Programm Molekulare Therapie bei Genodermatosen
Immunologie
Transplantationen gentherapeutisch korrigierter Haut haben das Ziel, anstatt von betroffenen Stellen (Wunden und/oder Blasen) stabile, "korrigierte" Haut zu erzeugen. In diesem Transplantat wird ein neues/korrektes Protein in die Haut eingebracht, was zu immunologischen Reaktionen führen kann. Das Risiko ist vor allem bei Betroffenen, denen das betroffene Protein initial durch die EB-Genveränderung in der Haut völlig fehlt, besonders groß, da das neu eingebrachte Protein (Neo-Antigen) als "fremd" erkannt werden kann. Die dadurch gestartete Immunreaktion kann dazu führen, dass das ganze transplantierte Gewebe abgestoßen (= zerstört) wird.
Es ist uns gelungen, ein neues Mausmodell zu entwickeln, in welchem wir gezielt diese Immunreaktionen gegen ein bekanntes Neo-Antigen untersuchen und manipulieren können. Wir verwenden dieses Mausmodell nun zur Entwicklung von Methoden, das Immunsystem zu bremsen. 2014 haben wir unter anderem die Anwendung der so genannten "IL-2 Komplex"-Therapie begonnen. Diese kann so genannte regulatorische oder Suppressor-T-Zellen (die "Bremser-Zellen" des Immunsystems) vermehren, welche die Immunreaktion gegen das Neo-Antigen in der Haut abschwächen und somit das transplantierte Hautgewebe schützen. In unseren ersten Experimenten konnten wir eine Vermehrung dieser Suppressor-Zellen erreichen und bereits erste positive Effekte auf Hauttransplantate erzeilen. Derzeit untersuchen wir, welche zusätzlichen Faktoren für den Erhalt der Transplantate wichtig sind. Wir werden diese Frage in unseren präklinischen Studien im Mausmodell testen.
Weiters arbeiten wir an der Entwicklung eines zweiten Mausmodells, welches das Immunsystem einzelner Patientinnen und Patienten nachbilden kann (die so genannte "Mini Me"-Maus oder "Kleines-Ich"-Maus). Damit soll untersucht werden, wie Patient*innen auf ein Transplantat reagieren würden, und abgeklärt werden, welche Therapieansätze am effizientesten sind.
In einem dritten Teil unserer Forschung untersuchen wir während einer laufenden Gentherapie die Immunreaktion von EB-Betroffenen auf das Transplantat.
Forschungsprojekte
Vermehrung regulatorischer T-Zellen zur Suppression der Immunreaktion gegen ein Neo-Antigen in einem Haut-Transplantat
Sophie Kitzmüller, MSc, Dr. Iris Gratz
Entwicklung eines neuen Mausmodells zur Untersuchung patienten-spezifischer Immun-Reaktionen nach einer ex-vivo-Gentherapie
Maria M. Klicznik, MSc, Dr. Eva Murauer, Dr. Iris Gratz
Immunreaktion auf funktionelles Laminin332 (LAM5) im Zuge einer EB-Gentherapie
Raimund Holly, MSc