
MMag. Simon Krutter, BA, Ph.D.

MMag. Simon Krutter, BA, Ph.D.
Ph.D. in Nursing & Allied Health Sciences
Institut für Pflegewissenschaft und -praxis
Paracelsus Medizinische Universität
Was ist Angehörigenpflege bei Demenz?
„Ich beschäftige mich schon seit etlichen Jahren mit dem Thema Demenz und forsche zum Belastungserleben pflegender Angehöriger. Welche Versorgungsangebote pflegende Angehörigen in ihren Tätigkeiten unterstützen und zu einer Reduktion des Belastungserlebens führen, stand dabei immer im Vordergrund der Untersuchungen. Das Phänomen selbst, was also die Angehörigenpflege bei Demenz ihrem Wesen nach ist, diese konzeptionelle Frage blieb in meinen bisherigen Forschungsarbeiten jedoch leider unbehandelt, hat mich aber immer schon interessiert“, erklärt Simon Krutter und benennt dabei zugleich den Ausgangspunkt seiner Untersuchungen im Doktoratsstudium zum Ph.D. in Nursing & Allied Health Sciences an der PMU am Standort Salzburg.
Da die Frage nach dem Wesen der Angehörigenpflege bei Demenz auch in der inter-/nationalen Forschungs-/Literatur noch nicht abschließend geklärt ist, umfassende Definitionen nicht vorliegen und in manchen Quellen zur Angehörigenpflege gar von einem „konzeptlosen Konzept“ die Rede ist, erfolgte nach Beginn des Doktoratsstudiums in einem ersten Schritt eine Konzeptanalyse zur Erhebung des aktuellen Standes des Wissens. Zur Generierung neuen Wissens wählte Simon Krutter in seinem empirischen Forschungsprozess ein qualitatives Forschungsdesign mit dem wissenschaftstheoretischen Ansatz der Phänomenologie. „Das Phänomen der Angehörigenpflege mit einem phänomenologischen Zugang zu beforschen, und damit auch dem subjektiven Erleben der pflegenden Angehörigen gerecht zu werden, darauf haben mich die Lehrveranstaltungen des Graduiertenprogramms gebracht, nachdem bei einem Doktoratsstudium zum Doctor of Philosophy auf eine theoretische Verortung und eine dem Gegenstand angemessene empirische Forschung viel Wert gelegt wird“, berichtet Simon Krutter über seine Erfahrungen zur Wissenschaftstheorie, Methodologie und Methodik seiner Ph.D. Thesis (d.h. Dissertation).
Ins Feld ging es für Simon Krutter nach erfolgter Präsentation seines Study Plans vor der Ph.D. -Kommission, die einen wichtigen Meilenstein in seinem Doktorratsstudium darstellte: „Nach der positiven Bewertung meines Study Plans fühlte ich mich bestärkt und gut gerüstet für den Feldzugang. Im Feld zu sein, zu beobachten, Interviews zu führen und nahe am Gegenstand zu sein, das ist für mich mit Abstand der spannendste Teil der Forschungsarbeit.“ Für die Erhebung der Daten wählte Simon Krutter problemzentrierte Interviews, die er mit pflegenden Angehörigen führte und gemäß der wissenssoziologischen Hermeneutik auswertete. „Eine interpretative Auswertung der Daten hat sich als sehr gut geeignet erwiesen, um in den Analysen nahe am Gegenstand zu bleiben und die subjektive Sichtweise der pflegenden Angehörigen besser nachvollziehen und verstehen zu können“, zeigt sich Simon Krutter erfreut über sein gewähltes methodisches Vorgehen im Rahmen seiner Analysephase im Doktoratsstudium.
Für die Beantwortung der Frage nach dem Wesen der Angehörigenpflege bei Demenz, geht es in einem abschließenden Schritt nun darum, die Ergebnisse der Konzeptanalyse mit den eigenen gewonnenen Erkenntnissen zum untersuchten Phänomen zu synthetisieren. „Das ist wahrscheinlich das komplexeste und kognitiv Herausforderndste, was ich in meinem wissenschaftlichen Leben bisher erlebt habe, also die theoretische Zusammenzuführung der definierenden Attribute aus der Konzeptanalyse mit den zentralen Charakteristika des Phänomens der Angehörigenpflege aus den empirischen Ergebnissen“, schildert Simon Krutter seine wertvollen wissenschaftlichen Erfahrungen im Doktoratsstudium."
Wir wünschen ihm gutes Gelingen und bedanken uns für die Einblicke zu seinen Erfahrungen in das Doktoratsstudium zum Ph.D. in Nursing & Allied Health Sciences an der PMU. Betreut wurde Simon Krutter bei seinem Doktoratsstudium von Professorin Dr. Margitta B. Beil-Hildebrand (Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Standort Salzburg) sowie Professor Dr. Andreas Büscher (Hochschule Osnabrück, Deutschland) mit einer Unterstützung durch das Dissertanten-Förderprogramm „Discite!“ der PMU. (Projektnummer: D-17/02/005-KRU).