Natürliche Heilressourcen im Fokus: Kick-Off für EU-Interreg-Projekt WiWa²

Natürliche Heilressourcen im Fokus: Kick-Off für EU-Interreg-Projekt WiWa²

02.02.2023

WiWa2 steht für „Wirkfaktoren der natürlichen Heilressourcen Wald und Wasser zur Steigerung von Gesundheit und Lebensqualität als touristischer Beitrag einer nachhaltigen Lebensraumentwicklung“. Das EU-Interreg-Projekt unter der Leitung des Instituts für Ökomedizin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) untersucht neue evidenzbasierte Ansätze zur Wirksamkeit von Naturräumen auf Gesundheit und Lebensqualität der Bevölkerung und bestimmter Patientenpopulationen. Gemeinsam mit Kliniken in Bad Füssing (Bayern) und Bad Hofgastein (Salzburg) soll medizinische Evidenz für Nature-Based-Therapies gewonnen werden, die neue Rehab-Formate in der Natur integriert. Am 2.2. trafen sich die Mitglieder des Projektkonsortiums, bestehend aus dem Institut für Ökomedizin der Paracelsus Universität als Projekt-Lead, dem Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München, der Innovation Salzburg GmbH, dem Kur- und Tourismusverband Bad Hofgastein sowie der Deutschen Rentenversicherung Bayern Süd mit dem Rehafachzentrum Bad Füssing-Passau zum Projektstart an der PMU.

Projektleiter Dr. Michael Bischof vom Institut für Ökomedizin erläutert: „Tourismus zieht sich durch zahlreiche Lebens-, Gesellschafts- und Wirtschaftsbereiche, insbesondere auch in ländlichen Regionen, und ist somit einer der bedeutendsten grenzüberschreitenden Entwicklungsmotoren für Bayern und Österreich. Kurorte und Heilbäder sind dabei seit Jahrhunderten Kristallisationskeime regionalwirtschaftlicher, sozialer und touristischer Entwicklung. Rund um natürliche Ressourcen haben sich ausgesprochen nachhaltige Wertschöpfungsketten etabliert, die bis heute Kultur und Wirtschaft prägen. Präventive, rehabilitative und therapeutische Angebote waren seit jeher individuell und indikationsspezifisch – und haben dabei die Besonderheiten der Heilressourcen als USP und Entwicklungsfeld für medizinische Dienstleister zu nutzen gewusst. Aufbauend auf dieser Tradition und Wirtschaftskraft untersucht WiWa2 neue evidenzbasierte Ansätze zur Wirksamkeit von Naturräumen auf Gesundheit und Lebensqualität der Bevölkerung und bestimmter Patientenpopulationen“. Dazu werden beispielsweise in Bad Füssing (Bayern, D) und Bad Hofgastein (Salzburg, AT) klinische Studien durchgeführt, um medizinische Evidenz für Nature-Based Therapies zu schaffen, die ausgehend vom klinischen Bereich und dessen Indikationen neue Rehab-Formate in der umliegenden Natur – insbesondere Wald und Wasser – integriert. So werden u.a. indikationsspezifische Waldtherapien evaluiert sowie naturbasierte und gesundheitsfördernde Angebote entwickelt. „Dadurch können regionale Wertschöpfungsketten durch die Inwertsetzung der umliegenden Heilressourcen gestärkt und der Naturraum besser gemanagt und geschützt werden“, so Bischof.

Potentialkarten zur Inwertsetzung natürlicher Heilressourcen zur Erhöhung der Lebensqualität für Einheimische und Gäste sind ebenso als Projektoutcomes definiert wie Leitfäden zur nachhaltigen Lebensraumentwicklung durch naturbasierten Gesundheitstourismus. Zudem werden Nachhaltigkeitsstrategien für Kliniken, Tourismus und Gemeinden zur Schaffung resilienter und diversifizierter Angebote im Gesundheitsbereich auf lokaler Ebene entwickelt. Das Projekt WiWa2 (BA0100027) läuft bis Dezember 2025, klinische Studien in Bayern und Bad Hofgastein unter der Leitung der PMU starten 2024. Das Projektvolumen beträgt 875.000 Euro.

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Beim Kick-Off des EU-Interreg-Projekts WiWa2 am 2.2.2023 an der PMU (v. l.): René Zechner, Institutsleiter Univ.-Doz. Dr. Arnulf Hartl und Projektleiter Dr. Michael Bischof (Institut für Ökomedizin, PMU), Mag. Gabriella Squarra (Gesundheitspädagogin, Waldgesundheitstrainerin), Mag. Eva Irnberger (Geschäftsführerin Kur- und Tourismusverband Bad Hofgastein), Teresa Presterl B.A. (Innovation Salzburg GmbH), Dr. Michaela Coenen und Dipl. Landschaftsökonomin Eva Robl (Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung, LMU München), Theresa Sommerbichler B.A. (Kur- und Tourismusverband Bad Hofgastein), Dr. Gisela Immich (Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung, LMU München), Dipl. Sportlehrerin Gabi Eichner und Dipl. Sportlehrerin Katrin Nöhammer (Deutsche Rentenversicherung Bayern Süd - Rehafachzentrum Bad Füssing-Passau) // Bildnachweis: PMU/Daxenbichler

Mehr Informationen:
Institut für Ökomedizin
Interreg VI-A Bayern-Österreich 2021-2027