischer Polyarthritis oder Morbus Crohn). Ziel all dieser Maßnahmen ist es, die Arbeitsfähigkeit zu erhalten und einen Pflegebedarf zu verhindern.
Sowohl die Symposiumsteilnehmer*innen als auch Vortragenden waren sich einig, dass es auf Ebene der Zuweiser*innen mehr Informationsfluss und Know-how braucht, um den Patient*innen vermeidbare Wartezeiten zu ersparen und sie so zielgerichtet zur benötigten Therapie zu bringen.
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