Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU)

Microcredential Regulationsstörungen & Hochbelastete Eltern
Aufbau & Inhalt

Inhalt

Folgende Themenbereiche werden in einer Mischung aus Präsenzmodulen, Kontaktzeit (von Lehrenden gestaltete Lernzeit) und Nicht-Kontaktzeit (von Studierenden gestaltete Lernzeit) behandelt: 

  • Beratung bei Regulationsstörungen
    Frühkindliche Regulationsstörungen wie exzessives Schreien, Schlaf- und Fütterstörungen können durch biologische, psychische und soziale Faktoren verursacht werden und wirken sich auf die Entwicklung und Bindung aus. Die Diagnostik und Therapie beinhalten eine enge Elternbegleitung und beratende Unterstützung.

  • Belastungsfaktoren
    Kinder hochbelasteter Eltern (z. B. bei Sucht, psychischer Erkrankung, Jugendelternschaft) tragen ein erhöhtes Entwicklungsrisiko. Die Qualität der Eltern-Kind-Interaktion leidet oft unter psychosozialen Belastungen. Frühkindliche Traumata können Bindungsstörungen auslösen. Präventions- und Therapieangebote sowie resilienzfördernde Maßnahmen sind wichtig. Auch häusliche Gewalt und Vernachlässigung stellen zentrale Risikofaktoren dar.

  • Bindungsorientiertes Arbeiten im Risikobereich – Beispiel „Grow Together“
    Die Grow-Together-Methode legt Wert auf bindungs- und beziehungsorientiertes Arbeiten mit Empathie, Wertschätzung und Ressourcenfokus. Herausforderungen im Zwangskontext (z. B. Kinderschutz) erfordern klare Haltungsmerkmale. Netzwerkarbeit, Teamkommunikation und spezifische Methoden zur Elternarbeit (u. a. Väterarbeit, Emotionsarbeit) sind zentrale Bestandteile.

  • Interaktionsscreening – Beispiel Care Index
    Der Care Index ist ein videobasiertes Instrument zur Einschätzung der Beziehungsqualität zwischen Säugling und Bezugsperson. Er identifiziert versteckte feindselige Verhaltensmuster und dient in Frühinterventionen, Begutachtungen und Forschung. Auch der Ambiance-Test bietet Einblicke in dysfunktionales Elternverhalten. 

Kompetenzerwerb

Die Studierenden des Microcredentials …

Fachkompetenz: 

  • kennen die unterschiedlichen Regulationsstörungen, Methoden zur Diagnose dieser und Therapie-bzw. Behandlungsansätze.
  • haben einen Einblick in Belastungsfaktoren für Familien, wie Frühe Elternschaft, Suchtproblematiken oder psychische Erkrankung eines Elternteils.
  • verstehen die Wirkfaktoren des Angebots von Grow Together, das aus mehreren sich ergänzenden Interventionen auf Ebene der Eltern und Kinder besteht.
  • haben einen Einblick in das Diagnostik-Verfahren Care Index zur Einschätzung der Beziehungs- bzw. Interaktionsqualität zwischen Eltern und Kind. 

Methodenkompetenz: 

  • können die verschiedenen Herausforderungen in Familien in Verbindung bringen und erkennen Interdependenzen.
  • verstehen Klienten*innen in ihrem Beziehungskontext und sehen sich selbst als professionelle Akteur*innen und innerhalb dieses Systems. 

Sozialkompetenz: 

  • sind in der Lage, aktiv zuzuhören und wertschätzend zu kommunizieren.
  • haben ein erweitertes Handlungsspektrum im interdisziplinären Umgang mit belasteten Familien. 

Selbstkompetenz: 

  • nehmen Grenzen der Beratung und eigene fachliche Grenzen wahr. 

Ethisch-moralische Kompetenz: 

  • verstehen die eigene Psychohygiene als Teil professionellen Handelns.
  • reflektieren ethisch-moralische Aspekte des Kinderschutzes. 

Wissenschaftliche Kompetenz: 

  • setzen sich mit aktuellen Studien auseinander und bewerten deren Bedeutung für die Praxis.
  • analysieren und evaluieren verschiedene Präventions- und Interventionsmaßnahmen.

Abschluss

Nach positiver Leistungsfeststellung (schriftliche Prüfung als Open Book Exam) erhalten Sie: 

  • Microcredential-Zertifikat der Paracelsus Medizinischen Universität (4 ECTS) 

Das Microcredential ist Teil des Universitätslehrgangs Early Life Care. Bei Absolvierung des Universitätslehrgangs bzw. Masterstudiengangs kann eine Anrechnung erfolgen.