47 Mediziner*innen feierten Studienabschluss in Nürnberg

47 Mediziner*innen feierten Studienabschluss in Nürnberg

22.09.2022

47 Absolvent*innen haben den Abschluss ihres Humanmedizinstudiums an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) in Nürnberg gefeiert. In einer festlichen Zeremonie in der Nürnberger Meistersingerhalle legten sie das Genfer Gelöbnis ab und nahmen ihre Dekrete in Empfang. Sieben von ihnen schafften die wichtige Etappe auf ihrem Weg in den Arztberuf sogar mit Auszeichnung.

Zahlreiche Gratulanten beglückwünschten den inzwischen vierten Abschlussjahrgang der PMU in Nürnberg. Dr. med. Stephan Kolb, Vizekanzler der PMU Nürnberg, sprach von einem „Meilenstein im Leben“, den die Absolvent*innen mit dem bestandenen USMLE Step 1, dem ersten Abschnitt des amerikanischen Staatsexamens, nun geschafft hätten. Prof. Dr. med. Theodor Fischlein, Vizerektor der PMU Nürnberg und Chefarzt der Klinik für Herzchirurgie am Klinikum Nürnberg, ermunterte den Ärztenachwuchs, jetzt Erfahrungen zu sammeln. „Glaubt an Euch. Misserfolge und Rückschläge müsst Ihr leben lernen. Nicht immer werdet Ihr allen Patientinnen und Patienten helfen können.“ Er brach auch eine Lanze dafür, das Interesse für Forschung und Wissenschaft in Zukunft beizubehalten. „Wissenschaft ist für mich die Würze in unserem Beruf.“

Der Vorstandvorsitzende und Vorstand Medizin und Strategie des Klinikums Nürnberg, Prof. Dr. med. Achim Jockwig, gratulierte ebenfalls: „Sie haben Ihre Chance genutzt und sich Ihren Traum vom Arztberuf erfüllt.“ Das Klinikum Nürnberg ist nach der Charité in Berlin das zweitgrößte Krankenhaus in Deutschland. Mit dem Start der PMU am Standort Nürnberg im Jahr 2014 sei der Anspruch verwirklicht worden, die akademische Ausbildung junger Ärztinnen und Ärzte, aber auch die Forschung am Klinikum weiter voranzutreiben. Jockwig hob hervor, dass die Qualität des Studiengangs nun auch vom Freistaat Bayern anerkannt wird: Im laufenden Jahr wird eine Million Euro als Förderung für die Ausbildung von Medizinerinnen und Medizinern sowie für Forschungsaktivitäten ans Klinikum Nürnberg fließen.

„Ihr seid unsere Visitenkarten“, lobte der Rektor der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Prof. Dr. med. Wolfgang Sperl, aus Salzburg. Das Studium, das die Salzburger vor 20 Jahren – angelehnt an das Konzept der renommierten amerikanischen Mayo-Clinic – aus der Taufe gehoben haben, überzeuge durch seine Kombination aus klinischer Exzellenz und forschungsbasierter Lehre. Er freue sich, dass die Nürnberger PMU nun durch die Förderung des Freistaats Anerkennung erfahre, so Sperl.

Für Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König überbrachte Stadträtin und Verwaltungsratsmitglied Claudia Bälz die Glückwünsche an die Alumni. „Wir freuen uns, dass viele von Ihnen am Klinikum oder an einem Krankenhaus in der Metropolregion ihre Ausbildung fortsetzen. Das ist eine gute Nachricht für die Gesundheitsversorgung und die Bürgerinnen und Bürger hier“, betont Bälz.

Für die Festrede hatten sich die Studierenden Dr. med. Leyla Güzelsoy, Ärztin an der Klinik für Psychosomatische Medizin am Klinikum und Lehrende an der PMU im Fach Soziale und Kommunikative Kompetenz, gewünscht. Sie erinnert sich an ihren eigenen Start ins Berufsleben als Ärztin. In die Freude über den erfolgreichen Abschluss mischte sich auch eine gehörige Portion Angst, jetzt für das Leben von Patientinnen und Patienten verantwortlich zu sein. „Haben Sie den Mut, zu Unwissen zu stehen, sich Hilfe zu holen und den Anspruch aufzugeben, immer alles wissen zu müssen. Haben Sie den Mut, auch Bewährtes immer wieder kritisch zu hinterfragen. Und haben Sie auch den Mut, Ihre Meinung zu ändern“, gab Güzelsoy den jungen Kolleginnen und Kollegen mit auf den Weg.
Dr. Ines Spieler, Studiengangsleiterin Humanmedizin an der PMU Nürnberg, und Dr. Barbara Stein, Koordinatorin Soziale und Kommunikative Kompetenz, hoben vor der Verleihung der Dekrete hervor, wie wichtig dem vierten Jahrgang die universitäre Gemeinschaft war: „Es ist ein spürbares Wir-Gefühl entstanden: Wir sind PMU.“

Und wie geht es nach der akademischen Feier samt dem obligatorischen Hütewerfen für den ärztlichen Nachwuchs weiter? Etwa die Hälfte will in Nürnberg bleiben und an Krankenhäusern in der Metropolregion weitere Erfahrungen sammeln. Absolventin Nina Meyerhofer etwa peilt für ihre Facharztausbildung die Chirurgie an. „Gerne am Klinikum. Aber noch ist nichts in trockenen Tüchern.“ Karim Galal, der den besten USMLE-Abschluss des Jahrgangs gemacht hat, plant, sich für seine weitere Ausbildung nächstes Jahr in den USA zu bewerben – als Fachrichtung kann er sich Dermatologie, Pathologie oder auch Chirurgie vorstellen. Zunächst geht es für ihn aus familiären Gründen an ein Krankenhaus in der Schweiz. „Ich habe meine Zeit in Nürnberg aber sehr genossen und komme gerne für Praktika wieder hierher zurück."