Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU)
Sabrina De Zordo
Sabrina De Zordo / PMU

Erfolgsgeschichte: Die Gründung des Hebammenhauses Villach

20. Okt. 2025
#Early Life Care
Sabrina De Zordo
Sabrina De Zordo / PMU

Zur Person: 

Sabrina De Zordo, Studentin des Masterstudiengangs Early Life Care, arbeitet seit 2019 als Hebamme im Raum Villach/Kärnten (AT). Weiters ist sie als Lehrende an der FH Kärnten tätig. 
Im Mai 2025 gründete sie mit zwei weiteren Frauen das erste Hebammenhaus in Villach. Die gemeinsame Vision: Frauen in allen Lebensphasen kompetent, individuell und mit viel Herz zu begleiten – vom ersten Zyklus bis hin zur Menopause. Das Hebammenhaus vereint eine moderne Hebammenordination mit einem außerklinischen Geburtshaus. 
 

Ihre Early Life Care-Erfolgsgeschichte

Welche Lehrinhalte waren für dich als Hebamme bis jetzt am relevantesten?

Besonders prägend für mich sind die Early Life Care Grundlagen: das biopsychosoziale Modell, Bindungstheorie, Salutogenese und Prävention – also ein ganzheitliches Verständnis von Familie/Frau‑Kind‑Gesundheit. Diese Inhalte ermöglichen, Familien vielschichtig und beziehungsorientiert zu begleiten.

Was hat dir der Lehrgang Early Life Care bisher für deine berufliche Weiterentwicklung gebracht?

Ich habe mein fachliches Kompetenzprofil deutlich erweitert – z. B. durch vertieftes Wissen zur Epigenetik, Psychotraumatologie, Bindungsentwicklung und Verhaltensbeobachtung. Die berufsübergreifende Vernetzung (z. B. mit Pädagog*innen, Psycholog*innen, Neonatolog*innen) wurde gestärkt, was mich in der interprofessionellen Zusammenarbeit zuverlässiger, bewusster und reflektierter macht.

Was hat dir der Lehrgang Early Life Care bisher für deine persönliche Weiterentwicklung gebracht?

Die Ausbildung beinhaltete viel Selbsterfahrung, Reflexion und Supervision, was meine Selbstwahrnehmung, Empathiefähigkeit und Kommunikationskompetenz deutlich geschärft hat. Inhalte wie Mentalisierung, Gewaltfreie Kommunikation und achtsames Hören unterstützen mich dabei, nicht nur fachlich, sondern auch menschlich näher bei den Frauen und Familien zu sein – innerlich ruhiger, klarer und sicherer in meiner Rolle zu bleiben.

Die Auseinandersetzung mit ethischen Fragen, Diversität und Wertepluralismus hat meine Haltung professionalisiert und mir geholfen, Einflussräume bewusst zu gestalten – im Sinne einer sensiblen und empowernden Begleitung.

Was hat sich durch den Lehrgang Early Life Care im Umgang mit den betreuten Frauen/Familien verändert?

Die bindungsorientierte, salutogene Haltung prägt schon lange meine Arbeit. Der Lehrgang hat mir Rückenwind gegeben, diesen Weg bewusst weiterzuverfolgen und zu vertiefen. Ich begleite Frauen und Familien in ihrer Autonomie, nutze ihre Ressourcen und fördere ein vertrauensvolles Miteinander.

Wie kam es zur Gründung und Eröffnung des Hebammenhaus Villach?

Was fehlt(e) in Kärnten: eine außerklinische Alternative zur Klinikgeburt bzw. Hausgeburt. Das Hebammenhaus schließt diese Versorgungslücke mit ambulanter 2:1‑Geburtsbetreuung. Wir, die drei Gründerinnen Melanie Pfeiffer, Cecilia Gori und Sabrina De Zordo, bündeln unsere Erfahrungen aus Klinik, Geburtshausarbeit und der FH‑Lehrtätigkeit, um ein integratives Angebot zu schaffen. Die Suche nach einem passenden Ort dauerte rund drei Jahre. Am 5. Mai 2025, dem Internationalen Tag der Hebammen, erfolgte dann die offizielle Eröffnung in der Tirolerstraße 92 in Villach.

Unser Angebot reicht weit über die Geburt hinaus: Workshops von Menarche, Zykluswissen, Rückbildung, Babymassage, Themenabende zu Menopause, Geschwistervorbereitung – alles ausgerichtet auf ganzheitliche Frauengesundheit und Empowerment, mehrsprachig angeboten (Deutsch, Englisch, Italienisch).

Betreut wird mit einem salutophysiologischen Konzept, das natürliche Prozesse stärkt und Frauen in ihrer Selbstbestimmung und Selbstwirksamkeit unterstützt.

www.dashebammenhaus.at