PMU gründet erstes Forschungsinstitut für Palliative Care in Österreich

PMU gründet erstes Forschungsinstitut für Palliative Care in Österreich

09.11.2022

Palliative Care ist an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) in Salzburg seit vielen Jahren ein wichtiger Teil des interdisziplinären und interprofessionellen Aus- und Weiterbildungsangebots sowie der Forschung. Anfang November erfolgte nun – erstmalig in Österreich – die Gründung eines eigenen Forschungsinstituts für Palliative Care. Mit Univ.-Prof. Dr. Stefan Lorenzl, Palliativmediziner und Facharzt für Neurologie, und Univ.-Prof.in Dr.in Piret Paal, Kulturwissenschaftlerin und Privatdozentin für theoretische Pflegewissenschaft, wird das Institut von zwei international renommierten Fachexpert*innen gemeinsam geleitet.

Das neue Forschungsinstitut fußt auf einem breiten Fundament: Bereits im Jahr 2014 wurde an der Paracelsus Universität eine auf fünf Jahre begrenzte Stiftungsprofessur Palliative Care, geteilt in die Professuren für Pflege (bis zum Ende des Förderungszeitraums besetzt durch Univ.-Prof.in Dr.in Sabine Pleschberger und Univ.-Prof. Dr. Philip Larkin) und Medizin (Univ.-Prof. Dr. Stefan Lorenzl), etabliert. Seither wurden mit besonderem Fokus auf neurologische Palliative Care zahlreiche Projekte umgesetzt, Studien publiziert und Lehraufträge übernommen. Gemeinsam mit dem Bildungshaus St. Virgil Salzburg und dem Dachverband Hospiz Österreich bietet die PMU zudem seit 2006 den dreistufigen Lehrgang Palliative Care als einziges universitäres Angebot mit Master-Abschluss im deutschsprachigen Raum. Zielgruppe dieser gefragten multiprofessionellen Ausbildung sind alle Expert*innen aus Gesundheits- und Sozialberufen, die in der mobilen bzw. stationären Grundversorgung oder der spezialisierten Hospiz- und Palliativversorgung tätig sind – von Pflegepersonen, Mediziner*innen bis zu Sozialarbeiter*innen oder Seelsorger*innen und Psycholog*innen.

„Die angemessene Betreuung von unheilbar kranken und sterbenden Menschen ist eine Grundaufgabe der pflegerischen, medizinischen und spirituellen Versorgung des Menschen. Mit ihrem Aus- und Weiterbildungsangebot und konsequenter Forschungstätigkeit leistet die Paracelsus Universität seit vielen Jahren einen wichtigen Beitrag im Bereich Palliative Care – und damit sowohl für die vielen in diesem anspruchsvollen Feld tätigen Personen aus den unterschiedlichen Disziplinen und Professionen als auch für die betreuten Menschen. Es freut uns, den Bereich Palliative Care mit der Gründung eines eigenen Forschungsinstituts an unserer Universität weiter auszubauen“, so PMU-Rektor Univ.-Prof. Wolfgang Sperl.

Aktuelle Forschungsschwerpunkte sind neurologische und geriatrische Palliative Care, Palliativmedizinische Symptomkontrolle und Palliativpflege, Anwendung von Pharmaka in der Palliativmedizin, Spiritual Care, Telemedizin, Palliative Care Basis-, Aus- und Weiterbildung und assistiertes Sterben. Die Forschungsfragen werden durch Einbindung des multiprofessionellen Teams (u.a. Medizin, Gesundheits- und Krankenpflege, Seelsorge, Musik-, Psycho-, Gesprächs-, Physio-, Ergotherapie, Logopädie usw.) und Vernetzung mit weiteren Forschungsschwerpunkten innerhalb der Medizin (z.B. Geriatrie, Medizinethik, Religions-, Kultur- und Sozialwissenschaften, Pflegewissenschaft) erarbeitet. Die Etablierung von Citizen Science zur Erweiterung des Forschungsspektrums ist angedacht. Der Ausbau bestehender lokaler, nationaler und internationaler Kooperationen, die Gründung von Exzellenzcluster und die Mitarbeit an der Internationalisierung im Rahmen des Internationalisierungsprogramms der PMU wird angestrebt.

Mehr Informationen: www.pmu.ac.at/institute-kliniken/universitaetsinstitute/palliative-care.html