PMU-Alumnus Univ.-Prof. Dr. Christoph Griessenauer hielt Antrittsvorlesung

PMU-Alumnus Univ.-Prof. Dr. Christoph Griessenauer hielt Antrittsvorlesung

22.11.2022

Er ist Alumnus des ersten Humanmedizin-Jahrgangs der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (Abschluss als Jahrgangsbester mit Auszeichnung summa cum laude), mit 39 Jahren das jüngste Mitglied der Primarienkurie am Uniklinikum Salzburg und der erste Klinikvorstand in Salzburg, der auch hier studiert hat: Univ.-Prof. Dr. Christoph J. Griessenauer. Seit September 2021 ist er Vorstand der Universitätsklinik für Neurochirurgie, vor wenigen Tagen hielt er seine Antrittsvorlesung mit dem Titel „Neuroradiologie im Zeitalter rasanter technologischer Entwicklungen und zunehmender Interdisziplinarität“ – und wählte als Ort dafür seine Alma Mater. Sehr zur Freude von PMU-Rektor Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Sperl, der an das 20-Jahr-Jubiläum der PMU erinnerte: „Sie setzen mit Ihrer Antrittsvorlesung ein Ausrufezeichen und machen uns ein Geburtstagsgeschenk.“

Der Andrang an Besucherinnen und Besuchern war so groß, dass die Veranstaltung im EVER Pharma Auditorium der PMU zusätzlich online in einen benachbarten Hörsaal übertragen werden musste. Griessenauer konnte nicht nur hochkarätige Vertreterinnen und Vertreter der Salzburger Politik, des Uniklinikums und der PMU sowie der österreichischen Neurochirurgie begrüßen, sondern auch mehrere Gäste, die extra aus den USA angereist waren, wo er zum international anerkannten Forscher und Neurochirurgen avancierte: Philip Schmalz, Assistant Professor of Neurosurgery, Mark Harrigan, Professor of Neurosurgery, James Markert, Professor and Chairman of Neurosurgery sowie Mark Hadley, Former Residency Program Director und Professor of Neurosurgery (alle University of Alabama at Birmingham).

„Sie haben die Klinik im Sturm erobert, nicht nur als Mensch, sondern auch durch Ihren Verstand und Ihre klugen Entscheidungen“, erklärte Univ.-Prof. Mag. Dr. Eugen Trinka, Vorstand der Universitätsklinik für Neurologie und Präsident der Salzburger Ärztegesellschaft als Gastgeber. Und er hob die wissenschaftlichen Leistungen von Professor Griessenauer hervor, der bereits an mehr als 330 Publikationen als Autor mitgewirkt hat.

Priv.-Doz. Dr. Paul Sungler, Geschäftsführer der Salzburger Landeskliniken und gelernter Chirurg, betonte: „Die USA sind im Bereich der Spitzenmedizin weltweit führend. Professor Griessenauer hat dort seine Zeit im OP abgedient und unglaublich viel Erfahrung gesammelt. Er ist das beste Beispiel dafür, dass das biologische Alter eines Chirurgen nicht mit dem fachlichen übereinstimmen muss.“

Mit dem alten Bergmannsgruß „Glück auf!“ erinnerte Gesundheits- und Spitalsreferent LH-Stv. Dr. Christian Stöckl daran, dass Professor Griessenauer in der Bergbau-Gemeinde Leogang aufgewachsen war und erklärte, es sei Aufgabe der Politik, die Rahmenbedingungen für Spitzenmedizinerinnen und -mediziner zu schaffen. Dazu erwähnte er den Neurointerventionsroboter, der am Uniklinikum Campus CDK, konkret am Forschungsinstitut für experimentelle Neurointervention, mit Unterstützung des Landes mitentwickelt und etabliert worden war. Dieser Roboter war bei der Inbetriebnahme europaweit der erste seiner Art und wird von den Universitätskliniken für Neurochirurgie und Neurologie sowie vom Universitätsinstitut für Neuroradiologie gemeinsam genutzt.

Damit leitete Stöckl direkt zum Thema der Antrittsvorlesung über: Neuroradiologie im Zeitalter rasanter technologischer Entwicklungen und zunehmender Interdisziplinarität. Professor Griessenauer beschrieb unter anderem anhand von Hirninfarkten (ischämischer Schlaganfall) und Hirnaneurysmen (Ausbuchtungen an Blutgefäßen), wie Genetik, Molekularbiologie, Technik, aber auch Mathematik Hand in Hand mit der Neurochirurgie arbeiten. Etwa wenn es um die Erforschung von Biomarkern für Hirninfarkte geht, um die Evidenz für die Notwendigkeit von Behandlungen (Stichwort Big Data) oder um die Einführung neuer Operationstechniken wie dem Flow Diverter („Prothese“ für Blutgefäße im Gehirn zur Behandlung von Aneurysmen), der erstmals 2011 eingesetzt wurde.

Professor Griessenauer zeichnete die jüngsten technischen Entwicklungen in seinem Fach nach, betonte aber gleichzeitig, dass es ihm nicht um Technik an sich gehe: „Wir gehen heute weg davon, dass wir eine Technik anbieten, sondern arbeiten in die Richtung, dass wir eine Krankheit behandeln.“ Sprich: Für jede Patientin und jeden Patienten müsse die richtige Behandlungsmethode gewählt werden – egal wie erprobt oder neu diese sei. Und um diese richtige Behandlungsmethode zu identifizieren, sei das Wissen aus den unterschiedlichsten Fächern und Bereichen notwendig.

Im Bild (v.l.): Priv.-Doz. Dr. Paul Sungler, Univ.-Prof. Dr. Christoph J. Griessenauer, Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Sperl, LH-Stv. Dr. Christian Stöckl und Univ.-Prof. Dr. Eugen Trinka.