Intensivpflege
Profil & Abschluss
Die Versorgung kritisch kranker Menschen erfordert hochqualifizierte Pflegefachpersonen mit spezialisiertem Wissen, reflektierter Praxis und einem stabilen beruflichen Selbstverständnis. Der ULG Intensivpflege an der PMU befähigt Pflegepersonen dazu, genau dieser Verantwortung gerecht zu werden.
Der ULG ist mehr als eine formale Spezialisierung: Er ist eine vertiefende Auseinandersetzung mit der Intensivpflege als anspruchsvollem Handlungsfeld – fachlich, ethisch und interprofessionell.
Rolle der spezialisierten Pflegefachperson
Die Anforderungen an Pflegefachpersonen auf Intensivstationen sind in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Neben technischem Wissen und praktischen Fertigkeiten werden zunehmend kommunikative, ethische und interprofessionelle Kompetenzen verlangt.
Der Universitätslehrgang Intensivpflege bereitet gezielt auf diese erweiterte Rolle vor – und stärkt die Fähigkeit, innerhalb komplexer Versorgungssituationen Sicherheit zu vermitteln und Entscheidungen mitzugestalten.
Spezialisierte Pflegefachpersonen übernehmen dabei Aufgaben, die weit über klassische Pflegehandlungen hinausgehen. Sie agieren als koordinierende, reflektierte und mitverantwortliche Akteur:innen im multiprofessionellen Team.
Typische Rollenanteile im Berufsalltag:
- Gestalten von Entscheidungsprozessen: Einschätzung kritischer Veränderungen, Kommunikation mit Ärzt:innen, Mitwirkung bei ethischen Fallbesprechungen
- Fachberatung im Team: Anleitung von Kolleg:innen, Weitergabe von Spezialwissen, Multiplikator:innenrolle in der Praxis
- Kommunikation mit Angehörigen: Gesprächsführung in Ausnahmesituationen, Übersetzung medizinischer Informationen in verständliche Sprache
- Mitwirkung an Praxisentwicklung: Einbringen in Qualitätszirkel, Feedback zu SOPs, Begleitung neuer Kolleg:innen und Auszubildender
Diese Rollen setzen ein fundiertes Fachwissen ebenso voraus wie ein hohes Maß an Selbstreflexion, Verantwortungsbereitschaft und Teamorientierung.
Unser Anspruch
Ziel des ULG ist es, Pflegefachpersonen zu befähigen, komplexe Situationen sicher und kompetent zu bewältigen. Dazu gehören nicht nur technische Fertigkeiten, sondern vor allem:
- die Fähigkeit zur professionellen Beziehungsgestaltung im Ausnahmezustandein
- ein vertieftes Verständnis für physiologische, pathologische und psychosoziale Prozesse
- ein klares berufliches Rollenbewusstsein in der Zusammenarbeit mit Medizin und anderen Berufsgruppen
- und die Bereitschaft, das eigene Handeln kontinuierlich zu reflektieren und weiterzuentwickeln
Der Universitätslehrgang schafft Raum für Entwicklung – mit Blick auf die Praxis, aber auch auf wissenschaftlich fundierte Pflege.
Abschluss
Nach erfolgreichem Abschluss erhalten Teilnehmer:innen ein Dekret über die Spezialisierung in der Intensivpflege gemäß § 64 GuK-SV. Damit eröffnen sich vielfältige Wege innerhalb und außerhalb des klinischen Kontextes. Die Spezialisierung ist auf nationaler Ebene anerkannt und qualifiziert für fachverantwortliche Tätigkeiten auf Intensivstationen.
Nach der erfolgreichen Absolvierung des ULG:
- Berechtigung zur Ausübung der Spezialaufgabe "Intensivpflege" und zur Führung der Zusatzbezeichnung "Intensivpflege" nach GUK-SV 452/2005 i.d.g.F.
- Akademischer Experte/Akademische Expertin für Intensivpflege