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Validierung von Screening-Fragen zur Erfassung von psychosozialen Belastung in der Eltern-Kind Primärversorgung: Daten der Studie „Begrüßen-Begleiten-Beschützen“
PMU Autor*in
Maren Passow
Alle Autor*innen
Maren Passow
Kurzfassung
Mit der Geburt eines Kindes kann sich die Situation in einer jungen Familie entscheidend ändern. Diese Veränderungen können zu Belastungen im psychosozialen Bereich führen, wodurch die körperliche und psychische Entwicklung der Kinder negativ beeinflusst werden kann. Um frühzeitig geeignete Hilfsmaßnahmen einleiten zu können, ist daher eine regelmäßige und systematische Erfassung dieser belastenden Faktoren von zentraler Bedeutung. Bisher war eine Erhebung der psychosozialen Belastungen bei den Untersuchungen im Eltern-Kind Pass in Österreich nicht inkludiert. Eine multiprofessionelle Facharbeits-gruppe hat evidenzbasierte Fragen formuliert, die die psychosozialen Belastungen erfasst. Es handelt sich um ein Selbsteinschätzung Tool für die Eltern, welches zum Beispiel dem Arzt/der Ärztin eine Einschätzung der Belastungssituation ermöglichen soll. Gegenstand der vorliegenden Studie, durchgeführt an den Salzburger Landeskliniken und dem Early Life-Care-Institut (ELC), war die Evaluation der dieser Screening-Fragen.120 Mütter nahmen an der Studie teil. Die Screening Fragen wurden zu drei Testzeitpunkten gestellt: pränatal in der gynäkologischen Ambulanz (T1), postpartal auf der Wochenbettstation (T2) und im Alter von 3-5 Monaten der Kinder im ELC Institut (T3). Zusätzlich wurden Stress, Resilienz und soziale Unterstützung mit etablierten Instrumenten erfasst.Hohe signifikante Korrelationen der Gesamtbelastung erfasst durch die Screening Fragen und etablierten Fragebögen, zeigen die Validität der Screening Fragen auf. Der Zeitaufwand liegt je nach Präsentationsart zwischen einer Minute und maximal 10 Minuten.Der Modus der Präsentation der Screening Fragen und die mögliche Einbindung in den Praxis-Alltag sind noch offen. Mögliche Umformulierung der Fragen muss diskutiert werden. Dennoch scheinen die Fragen geeignet zu sein, um die psychosoziale Situation von jungen Familien gut einschätzen zu können, wodurch eine gezieltere und frühzeitigere Einleitung passender Hilfsangebote ermöglicht wird. Damit wird ein guter Start ins Leben gefördert
Keywords
SMARTPHONE, ELTERN-KIND-INTERAKTION, FAMILIENLEBEN, RESSOURCE