Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU)

Research & Innovation
Publications

Professionelle Gesundheitskompetenz durch akademische Bildung: Wege zu vertrauensvollem und sicherem Pflegehandeln

#2025

PMU Author
Valentin Fischill-Neudeck

All Authors
Valentin Fischill-Neudeck

Abstract

Hintergrund:
Die Stärkung von Gesundheitskompetenz durch Gesundheitsprofessionals und deren adäquate Kommunikation wirken positiv auf Aspekte der Patient*innen-Sicherheit, sowie das Vertrauen von Patient*innen und Klient*innen. Seit der Novellierung des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes zählt die Stärkung der Gesundheitskompetenz zu den Kernaufgaben von Pflegepersonen in Österreich. Aufgrund unzureichenden Wissens und Fähigkeiten stellt die Stärkung der Gesundheitskompetenz, auf eine professionelle Art und Weise, eine Herausforderung für Pflegepersonen dar. Postgraduelle Masterstudiengänge können diese Defizite adressieren, indem sie evidenzbasiertes Wissen und Fähigkeiten vermitteln. In der aktuellen Forschungsliteratur finden sich Hinweise auf die Vermittlung von entsprechendem Regelwissen und Fallverstehen. Allerdings gibt es in diesem Zusammenhang keine Hinweise darauf, welche Erfahrungen Pflegepersonen, während eines postgradualen Studienganges machen, um auf professionelle Weise Gesundheitskompetenz zu stärken.
Ziel: Ziel war es zu untersuchen, inwiefern der Besuch eines postgraduellen Masterstudiums, durch die vermittelten verschiedenen Wissensebenen ein professionelles, gesundheitskompetentes Pflegehandeln aus Sicht von österreichischen Pflegepersonen ermöglicht?
Methode: Im Rahmen eines interpretativen Paradigmas wurde eine qualitative Längsschnittstudie unter Verwendung der reflexiven Grounded Theory Methodologie durchgeführt. Pflegepersonen, wurden jeweils im ersten und zweiten Studienabschnitt, sowie nach Studienabschluss interviewt. Die halbstrukturierten Interviews wurden wortgetreu transkribiert und offen, axial sowie selektiv kodiert und kategorisiert. Dabei wurde die forschende und schreibende Tätigkeit als reflexives Forschungssubjekt einbezogen, um eine reflexive Grounded Theory zu entwickeln.
Ergebnisse: Über den Studienverlauf hinweg, machen Pflegepersonen hinsichtlich vier Reifungsaspekten Erfahrungen, die ein professionelles gesundheitskompetentes Pflegehandeln ermöglichen. Deren Reifung findet hinsichtlich (1) Wissen und Fähigkeiten, (2) professionellen Perspektiven, (3) Verhalten und Handeln, sowie (4) der professionellen Identifikation statt. Diese Reifung spiegelt sich in ihrem professionalisierten, pflegerischen Handeln wider, welchen die Aspekte der vertrauensvollen Beziehungsgestaltung und sicheren Arbeitsweise inhärent sind.
Schlussfolgerungen: Die erarbeitete Theorie gibt einerseits Hinweise zur Gestaltung von Curricula und Lehrveranstaltungen, um Pflegepersonen hinsichtlich der professionellen Umsetzung von gesundheitskompetentem Pflegehandeln zu befähigen. Des weiteren verdeutlicht der Reifungsaspekt die Wertigkeit von postgradueller akademischer Bildung für pflegerisches Handeln.
Schlüsselwörter: Gesundheitskompetenz, Pflege, Postgraduale Bildung, Public Health,