
„Prehab 2 Rehab“ - Projektstart für effizienten Übergang von Prähabilitation zu Rehabilitation

Patienten mit digitalen Technologien besser auf geplante Operationen vorbereiten und die Genesung effizienter gestalten – so lautet das Ziel des neuen österreichweiten Projekts Prehab2Rehab, bei dem die Paracelsus Medizinische Privatuniversität ein Partner ist.
„In allen Dingen hängt der Erfolg von den Vorbereitungen ab“- soll einst Konfuzius gesagt haben. Diese Weisheit trifft auch auf die Vorbereitung von Patient*innen auf geplante Operationen sowie deren optimale Nachbehandlung zu. Heißt: Wer sich gut vorbereitet und nach einer OP gut begleitet wird, hat weniger Komplikationen und erholt sich schneller. „Prähabilitation“ (Vorbereitung vor einer Operation) und „Rehabilitation“ (Wiederaufbau nach der Behandlung) heißen die beiden medizinischen Begriffe, die Namensgeber des neuen, österreichweiten Leitprojekts „Prehab2Rehab“ sind. Dessen Ziel: Menschen mit Präventions- sowie Rehamaßnahmen künftig noch gezielter zu unterstützen. Durch digitale Technologien sollen diese bestmöglich individuell vorbereitet zur Operation kommen und nachbetreut werden. „Prehab2Rehab“ konzentriert sich vorläufig auf geplante Kniegelenkersatz-OPs sowie auf chirurgische Eingriffe bei Herz, Leber und Gallenblase. Gestern fand der Kick-off mit einer Informationsveranstaltung in Salzburg statt, bei der das Konsortium vorgestellt wurde, das sich aus Partnern aus Wissenschaft, Klinik und Technologie zusammensetzt. Darunter sind neben der Projektleitung des Ludwig Boltzmann Institut für Digitale Gesundheit und Prävention u.a. das Uniklinikum Salzburg (SALK) sowie die Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU) beteiligt.
Vielversprechendes Modell: Prähabilitation
Die Prähabilitation gilt als zentraler Hebel um die Genesung bei geplanten chirurgischen Eingriffen nachhaltig zu steigern. Sie kombiniert personalisierte Ernährung, psychologischer Unterstützung, Patient Blood Management – typischerweise im Zeitraum von 2–6 Wochen vor einer Operation. In Österreich ist die Prähabilitation bislang nicht Bestandteil der Versorgung. Hier will Prehab2Rehab die Lücke schließen und erstmals prähabilitative und rehabilitative Maßnahmen entlang des gesamten Behandlungspfads unterstützen – per digitaler Technologien.
Per App fit für die OP
Wie das ablaufen kann? Schon bevor eine Operation stattfindet, werden Patientinnen und Patienten mit speziellen Übungen und Tipps vorbereitet. Nach der Operation hilft die Rehabilitation dabei, wieder fit zu werden – mit gezielten Bewegungsprogrammen und Therapien. Dank moderner Apps und Online-Plattformen können Patientinnen und Patienten wichtige Infos, Trainingsvideos, Ernährungspläne oder Erinnerungen direkt aufs Handy bekommen. Ein Beispiel: Anna, 55, bereitet sich mit einer App auf ihre Knie-OP vor. Sie macht regelmäßig empfohlene Übungen zu Hause und bekommt Lob und Tipps per App. Nach der OP nutzt sie dieselbe App, um ihre Reha-Übungen zu verfolgen und mit ihrer Physiotherapeutin zu sprechen. Ein weiteres Beispiel: Herr Müller, 65, hat eine Herz-OP hinter sich. Schon vor dem Eingriff hat er über eine Online-Plattform gelernt, wie er sich optimal vorbereiten kann. Nach der OP erhält er digitale Anleitungen, wie er sich richtig bewegt, was er essen soll, und wie er Stress vermeidet. Prehab2Rehab verknüpft erstmals prähabilitative und rehabilitative Maßnahmen entlang des gesamten Patient*innenpfads – datengestützt, digital unterstützt und individuell angepasst. Es ist somit ein vielversprechendes Modell für eine zukunftsfähige, präventive Gesundheitsversorgung.
Wer steckt hinter dem Projekt Prehab2Rehab
Mit Prehab2Rehab startet ein österreichweites Leitprojekt, das von einem interdisziplinären Konsortium unterstützt und angeleitet wird. Dieses vereint umfassende klinische, akademische und technologische Expertise und besteht aus dem Ludwig Boltzmann Institut für Digitale Gesundheit und Prävention (Projektleitung), dem Ludwig Boltzmann Institut für Arthritis and Rehabilitation sowie dem Ludwig Boltzmann Institut für Rehabilitationsforschung, dem Uniklinikum Salzburg (SALK), der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU), der Medizinischen Universität Wien, dem Rehabilitationszentrum Bad Vigaun, Salzburg Research, LOIDL Consulting & IT Services GmbH, Alphaport OG, der MOTUM GmbH & Co KG, der stAPPtronics GmbH, der REDOX GmbH und der RedLink GmbH.
Foto: vlnr Dr. Daniela Wurhofer (Ludig Boltzmann Gesellschaft, stv Projektleitung), Dr. Jan David Smeddinck (Ludig Boltzmann Gesellschaft, Projektleitung), Prim. Univ.-Prof. Dr.Dr. Josef Niebauer (Instituts-Vorstand des Universitätsinstituts für präventive und rehabilitative Medizin, SALK/Uniklinikum), Dr. Clemens Schmutzhart (Assistenzarzt, PhD Student in HPB-Chirurgie, SALK/Uniklinikum), a.o. Univ.-Prof. Dr. Gunnar Treff (Institut für Molekulare Sport- und Rehabilitationsmedizin, Arbeitsgruppenleiter, PMU)
Kontakt und weiterführende Informationen
- Projektleitung Ludwig Bolzmann Gesellschaft: Dr. Jan David Smeddinck, jan.smeddinck[at]lbg.ac.at
- Ansprechperson Uniklinikum/SALK: Univ.-Prof. Dr. Dr. Josef Niebauer, MBA /Institut für Molekulare Sport- und Rehabilitationsmedizin, Vorstand j.niebauer@salk.at
- Ansprechperson PMU: a.o. Univ.-Prof. Dr. Gunnar Treff / Institut für Molekulare Sport- und Rehabilitationsmedizin. Arbeitsgruppenleiter, gunnar.treff@pmu.ac.at