Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU)

Research & Innovation
Publications

Frühzeitig erkennen, frühzeitig handeln: Screening-Strategien für die frühe Lebensphase

#2025

PMU Author
Gabriela Markova

All Authors
Gabriela Markova

Abstract

Dieses wissenschaftliche Symposium widmet sich der frühzeitigen Erkennung psychosozialer Belastungen bei jungen Familien als Grundlage für gezielte Prävention und Intervention. Die vorgestellten Beiträge beleuchten aktuelle Maßnahmen und Forschung zu Screening-Strategien in klinischen, präventiven und primärversorgungsnahen Settings und zeigen, wie psychosoziale Belastungen systematisch erfasst, verstanden und adressiert werden können. Der erste Beitrag (Metzger) gibt einen Überblick über bestehende Screening-Instrumente im Kontext von Early Life Care und diskutiert deren Stärken und Grenzen hinsichtlich diagnostischer Tiefe, Zielgruppenspezifik und praktischer Anwendbarkeit. Der zweite Vortrag (Speyer) stellt Ergebnisse aus einem groß angelegten ELC-Screening an der Universitätsklinik Salzburg vor und beschreibt Risikoprofile von über 1.900 schwangeren Frauen, wobei besonders psychosoziale Mehrfachbelastungen hervorgehoben werden. Im dritten Beitrag (Passow) werden Validierungsdaten zu sieben evidenzbasierten Screening-Fragen zur Erhebung psychosozialer Belastungen im Rahmen der Eltern-Kind-Vorsorge präsentiert. Die Ergebnisse unterstreichen die Alltagstauglichkeit des Tools und seine Bedeutung für frühe Versorgungspfade. Der vierte Beitrag (Ismair) beleuchtet das mütterliche Mentalisieren als einen zentralen psychosozialen Mechanismus, der früh erlebten mütterlichen Stress mit der Regulationsfähigkeit des Säuglings in Verbindung bringt. Ein frühzeitiges Screening von mütterlichem Stresserleben und Mentalisierungsfähigkeiten könnte gezielte Interventionen ermöglichen, um langfristige Entwicklungsverläufe positiv zu beeinflussen.Insgesamt zeigt das Symposium eindrücklich, wie gezieltes Screening, verbunden mit psychologisch fundierten Modellen, dazu beitragen kann, belastete Familien frühzeitig zu identifizieren und passgenaue Unterstützungsangebote einzuleiten. Der interdisziplinäre Austausch bietet eine wichtige Grundlage für die Weiterentwicklung familienzentrierter Versorgung in sensiblen Phasen der frühen Entwicklung.

Keywords

INTERVENTION, screening, Prävention, PSYCHOSOZIALE BELASTUNG