Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU)
Dr. Thomas Caspari, PMU-Mitarbeiter
PMU/Mittermeier

Studienplanentwicklung der Humanmedizin: Modulverantwortlicher Dr. Thomas Caspari im Gespräch

09. Sep. 2025
#News
Dr. Thomas Caspari, PMU-Mitarbeiter
PMU/Mittermeier

Die Entwicklung und Weiterentwicklung eines Studienplans, auch Curriculum genannt, ist ein hochkomplexer und langwieriger Prozess. Die Curricula an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) zeichnen sich durch ihre Praxisnähe, Modernität und hohen Qualitätsstandards aus. In diesem Interview werfen wir einen Blick hinter die Kulissen dieser Arbeit und sprechen mit Dr. Thomas Caspari. Der gebürtige Nürnberger ist nach vielen Berufsjahren in Großbritannien seit acht Jahren an der PMU tätig. Neben seiner Funktion als Studiengangsleiter des PhD Medical Science unterstützt er als Modulverantwortlicher auch die kontinuierliche Weiterentwicklung des Studiengangs Humanmedizin. Welche Aufgaben seine Position umfasst, wovon er sich bei der Gestaltung seiner Lehrveranstaltungen inspirieren lässt und welche Erfahrungen er aus seinem langjährigen Auslandsaufenthalt mitgebracht hat, erzählt er uns im Interview.

 

Herr Dr. Caspari, Sie sind Lehrender an der PMU und Modulverantwortlicher- und widmen sich dabei der Weiterentwicklung des Studiengangs Humanmedizin. Wie wird man das eigentlich? 

Das ist kein klassischer Karriereweg mit Ausschreibung und Bewerbung. Vielmehr entwickelt sich diese Rolle aus den Lehrenden selbst heraus. Wer Freude an Didaktik hat, gerne Wissen vermittelt und den Kontakt zu Studierenden sucht, bringt die besten Voraussetzungen mit. Eigeninitiative spielt dabei eine große Rolle. 

Wie nennt sich Ihre Berufsbezeichnung? 

Ich bin Studiengangsleiter, dazu Lehrender und eben Modulverantwortlicher. Ich sage oft: Modulverantwortlicher zu sein ist mehr eine Berufung als ein Beruf.  

Welche Fähigkeiten oder Eigenschaften sollte man in Ihrer Jobposition mitbringen? 

Ganz wichtig ist: Zuhören und Studierende ernst nehmen! Es geht nicht darum, Kapitel für Kapitel aus einem Lehrbuch vorzutragen, sondern Menschen zu erreichen und auf sie zuzugehen. Ich achte dabei stark auf Gruppendynamiken und bringe gerne Beispiele aus der Praxis ein. Das besonders Spannende daran ist: Die Lehre ist kein Einwegprozess – man lernt auch von den Studierenden, denn man bekommt unglaublich viel zurück. Gerade die jüngere Generation hat frische Perspektiven. In Diskussionen entstehen oft neue Impulse– das inspiriert auch mich. 

Wie genau funktioniert das Modulsystem? 

Ich begleite Studierende nun schon seit acht Jahren, seit sechs davon speziell im Bereich Biochemie. Das neue Bachelor-Master-System, das wir seit drei Jahren umsetzen, bietet klare Strukturen: Themenbereiche sind zu größeren Einheiten – Modulen – zusammengefasst. In meinem Modul verbinden wir Chemie, Biochemie und ein Biochemie-Praktikum. Studierende absolvieren drei Teilprüfungen, die am Ende in eine Gesamtnote münzen. Es ist eine Art Baukastenprinzip. 

Was gehört organisatorisch noch dazu? 

Ganz unterschiedliches, wie z.B. die Notenverwaltung, die Abnahme von Wiederholungsprüfungen und Sprechstunden. Der größte Aufwand entsteht, wenn Vorlesungen neu vorbereitet werden. Aber genau das ist auch eine Chance. Zwar sind meine Vorlesungen ähnlich aufgebaut, aber nie gleich– ich aktualisiere Inhalte ständig und baue neue Forschungsergebnisse oder gesellschaftsrelevante Themen ein. 

Woher holen Sie sich Inspiration für die Gestaltung Ihres Unterrichts? 

Ich habe lange selbst als Forscher gearbeitet und schaue mir bis heute wöchentlich neue Fachpublikationen an. Außerdem nutze ich Tools wie „Perplexity“, eine KI-gestützte Suchmaschine, die kompakte Zusammenfassungen aktueller Studien liefert. Solche Werkzeuge empfehle ich auch meinen Studierenden. Man muss nur wissen, welche Tools zuverlässig sind – das gebe ich gerne weiter. 

Sie haben auch Auslandserfahrungen gesammelt. Welche Einflüsse bringen Sie von dort mit? 

Ich war fast zwanzig Jahre lang in Großbritannien und habe gelernt, wie wichtig Didaktik ist. An den Universitäten in Brighton und in Nordwales beschäftigten sich eigene Einheiten mit der Lehrqualität. Dort wird jede Uni regelmäßig von den Studierenden evaluiert, und auch Lehrende werden stärker in die Pflicht genommen. Das prägt mich bis heute.  

Was bedeutet es für Sie, Modulverantwortlicher zu sein? 

In meiner Funktion als Modulverantwortlicher ist es mir wichtig, Wissen nicht nur zu vermitteln, sondern Studierende zum Denken, zum Fragen und zum eigenen Erkennen zu bringen – und dabei selbst stetig weiter zu lernen.